Computer Aided Manufacturing (CAM): Unterschied zwischen den Versionen
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Um eine Alternative für den 2. Rechner und das Betriebssystem Windows aufzuzeigen wurden oben Steuerungsprogramme für CNC Maschinen verglichen. Ausgewählt wurde "Eding CNC". Das Programm arbeitet mit einem externen Prozessor um Echtzeitproblemen unter Windows aus dem Weg zu gehen. Der einfachste externe Controller kostet 219€. Die Software lässt sich bereits ohne physikalischen Controller installieren und ausprobieren. | Um eine Alternative für den 2. Rechner und das Betriebssystem Windows aufzuzeigen wurden oben Steuerungsprogramme für CNC Maschinen verglichen. Ausgewählt wurde "Eding CNC". Das Programm arbeitet mit einem externen Prozessor um Echtzeitproblemen unter Windows aus dem Weg zu gehen. Der einfachste externe Controller kostet 219€. Die Software lässt sich bereits ohne physikalischen Controller installieren und ausprobieren. | ||
Zunächst muss dazu in SolidWorks/HSMExpress der Postprozessor "Generic Eding CNC" ausgewählt werden. Der Code wird damit auf die neue Software angepasst. | Zunächst muss dazu in SolidWorks/HSMExpress der Postprozessor "Generic Eding CNC" ausgewählt werden. Der Code wird damit auf die neue Software angepasst. | ||
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Version vom 11. Januar 2017, 13:50 Uhr
Einleitung
Projekt aus Produktionstechnik Praktikumim Modul Global Production Engineering 3.
Projektmitglieder:
Betreuer: Prof. Dr. Mirek Göbel
Autor: Andreas Wiens
Autor: Steffen Schulze Middendorf
Motivation & Aufgabenstellung
Ziel des Praktikums ist in gemeinschaftlicher Arbeit eine Werkzeugmaschine zu entwicklen. Einzelne Funktionsbereiche werden von Kleingruppen bearbeitet. Das Funktionsschema ist rechts dargestellt. Wir haben uns besonders mit den Bereichen "CAM" sowie "Steuerungsprogramm" beschäftigt.
Komplexe mechanische Bauteile können heute leicht in CAD-Programmen erstellt werden. Die Hochschule Hamm-Lippstadt stellt eigens dazu die Studentenversion von SolidWorks2016 zur Verfügung. Bisher konnten genannte Bauteile nur innerhalb der CAD-Software konstruiert werden. Um die Produktion dieses Bauteils auf einer Werkzeugmaschine möglich zu machen, wird jedoch zusätzlich Maschinencode, sogeannter G-Code benötigt. Ziel des Praktikums war daher geeignete CAM-Software auszuwählen zu beschaffen und zu testen.
Zusätzlich soll die bereits vorhandene Steuerungssoftware der im MPS-Labor vorhandenen Eigenbaufräse evaluiert und eventuelle Alternativen zur derzeitigen Software LinuxCNC aufgezeigt werden.
Siehe dazu auch die aktuelle Aufgabenliste im SVN.
