Projekt 60: Messplatine fuer Arduino: Unterschied zwischen den Versionen

Aus HSHL Mechatronik
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= Motivation & Aufgabenstellung =
= Motivation & Aufgabenstellung =
Ziel des Praktikums ist in gemeinschaftlicher Arbeit eine Werkzeugmaschine zu entwicklen. Einzelne Funktionsbereiche werden von Kleingruppen bearbeitet. Das Funktionsschema ist rechts dargestellt. Wir haben uns besonders mit den Bereichen "CAM" sowie "Steuerungsprogramm" beschäftigt.
 
[[Datei:FunktionsschemaFräse.jpg|mini|300px|Funktionsschema]]
[[Datei:Umwandlung.jpg|mini|220px|left|Grundfunktion CAM]]
Komplexe mechanische Bauteile können heute leicht in CAD-Programmen erstellt werden. Die Hochschule Hamm-Lippstadt stellt eigens dazu die Studentenversion von SolidWorks2016 zur Verfügung. Bisher konnten genannte Bauteile nur innerhalb der CAD-Software konstruiert werden. Um die Produktion dieses Bauteils auf einer Werkzeugmaschine möglich zu machen, wird jedoch zusätzlich Maschinencode, sogeannter G-Code benötigt. Ziel des Praktikums war daher geeignete CAM-Software auszuwählen zu beschaffen und zu testen.
Zusätzlich soll die bereits vorhandene Steuerungssoftware der im MPS-Labor vorhandenen Eigenbaufräse evaluiert und eventuelle Alternativen zur derzeitigen Software LinuxCNC aufgezeigt werden.
Siehe dazu auch die aktuelle Aufgabenliste im SVN.
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= Vergleich CAM-Software =
= Vergleich CAM-Software =
Andi
 
{| class="mw-datatable"
{| class="mw-datatable"
! style="font-weight: bold;" | Eigenschaft
! style="font-weight: bold;" | Eigenschaft
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= HSMExpress2016 =
= HSMExpress2016 =
Als CAM-Software wurde HSMExpress2016 ausgewählt. Das Programm zeichnet sich durch seine tiefe Integration in die Benutzeroberfläche von SolidWorks2016 aus. Der Arbeitsprozess ist wie folgt:
 
#Erstellen des 3D-Modells
#Erstellen des 3D-Modells
#Vorgabe des Rohteils in der CAM-Software
#Vorgabe des Rohteils in der CAM-Software
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#Simulation der Fertigungsschritte
#Simulation der Fertigungsschritte
#Umwandlung der Fertigungsschitte in G-Code (Postprozess)
#Umwandlung der Fertigungsschitte in G-Code (Postprozess)
Für die Produktion eines Bauteils wird immer ein Rohteil benötigt. Dieses kann in der CAM-Software hinterlegt werden. Wichtig ist besonders die richtige Lage des Nullpunktes. Es muss sichergestellt sein, dass die reale Maschine am gleichen Punkt startet wie das Modell. Sonst fährt die Maschine im schlimmsten Fall "Crash". Durch das das abtragende Herstellverfahren Fräsen können nun fast beliebige Geometrien aus dem Rohrteil entstehen. Dazu werden, ausgehende vom Rohteil verschiedene Frässtrategien verwendet um das später das Fertigteil zu erhalten.Dazu wird zunächst der passende Fräser aus einer Bibleothek gewählt. Hier gilt wie beim Nullpunkt: Die Realität muss zum CAM passen. Abweichungen führen zu unerwünschten Ergebnissen und im schlimmsten Fall zu Beschädigung an Werkstück, Werkzeug und Maschine. Nach Festlegung der Fertigungschritte kann der Gesamtprozess in der Simulation evaluiert werden und über den Postprozess maschinelesbar gemacht werden.
 
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Wir haben dazu ein Lehrvideo erstellt. Es zeigt an einem einfachen Beispiel den kompletten Fertigungsprozess:
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'''<big>[https://youtu.be/j0SxZ2KrrYQ Lehrvideo]</big>'''
'''<big>[https://youtu.be/j0SxZ2KrrYQ Lehrvideo]</big>'''
== CAD-Modelle ==
== CAD-Modelle ==
Andi 2D/3D unterschied, was können wir?
 
