Lidar Objekterkennung mit Matlab/Simulink und EV3: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lidar ==
== Lidar ==


Ein Lidar (Abkürzung für engl. ''light detection and ranging'') ist ein Verfahren bzw. ein Gerät zur Ortung von Objekten. Basis hierfür bilde die Messung der Reflexion eines gepulsten Laserstrahls in Abhängigkeit der Zeit nach dessen Aussendung.<ref>[http://www.spektrum.de/lexikon/physik/lidar/9033], Spektrum.de - Lexikon der Physik - Lidar. Abgerufen am 18.05.2017.</ref>
Ein Lidar (Abkürzung für engl. ''light detection and ranging'') ist ein Verfahren bzw. ein Gerät zur Ortung von Objekten. Basis hierfür bildet die Messung der Reflexion eines gepulsten Laserstrahls in Abhängigkeit von der Zeit nach dessen Aussendung oder die Messung der Phasenverschiebung der Reflexion und der daraus berechenbaren Entfernung.<ref>[http://www.spektrum.de/lexikon/physik/lidar/9033], Spektrum.de - Lexikon der Physik - Lidar. Abgerufen am 18.05.2017.</ref>
 
 
=== Puls-Laufzeitverfahren ===
 
Bei der Laufzeitmessung wird ein Lichtpuls ausgesandt.
Als Pulslaufzeit wird die Zeit bezeichnet, die ein Lichtstrahl benötigt, um zur Quelle zurückreflektiert zu werden. Durch Messen dieser Laufzeit <math>\Delta t</math> kann über die Lichtgeschwindigkeit <math>c</math> die Distanz <math>r</math> zwischen Lichtquelle und Objekt ermittelt werden. Zusätzlich muss ein Faktor von 0,5 in die Rechnung mit einfließen, da der Lichtstrahl die Entfernung zweimal (hin und zurück) überwinden muss.
Der Vorteil dieses Verfahrens ist die geringe Reaktionszeit. Ein großer Nachteil hingegen ist, dass die Messung selbst in sehr kurzen Zeitabständen (Nano- bis Picosekunden) erfolgen muss. Daher ist eine Messung im Nahbereich (wenige Zentimeter) problematisch und der Fehler ist verhältnismäßig groß. <ref>Mitschrift der Vorlesung ''Signalverarbeitende Systeme'' am 29.06.2017 von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schneider im Studiengang ''Business and Systems Engineering'' an der Hochschule Hamm-Lippstadt.</ref>
 
<math> r = 0{,}5 \cdot c \cdot \Delta t  </math>
 


=== Puls-Laufzeitverfahren ===
=== Phasenverschiebungsverfahren ===


Bei der Laufzeitmessung wird ein zeitlicher Lichtpuls ausgesandt.
[[Bild:Phase.PNG|thumb|200px|right|Phase einer harmonischen Schwingung]]
Die Pulslaufzeit ist die Zeit, die der Lichtstrahl braucht, um zur Quelle reflektiert zu werden. Durch Messen dieser Laufzeit <math>\Delta t</math> kann man über die Lichtgeschwindigkeit die Distanz <math>l</math> zwischen Quelle und Objekt ermitteln. Der Faktor 0,5 trägt dem Umstand Rechnung, dass das Licht die Entfernung zum Objekt hin und zurück durchlaufen muss. Die Lichtgeschwindigkeit wird durch das umgebende Medium mit dem Brechungsindex <math>n</math> reduziert.


<math> l \;=\; \frac{c \, \Delta t}{2 \cdot n} </math>
[[Bild:Phasenverschiebung.PNG|thumb|200px|right|Phasenverschiebung ohne Dämpfung]]


Der Vorteil dieses Verfahrens ist die geringe Reaktionszeit. Das Verfahren hat Messbereiche von einem&nbsp;Meter bis mehrere 10&nbsp;Kilometer. Der Nachteil ist die erforderliche Messung sehr kurzer Zeiten (Nano- bis Picosekunden), es ist daher schwierig, eine höhere Auflösung als einige Zentimeter zu erreichen.
Aus der Reflexion eines ausgesandten Lichtstrahls kann die Phasenverschiebung ermittelt werden, denn diese ist entfernungsabhängig. Im Rückschluss kann auch über die Phasenverschiebung die zurückgelegte Distanz eines Lichtstrahls ermittelt werden. Der Brechungsindex <math>n</math> sorgt insgesamt für eine Dämpfung des Signals.