Vergleich CAM-Software
Eigenschaft | VisualCam | HSMExpress2016 | HSMWorks2016 | SolidCam |
---|---|---|---|---|
Funktionen | 2,5D Werkzeugweg Strategien (Bohren, Planen, Fräsen, etc.) | 2,5D Werkzeugweg Strategien (Bohren, Planen, Fräsen, etc.) | 2,5D Werkzeugweg Strategien (Bohren, Planen, Fräsen, etc.) | 2,5D Werkzeugweg Strategien (Bohren, Planen, Fräsen, etc.) |
3D Werkzeugweg Strategien (Bohren, Planen, Fräsen, etc.) | 3D Werkzeugweg Strategien (Parallel, Radial, 3D Planen, etc.) | 3D Fräsen/ iMachining | ||
4D/5D Fräsen | Multi-Achsen-Fräsen | Multiachsenbearbeitung | ||
Preise | 1695,- €/Lizenz (beinhaltet 2;2,5 und 3-Achsen-Fräsen Plugin für SolidWorks); 395,-€/Jahr Softwarewartung Jahrespauschale | Kostenlos | 630,70€/Monat; 5033,70€/Jahr | 5000,-€/Jahr (beinhaltet2,5 Achsen Fräsen); 750,-€/Jahr Softwarewartung Jahrespauschale |
Unter Berücksichtigung der Vor- und Nachteile der obrigen Tabelle, haben wir uns für HSMExpress2016 entschieden, weil die Software eine smarte Lösung bzgl. Budget und Anforderungen der Maschine darstellt. Aufgrund der Tatsache, dass unsere Maschine den Dimensionsrahmen von 2.5D nicht überschreitet, erfüllt die Software alle Erwartungen und lässt uns freien Spielraum. Möchte man allerdings ein 3D Fräsvorgang absolvieren, muss man auf Alternativprogramme umsteigen.
HSMExpress2016
Als CAM-Software wurde HSMExpress2016 ausgewählt. Das Programm zeichnet sich durch seine tiefe Integration in die Benutzeroberfläche von SolidWorks2016 aus. Der Arbeitsprozess ist wie folgt:
- Erstellen des 3D-Modells
- Vorgabe des Rohteils in der CAM-Software
- Setzen des Nullpunkes im Modell
- Vorgabe und parametresierung der Fertigungsschritte in der CAM-Software
- Simulation der Fertigungsschritte
- Umwandlung der Fertigungsschitte in G-Code (Postprozess)
Für die Produktion eines Bauteils wird immer ein Rohteil benötigt. Dieses kann in der CAM-Software hinterlegt werden. Wichtig ist besonders die richtige Lage des Nullpunktes. Es muss sichergestellt sein, dass die reale Maschine am gleichen Punkt startet wie das Modell. Sonst fährt die Maschine im schlimmsten Fall "Crash". Durch das das abtragende Herstellverfahren Fräsen können nun fast beliebige Geometrien aus dem Rohrteil entstehen. Dazu werden, ausgehende vom Rohteil verschiedene Frässtrategien verwendet um das später das Fertigteil zu erhalten.Dazu wird zunächst der passende Fräser aus einer Bibleothek gewählt. Hier gilt wie beim Nullpunkt: Die Realität muss zum CAM passen. Abweichungen führen zu unerwünschten Ergebnissen und im schlimmsten Fall zu Beschädigung an Werkstück, Werkzeug und Maschine. Nach Festlegung der Fertigungschritte kann der Gesamtprozess in der Simulation evaluiert werden und über den Postprozess maschinelesbar gemacht werden.
Wir haben dazu ein Lehrvideo erstellt. Es zeigt an einem einfachen Beispiel den kompletten Fertigungsprozess:
Lehrvideo
CAD-Modelle
2,5D | 3D |
---|---|
3 lineare Achsen X,Y und Z | Zustellachse (Z) ändert sich ständig |
Flächen sind Parallel oder Senkrecht zur Aufstellfläche |
Parameter
Wie bereits erwähnt ist es von äußerster Wichtigkeit, dass im CAM die Realität genau abgebildet wird. Ein Beispiel: Ist der Fräserdurchmesser in CAM mit 4mm angegeben, während in der realen Maschine ein 8mm eingespannt ist führt dies dazu das alle Werkzeugwege ensprechend eines 4mm Fräsers berechnet werden. Das führt dazu das in Realität alle Taschenförmigen Aussparungen 2mm größer werden als geplant. Das Werkstück ist damit wahrscheinlich nicht mehr zu gebrauchen. Auch Abseits falscher Vorgaben ist auf gute parametriesierung zu achten.
