Ansteuerung einer Schrittmotor-Achse mit PHOENIXCONTACT AXC 1050: Unterschied zwischen den Versionen

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Da eine Datenübertragen über RS-232, bei der 3-D Bearbeitungsmaschine, gewünscht war bestand das Problem wie dieses in PCWorx zu realisieren ist. Phoenix Contact stellt glücklicherweise zwei Beispiel-Funktionen kostenlos zu verfügen (welche auch auf SVN zu Verfügung stehen). <br>
Da eine Datenübertragen über RS-232, bei der 3-D Bearbeitungsmaschine, gewünscht war bestand das Problem wie dieses in PCWorx zu realisieren ist. Phoenix Contact stellt glücklicherweise zwei Beispiel-Funktionen kostenlos zu verfügen (welche auch auf SVN zu Verfügung stehen). <br>
Beide Funktionen sind sehr unterschiedlich aufgebaut, mit Hilfe des Supports von Phoenix Contact würde für das geplante Projekt dieses vorgeschlagen. <br>
Beide Funktionen sind sehr unterschiedlich aufgebaut, mit Hilfe des Supports von Phoenix Contact würde für das geplante Projekt dieses vorgeschlagen. <br>
[[Datei:Funktionsbaustein RS-232.JPG|325px|thumb|right|Abb.X:Funktionsbaustein RS-232]]
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Die Beispiel-Funktion enthält jeweils ein Block zum Senden (RS232_SEND), Empfangen (RS232_RECEIVE) und zum Initiieren (RS232_INIT) der Daten. <br>
Die Beispiel-Funktion enthält jeweils ein Block zum Senden (RS232_SEND), Empfangen (RS232_RECEIVE) und zum Initiieren (RS232_INIT) der Daten. <br>
Außerdem gibt es noch die Parameterungs-Einstellungsfeld (oben rechts), um die Daten in dem gewünschten Format zu senden dies wird dann in der Bibliothek befindliche COMSerial_V1_11 verändert. <br>
Außerdem gibt es noch die Parameterungs-Einstellungsfeld (oben rechts), um die Daten in dem gewünschten Format zu senden dies wird dann in der Bibliothek befindliche COMSerial_V1_11 verändert. <br>

Version vom 14. Januar 2020, 11:51 Uhr

Abb.1:Phoenix Contact AXC 1050 mit dem Kommunikationsmodul

Autoren: Niklas Rohlfs; Connor Royle

→ zurück zur Übersicht: 3-D-Bearbeitungsmaschine (Projekt des Schwerpunkts GPE im Studiengang MTR)

Einleitung

Im Studiengang Mechatronik der Hochschule Hamm-Lippstadt findet im 7. Semester im Studienschwerpunkt „Global Production Engineering“ das Modul „Global Production Engineering III“ statt. Einen Teil dieses Moduls bildet das Praktikum Produktionstechnik. Im Praktikum sollen die Achsen einer 3D-CNC-Bearbeitungsmaschine mit unterschiedlichen Automationshardwares angesteuert werden (vgl. Hauptartikel). Der folgende Artikel beschäftigt sich mit der Ansteuerung der Achsen mittels einer SPS von Phoenix Contact, nämlich der Phoenix Contact AXC 1050. Das Thema wurde im Wintersemester 2019/2020 erstmalig von Niklas Rohlfs und Connor Royle bearbeitet.

Aufgabenstellung

Die Aufgabe des Projektes war es, die Achsen der 3D-CNC-Bearbeitungsmaschine mit der Phoenix Contact AXC 1050 anzusteuern. Hierzu sollten von einer anderen Gruppe Koordinaten durch einen zentralen Steuerungsalgorithmus in Matlab als String per RS232 an die AXC 1050 gesendet werden. Die Verarbeitung der Koordinaten mitsamt der Berechnung der Verfahrwege sollte dann durch die AXC 1050 geschehen, welche dann zudem die entsprechenden Ausgangssignale an die Schrittmotortreiber der 3D-CNC-Bearbeitungsmaschine weitergeben sollte. Die Aufgabenstellung gliederte sich in diverse Teilaufgaben:

  • Allgemeines
    • Einarbeitung in das Projekt (Datenblätter lesen etc.)
    • Umsetzbarkeit mit vorhandenem Material prüfen
    • Benötigte Materialien bestellen
    • Bearbeitung der Aufgaben nach dem V-Modell
  • Aufbau
    • Hardwareaufbau mit Kommunikationsmodul erstellen
    • Aufbau der Optokopplerschaltung zur Umwandlung von 24V auf 5V
    • Beschriften aller Kabel
  • Datenübertragung
    • RS232-Datenübertragung herstellen
    • Strings über RS232 empfangen und einlesen
  • Programmierung
    • Einlesen der Koordinaten aus dem empfangenen String
    • String zerlegen (Trennung von Soll- und Ist-Position sowie Vorschub)
    • Berechnung der Schritt- und Richtungswerte aus der Differenz von Ist zu Soll
    • Schalten der digitalen Ausgänge
    • Diagonalfahrten ermöglichen (x und y sollen auch bei unterschiedlicher Fahrstrecke gleichzeitig ankommen)
  • Dokumentation
    • Dokumentation des eigenen Projektfortschritts in SVN (Anforderungsliste, Funktionaler Systementwurf, etc.)
    • HSHL-Wiki-Eintrag erstellen

Verwendete Hard- und Software

Im folgenden Abschnitt soll die verwendete Hardware sowie die verwendeten Software-Programme kurz erklärt werden.