Um die Anforderung an die Zeitmessung zu verringern, werden Verfahren eingesetzt, bei denen der Laserstrahl selbst frequenzmoduliert oder mit einem hochfrequenten Signal moduliert wird.


Die Phasendifferenz wird folgendermaßen berechnet:


=== Hokuyo URG-04LX-UG01 ===
<math>\phi = \frac{\Delta t}{T} \cdot 2\pi</math>
 
Die Distanz berechnet sich dementsprechend durch:
 
<math>r = \frac{c \cdot T}{4 \pi} \cdot (\phi + 2\pi \cdot n) = \frac{c}{2} \cdot (n \cdot T + \Delta t)</math>
 
 
Ein Vorteil dieser Methode im Vergleich zum Laufzeitverfahren liegt in der höheren Auflösung, die mit vergleichsweise kleinem messtechnischen Aufwand realisiert werden kann. Ein Problem stell allerdings die Messentfernung dar, da der Laser kontinuierlich bei kleiner Leistung arbeitet und somit die maximale Messentfernung kleiner ist. Ein weiteres Problem stellt die Eindeutigkeit des Signals dar. Das Signal kann dabei ein Vielfaches der halben Laserwellenlänge annehmen, wodurch die Phasenverschiebung ebenfalls ein Vielfaches ist, diese aber nicht eindeutig differenziert werden kann. <ref>Jörg Hoffmann: Taschenbuch der Messtechnik, 7. Auflage, Carl Hanser Verlag München, 2015. </ref>
 
 
 
== Hokuyo URG-04LX-UG01 ==


[[Bild:Scan_Radius.PNG|thumb|300px|right|Scan-Radius des Lidars]]
[[Bild:Scan_Radius.PNG|thumb|300px|right|Scan-Radius des Lidars]]


Der URG-04LX ist ein Laserscanner für Flächen. Die Lichtquelle des Sensors ist ein Infrarotlaser mit 785 nm (Laserklasse 1). Der Scanbereich ist einHalbkreis von 240° mit einem maximalen Radius von 4.000 mm. Der Abtastwinkel zwischen zwei Werten beträgt 0,36°. Insgesamt beträgt die Auflösung auf den Scanbereich 683 Schritte. Der Durchmesser des Lasers ist bei einer Entfernung von 2.000 mm höchstens 20 mm, die maximale Abweichung beträgt 40 mm bei 4.000 mm.  
Der URG-04LX ist ein Laserscanner für Flächen. Die Lichtquelle des Sensors ist ein Infrarotlaser mit 785 nm (Laserklasse 1). Der Scanbereich ist ein Halbkreis von 240° mit einem maximalen Radius von 4.000 mm. Der Abtastwinkel zwischen zwei Werten beträgt 0,36°. Insgesamt beträgt die Auflösung auf den Scanbereich 683 Schritte. Der Durchmesser des Lasers ist bei einer Entfernung von 2.000 mm höchstens 20 mm, die maximale Abweichung beträgt 40 mm bei 4.000 mm.  
Grundlage für die Distanzmessung bildet die Messung der Phasenverschiebung. Dadurch wird der Einfluss von Farbe und Reflexionsgrad des detektierten Objekts minimal gehalten. <ref>[http://www.robotshop.com/media/files/pdf/hokuyo-urg-04lx-ug01-specifications.pdf], Scanning Laser Range Finder URG-04LX-UG01 Specifications - PDF. Abgerufen am 18.05.2017.</ref>
Grundlage für die Distanzmessung bildet die Messung der '''Phasenverschiebung'''. <ref>[http://www.robotshop.com/media/files/pdf/hokuyo-urg-04lx-ug01-specifications.pdf], Scanning Laser Range Finder URG-04LX-UG01 Specifications - PDF. Abgerufen am 18.05.2017.</ref>


{| class="wikitable"
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| Lichtquelle                                  || Laser (max. 0,8 mW) der Klasse 1 mit λ = 785 nm       
| Lichtquelle                                  || Laser (max. 0,8 mW) der Klasse 1 mit λ = 785 nm       
|-
|-
| Detektierungsbereich                          || möglicher Bereich: 20 - 5.600 mm, idealer Bereich: 60 - 4.095 mm
| Detektierungsbereich                          || messbarer Bereich: 20 - 5.600 mm, idealer Bereich: 60 - 4.095 mm
|-
|-
| Auflösung                                    || 1 mm
| Auflösung                                    || 1 mm
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| Winkelbeschleunigung                          || <math> \pi/2 \;{rad/\mathrm{s}^{2}}</math>  
| Winkelbeschleunigung                          || <math> \pi/2 \;{rad/\mathrm{s}^{2}}</math>  
|}
|}