Fräser
Der Fräser hat einen enormen Einfluss auf das Fräsergebnis. Nicht nur der Durchmesser auch die Anzahl der Schneiden sowie die Schärfe hat einen großen Einfluss auf der Ergebnis. Zunächst wurde Dremel-Werkzeuge zur Zerspanung des Holzes eingesetzt, die führte häufig zu hoher Temperaturentwicklung, da die Späne nicht richtig abgeführt werden konnten. Folglich erkennt man die hohe Temperatur am fertigen Werkstück, anhand von schwarzen und verbrannten Bereichen. Die zu verwendenden Fräsparameter werden zwar von der CAM-Software vorgegeben, doch hat die Fräse beispielsweise keine Drehzahlregelung, hier muss händisch die passende Größe ermittelt werden.
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Fräservergleich
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Versuch 1
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Versuch 2
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Versuch 3
Frässtrategie
Die Frässtrategie beeinflusst nicht nur das Ergebnis sondern auch die benötigte Bearbeitungszeit. Der Großteil der auswählbaren Frässtratgien ist selbsterklärend. Unten ist beipsielhaft gezeigt wie die Wahl der falschen Frässtrategie das Ergebnis negativ beeinflussen kann. Bei Auswahl von "2D-Adaptive-Clearing" wird man keine glatten Kanten erhalten. Das Mehrfache Ansatzen des Fräsers wird deutlich zu erkennen sein. Die Auswahl der richtigen Strategie erfordert etwas Übung. Eine gute Erklärung zu allen verfügbaren Strategien findet sich hier. Achtet beim parametresieren der Sicherheitshöhen darauf, dass die Maschine diese erreichen kann. Die Maschine verfügt derzeit über keine Endschalter in der z-Achse(Höhe) dies kann zur Kollison mit Befestigungselementen der Spindel führen.
Spannsituation
Wichtig für einen Erfolgreichen Fräsprozess ist die richtige Aufspannunf des Werkstückes. Achtet darauf das das Werkstück immer fest und gerade eingespannt ist. Wenn sich das Bauteil währned der Bearbeitung verschiebt, führt dies zu unerwarteten Ergebnissen.
Der von uns befestigte Schraubstock ist dazu ein gutes Mittel. Größere Bauteile können dirket auf dem Maschinentisch, beispielsweise mit Schraubzwingen befestigt werden. Gerade in der ersten Phase der Einarbeitung bietet es sich an den Notauschalter nicht aus der Hand zu legen.
Postprozess
Im Postprozess werden die Verfahrwege maschinenlesbar umgewandelt. Unterschiedliche Steuerungssoftware auf verschiedenen Maschinen, führt jedoch dazu, dass jede Maschinen ihren eigenen Postprozessor benötigt. Im Falle von HSMExpress2016 sind bereits 70 verschiedene Postprozessoren integriert. Diese können vor der Umwandlung entsprechend ausgewählt werden. Auch ein Postprozessor für das verwendete LinuxCNC ist standardmäßig vorhanden. Unsere interne Stuerungssoftware über Matlab kann den gleichen Code verarbeiten. Sollte die Syntax von G-Code noch nicht bekannt sein, empfehlen wir diese Seite. Hier wird der Aufbau von G-Code anhand von Norm-G-Code erklärt. Der integrierte Postprozessor von HSMExpress2016 nutzt nur 3 Arten von Positionsbefehlen. G01,G02 und G03, d.h. translatorische Bewegungen und Rotationen mit- und gegen den Uhrzeigersinn. Durch das nicht Verwendenden von Spezialbefehlen wird der Code zwar sehr lang, kann aber leicht Verstanden werden. In den Downloads findet sich ein Übungsblatt für G-Code.