== Parameter ==
== Parameter ==
Wie bereits erwähnt ist es von äußerster Wichtigkeit, dass im CAM die Realität genau abgebildet wird. Ein Beispiel:
 
Ist der Fräserdurchmesser in CAM mit 4mm angegeben, während in der realen Maschine ein 8mm eingespannt ist führt dies dazu das alle Werkzeugwege ensprechend eines 4mm Fräsers berechnet werden. Das  führt dazu das in Realität alle Taschenförmigen Aussparungen 2mm größer werden als geplant. Das Werkstück ist damit wahrscheinlich nicht mehr zu gebrauchen.
Auch Abseits falscher Vorgaben ist auf gute parametriesierung zu achten.
=== Fräser ===
=== Fräser ===
Der Fräser hat einen enormen Einfluss auf das Fräsergebnis. Nicht nur der Durchmesser auch die Anzahl der Schneiden sowie die Schärfe hat einen großen Einfluss auf der Ergebnis. Zunächst wurde Dremel-Werkzeuge zur Zerspanung des Holzes eingesetzt, die führte häufig zu hoher Temperaturentwicklung, da die Späne nicht richtig abgeführt werden konnten. Folglich erkennt man die hohe Temperatur am fertigen Werkstück, anhand von schwarzen und verbrannten Bereichen. Die zu verwendenden Fräsparameter werden zwar von der CAM-Software vorgegeben, doch hat die Fräse beispielsweise keine Drehzahlregelung, hier muss händisch die passende Größe ermittelt werden.
 


<gallery class="center">
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=== Frässtrategie ===
=== Frässtrategie ===
[[Datei:Frässtategien.jpg|mini|300px|Funktionsschema]]
Die Frässtrategie beeinflusst nicht nur das Ergebnis sondern auch die benötigte Bearbeitungszeit. Der Großteil der auswählbaren Frässtratgien ist selbsterklärend. Unten ist beipsielhaft gezeigt wie die Wahl der falschen Frässtrategie das Ergebnis negativ beeinflussen kann. Bei Auswahl von "2D-Adaptive-Clearing" wird man keine glatten Kanten erhalten. Das Mehrfache Ansatzen des Fräsers wird deutlich zu erkennen sein. Die Auswahl der richtigen Strategie erfordert etwas Übung. Eine gute Erklärung zu allen verfügbaren Strategien findet sich [http://help.autodesk.com/view/INVHSM/2016/DEU/?guid=GUID-714CD045-51B9-4CB4-9EB3-0213E011B122 hier]. Achtet beim parametresieren der Sicherheitshöhen darauf, dass die Maschine diese erreichen kann. Die Maschine verfügt derzeit über keine Endschalter in der z-Achse(Höhe) dies kann zur Kollison mit Befestigungselementen der Spindel führen.


=== Spannsituation ===
= Lessons learned und Fazit=
[[Datei:Spannsituation.jpg|left||mini|300px|Funktionsschema]]
Wichtig für einen Erfolgreichen Fräsprozess ist die richtige Aufspannunf des Werkstückes. Achtet darauf das das Werkstück immer fest und gerade eingespannt ist. Wenn sich das Bauteil währned der Bearbeitung verschiebt, führt dies zu unerwarteten Ergebnissen.
Der von uns befestigte Schraubstock ist dazu ein gutes Mittel. Größere Bauteile können dirket auf dem Maschinentisch, beispielsweise mit Schraubzwingen befestigt werden. Gerade in der ersten Phase der Einarbeitung bietet es sich an den Notauschalter nicht aus der Hand zu legen.
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=== Postprozess ===
Im Postprozess werden die Verfahrwege maschinenlesbar umgewandelt. Unterschiedliche Steuerungssoftware auf verschiedenen Maschinen, führt jedoch dazu, dass jede Maschinen ihren eigenen Postprozessor benötigt. Im Falle von HSMExpress2016 sind bereits 70 verschiedene Postprozessoren integriert. Diese können vor der Umwandlung entsprechend ausgewählt werden. Auch ein Postprozessor für das verwendete LinuxCNC ist standardmäßig vorhanden. Unsere interne Stuerungssoftware über Matlab kann den gleichen Code verarbeiten.
Sollte die Syntax von G-Code noch nicht bekannt sein, empfehlen wir [https://de.wikipedia.org/wiki/Computerized_Numerical_Control#DIN.2FISO-Programmierung_bzw._G-Code diese] Seite. Hier wird der Aufbau von G-Code anhand von Norm-G-Code erklärt.
Der integrierte Postprozessor von HSMExpress2016 nutzt nur 3 Arten von Positionsbefehlen. G01,G02 und G03, d.h. translatorische Bewegungen und Rotationen mit- und gegen den Uhrzeigersinn. Durch das nicht Verwendenden von Spezialbefehlen wird der Code zwar sehr lang, kann aber leicht Verstanden werden. In den Downloads findet sich ein Übungsblatt für G-Code.
 