== Implementierung in Matlab ==
== Implementierung in Matlab ==




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Mithilfe von Funktionen des Treibers kann eine serielle Verbindung über USB mit dem Lidar aufgebaut werden. Hierfür muss der richtige COM-Port in das Skript <code>run.m</code> eingetragen und anschließend ausgeführt werden. Am Ende der Initialisierung wird die Funktion <code>main_EV3.m</code> aufgerufen,  
Mithilfe von Funktionen des Treibers kann eine serielle Verbindung über USB mit dem Lidar aufgebaut werden. Hierfür muss der richtige COM-Port in das Skript <code>run.m</code> eingetragen und anschließend ausgeführt werden. Am Ende der Initialisierung wird die Funktion <code>main_EV3.m</code> aufgerufen,  
die den kontinuierlich auszuführende Programmcode enthält. In jedem Zyklus der <code>main</code> wir die Funktion <code>LidarScan()</code> aufgerufen, die für das Empfangen der Daten vom Sensor verantwortlich ist. Die Funktion selbst nutzt die Funktion <code>decodeSCIP()</code>, um die Daten zu dekodieren. Die dekodierten Daten werden in einem Array gespeichert, aus dem anschließend die Abstandswerte in 0,36°-Intervallschritten gelesen werden können.  
die den kontinuierlich auszuführende Programmcode enthält. In jedem Zyklus der <code>main</code> wird die Funktion <code>LidarScan()</code> aufgerufen, die für das Empfangen der Daten des Sensors verantwortlich ist. Die Funktion selbst nutzt die Funktion <code>decodeSCIP()</code>, um die empfangenen Daten zu dekodieren. Diese Informationen werden dann in einem Array gespeichert, aus dem anschließend die Abstandswerte in 0,36°-Intervallschritten gelesen werden können.  




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=== Programmierung der Funktion <code>main_EV3</code> in Matlab===
=== Programmierung der Funktion <code>main_EV3</code> in Matlab===


[[Bild:Lidar_EV3.png|left|550px|Programmablaufplan über das gesamte Projekt]]
[[Bild:Lidar_EV3.png|thumb|left|700px|Programmablaufplan über das gesamte Projekt]]


<div style="width:600px; height:550px; overflow:auto; border: 2px solid #088">
<div style="width:600px; height:550px; overflow:auto; border: 2px solid #088">
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         stop(mymotor)  % Motor stoppen  
         stop(mymotor)  % Motor stoppen  
     end
     end
   
 
 
%........................................................................%
%........................................................................%
% Code zur Erkennung des Tastendrucks in der Mitte des EV3 zum Beenden des
% Code zur Erkennung des Tastendrucks in der Mitte des EV3 zum Beenden des
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</source>
</source>
</div>
</div>
== Ergebnis ==
[[Bild:Foto.jpg|thumb|right|220px|Lego EV3 mit Lidar]]
Der minimale messbare Abstand des Lidars liegt bei 20 cm. Wurden 20 cm als Grenze zur Vollbremsung gewählt, ist das Auto effektiv zwischen 5 und 25 cm zum Stehen gekommen. Auf der einen Seite hängt das mit dem eben beschriebenen minimalen Messabstand zusammen, zum anderen rollt das Auto auch noch einige Zentimeter nach, da der Motor lediglich ausgestellt wird und kein direktes Abbremsen erfolgt.
Aus diesem Grund ist die Grenze auf 25 cm hochgesetzt worden, wodurch das Auto effektiv zwischen 15 und 25 cm anhält.
Die Dateien sind im SVN hinterlegt: https://svn.hshl.de/svn/BSE_SigSys/trunk/User/Kohorte_04_SoSe17/Nora_Werner/
== Video ==
Zur anschaulichen Demonstration ist ein [https://youtu.be/xO1Zi-K_a-g Video] verfügbar.