Vergleich Ansteuerungssoftware
Andi
Eigenschaft | Eigene Matlab Lösung | LinuxCNC | UCCNC | Mach3 | SerialComCNC | JCNC |
---|---|---|---|---|---|---|
Kosten | teuer | billig | billig | billig | billig | billig |
Funktionsumfang | 5D | 8D | 1D | 5D | 5D | 5D |
Da LinuxCNC bereits vorinstalliert war und die Software uns in keiner Weise beschräkt hat, sahen wir keine Veranlassung alternative Software zu installieren. Interressanter als eine weitere Zukaufvariante wäre es, die Software aus der Gruppe "Zentraler Steueralgorythmus in Matlab" auf der Maschine zum laufen zu bringen.
Alternativ Software für Windows
Um eine Alternative für den 2. Rechner und das Betriebssystem Windows aufzuzeigen wurden oben Steuerungsprogramme für CNC Maschinen verglichen. Ausgewählt wurde "Eding CNC". Das Programm arbeitet mit einem externen Prozessor um Echtzeitproblemen unter Windows aus dem Weg zu gehen. Der einfachste externe Controller kostet 219€. Die Software lässt sich bereits ohne physikalischen Controller installieren und ausprobieren. Zunächst muss dazu in SolidWorks/HSMExpress der Postprozessor "Generic Eding CNC" ausgewählt werden. Der Code wird damit auf die neue Software angepasst.
Oberfläche & Bedienung von LinuxCNC
Die Fräse wird über LinuxCNC direkt bedient. Unter A) lässt sich im Dateimenü die Datei mit dem zu fräsenden G-Code vom Typ .ngc auswählen. Die Übersicht der Verfahrwege wird daraufhin im Vorschaufenster E) angezeigt. Wichtig ist an dieser Stelle zu verstehen das hier nicht mehr das gesamte CAD-Modell angezeigt wird, sondern auschließlich die Fahrwege des Fräsers. Wird die Maschine nicht vorher über das Panel B) gestartet lässt sich der Fräserweg über das Panel C) zunächst simulieren. Das Panel B) startet die Maschine. An dieser Stelle muss das Werkstück ausgerichtet werden. Wie im Video gezeigt, bietet es sich an die linke untere Ecke des Werkstückes als Nullpunkt zu definieren und diesen nun über das manuelle Steuerpanel D) in allen 3 Achsen anzufahren. Der manuelle Vorschub lässt sich sehr genau auf bis zu 0.01mm einstellen. Im MDI-Reiter I) lässt sich direkt G-Code eingeben und ausführen. Diese Funktion ist nur nach mehrfachen prüfen der Eingabe zu verwenden. Der Button H) startet im Anschluss die Spindel. Das geladene Programm lässt sich nun über das Steuerpanel C) abfahren. Änderungen an den Schnittdaten sind jederzeit über das Panel G) möglich. F) dient als Anzeige für mögliche Fehlermeldungen und Statusreports.
Lessons learned und Fazit
Das Praktikum hat uns einen tiefen Einblick in den Bereich "Computer Aided Manufacturing" gebracht. Unsere anfängliche Skepsis bezüglich des Themas hat sich als unbegründed herausgestellt. Neben der Auswahl der Software und deren Bedienung waren besonders die Testläufe intressant, da die durchgeführten Änderungen in der Realität schnell sichbar wurden. Auch die Sicherheitstechnischen Aspekte auch bzgl. Kollision konnten erprobt werden. Es ist klar geworden auf welche Parameter besonders zu achten ist, um weder Mensch noch Material zu beschädigen. Ein Vorteil der im fertigungstechnischen Alltag hilfreich sein kann. Das Projekt ist sicherlich noch nicht abgeschlossen, wir haben uns in diesem Semster auf 2D-Bearbeitung konzentriert. In der nächsten Ausbaustufe könnte die CAM Bearbeitung auf 3D-Flächenbearbeitung erweitert werden. Auch Könnte die jetzt neu implementiere 4-Achse mit in den CAM-Prozess mit einbezigen werden. Für den aktuellen Stand der Aufgabenliste siehe SVN.
Download
Youtube Lehrvideo - How to "CAM"
Weblinks
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