= Vergleich Ansteuerungssoftware =
Andi
{| class="mw-datatable"
! style="font-weight: bold;" | Eigenschaft
! style="font-weight: bold;" | Eigene Matlab Lösung
! style="font-weight: bold;" | LinuxCNC
! style="font-weight: bold;" | UCCNC
! style="font-weight: bold;" | Mach3
! style="font-weight: bold;" | SerialComCNC
! style="font-weight: bold;" | JCNC
|-
| Kosten
| teuer
| billig
| billig
| billig
| billig
| billig
|-
| Funktionsumfang
| 5D
| 8D
| 1D
| 5D
| 5D
| 5D
|}
 
Da LinuxCNC bereits vorinstalliert war und die Software uns in keiner Weise beschräkt hat, sahen wir keine Veranlassung alternative Software zu installieren. Interressanter als eine weitere Zukaufvariante wäre es, die Software aus der Gruppe "Zentraler Steueralgorythmus in Matlab" auf der Maschine zum laufen zu bringen.
 
= Oberfläche & Bedienung von LinuxCNC =
[[Datei:LinuxCNCSurface.jpg|mini|300px|Oberfläche von LinuxCNC]]
Die Fräse wird über LinuxCNC direkt bedient. Unter A) lässt sich im Dateimenü die Datei mit dem zu fräsenden G-Code vom Typ .ngc auswählen. Die Übersicht der Verfahrwege wird daraufhin im Vorschaufenster E) angezeigt. Wichtig ist an dieser Stelle zu verstehen das hier nicht mehr das gesamte CAD-Modell angezeigt wird, sondern auschließlich die Fahrwege des Fräsers.
Wird die Maschine nicht vorher über das Panel B) gestartet lässt sich der Fräserweg über das Panel C) zunächst simulieren.
Das Panel B) startet die Maschine. An dieser Stelle muss das Werkstück ausgerichtet werden. Wie im Video gezeigt, bietet es sich an die linke untere Ecke des Werkstückes als Nullpunkt zu definieren und diesen nun über das manuelle Steuerpanel D) in allen 3 Achsen anzufahren. Der manuelle Vorschub lässt sich sehr genau auf bis zu 0.01mm einstellen. Im MDI-Reiter I) lässt sich direkt G-Code eingeben und ausführen. Diese Funktion ist nur nach mehrfachen prüfen der Eingabe zu verwenden. Der Button H) startet im Anschluss die Spindel. Das geladene Programm lässt sich nun über das Steuerpanel C) abfahren. Änderungen an den Schnittdaten sind jederzeit über das Panel G) möglich. F) dient als Anzeige für mögliche Fehlermeldungen und Statusreports.


= Lessons learned und Fazit=
Das Praktikum hat uns einen tiefen Einblick in den Bereich "Computer Aided Manufacturing" gebracht. Unsere anfängliche Skepsis bezüglich des Themas hat sich als unbegründed herausgestellt. Neben der Auswahl der Software und deren Bedienung waren besonders die Testläufe intressant, da die durchgeführten Änderungen in der Realität schnell sichbar wurden.
Auch die Sicherheitstechnischen Aspekte auch bzgl. Kollision konnten erprobt werden. Es ist klar geworden auf welche Parameter besonders zu achten ist, um weder Mensch noch Material zu beschädigen. Ein Vorteil der im fertigungstechnischen Alltag hilfreich sein kann.
Das Projekt ist sicherlich noch nicht abgeschlossen, wir haben uns in diesem Semster auf 2D-Bearbeitung konzentriert. In der nächsten Ausbaustufe könnte die CAM Bearbeitung auf 3D-Flächenbearbeitung erweitert werden. Auch Könnte die jetzt neu implementiere 4-Achse mit in den CAM-Prozess mit einbezigen werden. Für den aktuellen Stand der Aufgabenliste siehe SVN.


= Download =
= Download =

Version vom 21. Dezember 2016, 18:19 Uhr


https://youtu.be/uDn8lMr1WEo

Ein Beispiel für ein über CAM gefrästes Bauteil

Einleitung

Projekt aus Produktionstechnik Praktikumim Modul Global Production Engineering 3.

Projektmitglieder:
Betreuer: Prof. Dr. Mirek Göbel
Autor: Andreas Wiens
Autor: Steffen Schulze Middendorf

Motivation & Aufgabenstellung

Vergleich CAM-Software

Eigenschaft VisualCam HSMExpress2016 HSMWorks2016 SolidCam
Kosten teuer billig billig billig
Funktionsumfang 5D 8D 1D 5D

HSMExpress2016

  1. Erstellen des 3D-Modells
  2. Vorgabe des Rohteils in der CAM-Software
  3. Setzen des Nullpunkes im Modell
  4. Vorgabe und parametresierung der Fertigungsschritte in der CAM-Software
  5. Simulation der Fertigungsschritte
  6. Umwandlung der Fertigungsschitte in G-Code (Postprozess)

Lehrvideo

CAD-Modelle

Parameter

Fräser

Frässtrategie

Lessons learned und Fazit

Download

Youtube Lehrvideo - How to "CAM"

Weblinks


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Einzelnachweise