== Verwendete Support Packages für Matlab ==
== Verwendete Support Packages für Matlab ==
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* [https://de.mathworks.com/matlabcentral/fileexchange/57425-matlab-driver-for-hokuyu-urg-family MATLAB Driver for Hokuyu URG family]
* [https://de.mathworks.com/matlabcentral/fileexchange/57425-matlab-driver-for-hokuyu-urg-family MATLAB Driver for Hokuyu URG family]
* [https://de.mathworks.com/matlabcentral/fileexchange/45075-simulink-support-package-for-lego-mindstorms-ev3-hardware Simulink (and Matlab) Support Package for LEGO MINDSTORMS EV3 Hardware]
* [https://de.mathworks.com/matlabcentral/fileexchange/45075-simulink-support-package-for-lego-mindstorms-ev3-hardware Simulink (and Matlab) Support Package for LEGO MINDSTORMS EV3 Hardware]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==


<references />
<references />
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Aktuelle Version vom 18. Juni 2018, 19:23 Uhr

Autor: Nora Werner

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schneider

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Lidar

Ein Lidar (Abkürzung für engl. light detection and ranging) ist ein Verfahren bzw. ein Gerät zur Ortung von Objekten. Basis hierfür bildet die Messung der Reflexion eines gepulsten Laserstrahls in Abhängigkeit von der Zeit nach dessen Aussendung oder die Messung der Phasenverschiebung der Reflexion und der daraus berechenbaren Entfernung.[1]


Puls-Laufzeitverfahren

Bei der Laufzeitmessung wird ein Lichtpuls ausgesandt. Als Pulslaufzeit wird die Zeit bezeichnet, die ein Lichtstrahl benötigt, um zur Quelle zurückreflektiert zu werden. Durch Messen dieser Laufzeit kann über die Lichtgeschwindigkeit die Distanz zwischen Lichtquelle und Objekt ermittelt werden. Zusätzlich muss ein Faktor von 0,5 in die Rechnung mit einfließen, da der Lichtstrahl die Entfernung zweimal (hin und zurück) überwinden muss. Der Vorteil dieses Verfahrens ist die geringe Reaktionszeit. Ein großer Nachteil hingegen ist, dass die Messung selbst in sehr kurzen Zeitabständen (Nano- bis Picosekunden) erfolgen muss. Daher ist eine Messung im Nahbereich (wenige Zentimeter) problematisch und der Fehler ist verhältnismäßig groß. [2]


Phasenverschiebungsverfahren

Phase einer harmonischen Schwingung
Phasenverschiebung ohne Dämpfung

Aus der Reflexion eines ausgesandten Lichtstrahls kann die Phasenverschiebung ermittelt werden, denn diese ist entfernungsabhängig. Im Rückschluss kann auch über die Phasenverschiebung die zurückgelegte Distanz eines Lichtstrahls ermittelt werden. Der Brechungsindex sorgt insgesamt für eine Dämpfung des Signals.


Die Phasendifferenz wird folgendermaßen berechnet:

Die Distanz berechnet sich dementsprechend durch:


Ein Vorteil dieser Methode im Vergleich zum Laufzeitverfahren liegt in der höheren Auflösung, die mit vergleichsweise kleinem messtechnischen Aufwand realisiert werden kann. Ein Problem stell allerdings die Messentfernung dar, da der Laser kontinuierlich bei kleiner Leistung arbeitet und somit die maximale Messentfernung kleiner ist. Ein weiteres Problem stellt die Eindeutigkeit des Signals dar. Das Signal kann dabei ein Vielfaches der halben Laserwellenlänge annehmen, wodurch die Phasenverschiebung ebenfalls ein Vielfaches ist, diese aber nicht eindeutig differenziert werden kann. [3]


Hokuyo URG-04LX-UG01

Scan-Radius des Lidars

Der URG-04LX ist ein Laserscanner für Flächen. Die Lichtquelle des Sensors ist ein Infrarotlaser mit 785 nm (Laserklasse 1). Der Scanbereich ist ein Halbkreis von 240° mit einem maximalen Radius von 4.000 mm. Der Abtastwinkel zwischen zwei Werten beträgt 0,36°. Insgesamt beträgt die Auflösung auf den Scanbereich 683 Schritte. Der Durchmesser des Lasers ist bei einer Entfernung von 2.000 mm höchstens 20 mm, die maximale Abweichung beträgt 40 mm bei 4.000 mm. Grundlage für die Distanzmessung bildet die Messung der Phasenverschiebung. [4]

Bezeichnung Spezifikation
Lichtquelle Laser (max. 0,8 mW) der Klasse 1 mit λ = 785 nm
Detektierungsbereich messbarer Bereich: 20 - 5.600 mm, idealer Bereich: 60 - 4.095 mm
Auflösung 1 mm
Winkelgeschwindigkeit 360°/s
Winkelbeschleunigung


Implementierung in Matlab

Matlab-Treiber für das URG-04LX Lidar

Quelle des Treibers: MATLAB Driver for Hokuyo URG family

Mithilfe von Funktionen des Treibers kann eine serielle Verbindung über USB mit dem Lidar aufgebaut werden. Hierfür muss der richtige COM-Port in das Skript run.m eingetragen und anschließend ausgeführt werden. Am Ende der Initialisierung wird die Funktion main_EV3.m aufgerufen, die den kontinuierlich auszuführende Programmcode enthält. In jedem Zyklus der main wird die Funktion LidarScan() aufgerufen, die für das Empfangen der Daten des Sensors verantwortlich ist. Die Funktion selbst nutzt die Funktion decodeSCIP(), um die empfangenen Daten zu dekodieren. Diese Informationen werden dann in einem Array gespeichert, aus dem anschließend die Abstandswerte in 0,36°-Intervallschritten gelesen werden können.


Programmierung der Funktion main_EV3 in Matlab

Programmablaufplan über das gesamte Projekt
%........................................................................%
%   Code zur Kollisionserkennung eines Lego EV3 mit einem URG-Lidar      %
%                                                                        %
% Das Lidar hat eine Winkelauflösung von 1024 Abstufungen auf 360°. Der  %
% Abstand wird von Schritt 44 bis 725 gemessen (-120° bis 120°). Da für  %
% dieses Projekt lediglich der Abstand zu einem Hindernis direkt vor     %
% dem Lidar entscheidend ist, wird der Abstand nur für 0° bzw. Schritt   %
% 384 benötigt.                                                          %
%                                                                        %
%   Autor von 'Scan_EV3.m': Nora Werner                                  %
%........................................................................%


function main_EV3

global A  lidar
%........................................................................%
%Lego Mindstorm konfigurieren

mylego = legoev3('usb')         % Verbindung auf USB festlegen
beep(mylego)                    % kurzes akustisches Signal
mymotor = motor(mylego,'A')     % Motor an Port A des EV3
mymotor.Speed = -50             % Motorgeschwindigkeit auf 50% des Maximums


%........................................................................%    
% Code für die Kollisionserkennung des Lego EV3 mit einem URG-Lidar
   while (1)
    [A] = LidarScan(lidar); % Abstandswerte in Array/1D-Matrix schreiben

    abstand = A(384)    	% Abfrage der Distanz zum Hindernis bei 0°
 
    if abstand > 250    	% Vergleich Abstandsgrenze zum Objekt (in mm)
        start(mymotor)  	% Motor starten    
    else 
        stop(mymotor)   	% Motor stoppen 
    end
 

  
%........................................................................%
% Code zur Erkennung des Tastendrucks in der Mitte des EV3 zum Beenden des
% Programms
   button = readButton(mylego,'center');

   if button == 1  
     % Motoren stoppen und Verbindung zum EV3 beenden
     beep(mylego)
     stop(mymotor)
     clear mylego
     % serielle Verbindung zum Lidar trennen und Lidar ausschalten
     fprintf(lidar,'QT');
     fclose(lidar);
     close all;
    end   
  end 
end

Ergebnis

Lego EV3 mit Lidar

Der minimale messbare Abstand des Lidars liegt bei 20 cm. Wurden 20 cm als Grenze zur Vollbremsung gewählt, ist das Auto effektiv zwischen 5 und 25 cm zum Stehen gekommen. Auf der einen Seite hängt das mit dem eben beschriebenen minimalen Messabstand zusammen, zum anderen rollt das Auto auch noch einige Zentimeter nach, da der Motor lediglich ausgestellt wird und kein direktes Abbremsen erfolgt.

Aus diesem Grund ist die Grenze auf 25 cm hochgesetzt worden, wodurch das Auto effektiv zwischen 15 und 25 cm anhält.


Die Dateien sind im SVN hinterlegt: https://svn.hshl.de/svn/BSE_SigSys/trunk/User/Kohorte_04_SoSe17/Nora_Werner/

Video

Zur anschaulichen Demonstration ist ein Video verfügbar.

Verwendete Support Packages für Matlab


Einzelnachweise

  1. [1], Spektrum.de - Lexikon der Physik - Lidar. Abgerufen am 18.05.2017.
  2. Mitschrift der Vorlesung Signalverarbeitende Systeme am 29.06.2017 von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schneider im Studiengang Business and Systems Engineering an der Hochschule Hamm-Lippstadt.
  3. Jörg Hoffmann: Taschenbuch der Messtechnik, 7. Auflage, Carl Hanser Verlag München, 2015.
  4. [2], Scanning Laser Range Finder URG-04LX-UG01 Specifications - PDF. Abgerufen am 18.05.2017.



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