Hardware

Im Produktionstechnik-Labor war zu Beginn des Praktikums bereits eine funktionsfähige SPS-Station vorhanden. Eine genauere Beschreibung der Station zeigt der Artikel Phoenix SPS. (Datenblätter als Links unten?) Mit dem vorhandenen Aufbau konnte das Projekt allerdings nicht vollständig realisiert werden, sondern es mussten noch einige wenige Teile zusätzlich beschafft werden. Hierbei handelte es sich zum einen um ein Kommunikationsmodul der Firma Phoenix Contact. Dieses Modul soll die Kommunikation über RS232 mit anderen Geräten ermöglichen. Zum anderen handelte es sich um Optokoppler, mit denen eine Optokopplerschaltung gebaut werden kann. Diese Schaltung wird benötigt, um die Schrittmotorentreiber anzusteuern. Sie dient dazu, die Ausgangssignale richtig zu dimensionieren, da die Ausgänge der SPS 24V betragen, die Schrittmotortreiber jedoch mit einer Spannung von 3,3V-5V arbeiten. Weitere Informationen zu den Optokopplern und dem Kommuniaktionsmodul: Links!

Software

Da es mit der SPS von Phoenix Contact gearbeitet wird muss demnach auch mit deren Software-Tool PCWorx angesteuert werden.
PC WORX ist die durchgängige Engineering-Software für alle Steuerungen von Phoenix Contact. Sie vereint Programmierung nach IEC 61131, Feldbuskonfiguration und Anlagendiagnose – in einer Software.

Aufbau von PCWorx:
PCWorx ist in fünf Arbeitsbereiche aufgeteilt. (Bild)
(Von links nach rechts) Arbeitsbereich IEC-Programmierung, Arbeitsbereich Buskonfiguration, Arbeitsbereich Prozessdatenzuordnung, Arbeitsbereich Projektvergleich und Arbeitsbereich FDT (Field Device Tool).
Die drei wichtigen Arbeitsbereiche sind:

  • IEC-Programmierung ist zum Programmieren, Funktionen zu erstellen usw. da
  • Buskonfiguration wird für die Kommunikation mit der SPS und ihre Module gebraucht
    und
  • die Prozessdatenzuordnung für das Zuweisen der vorher bestimmten Variablen an die Steckplätze am Modul

Versuchsdurchführung

Zu Beginn des Projekts war es wichtig, sich mit der vorhandenen Hardware und Software vertraut zu machen. Die Einarbeitung erfolgte hierbei zu einem großen Teil über die vorhandenen Datenblätter, in denen Informationen über die SPS und deren Module sowie über die verwendete Software PCWorx zu finden waren. Die wichtigsten Datenblätter sind nachfolgend zu finden. Besonders hilfreich bei der Einarbeitung war zudem der Wiki-Artikel Erstellen eines Programms mit PCWorx. Im Artikel wird ein schneller und verständlicher erster Einblick in die Arbeit mit der Software PCWorx gegeben. Links zu Datenblättern Das weitere Vorgehen des Projekts hat sich am V-Modell orientiert. Dementsprechend wurde nachdem die Anforderungen und Teilaufgaben definiert wurden ein funktionaler Systementwurf erstellt.

Funktionaler Systementwurf

Beim funktionalen Systementwurf soll das Gesamtsystem lösungs- und hardwareneutral dargestellt werden. Somit erhält man eine gute erste Übersicht über die Zusammenhänge der einzelnen Komponenten im Gesamtsystem. In diesem Fall wird ein erstelltes CAD-Modell in eine CAM-Software geladen, welche G-Code Befehle erzeugt. Mit dem jeweiligen Steuerungsprogramm, in diesem Fall der Phoenix Contact SPS, werden die übergebenen Strings dann eingelesen und geben die notwendigen Informationen über die zu tätigen Verfahrwege und Geschwindigkeiten dann an die Schrittmotortreiber weiter, welche die Schrittmotoren der jeweiligen Achsen ansteuern. Funktionaler Systementwurf einfügen

Technischer Systementwurf

Nach dem funktionalen Systementwurf wird zudem ein technischer Systementwurf erstellt. Bei diesem werden die Schnittstellen zwischen den Systemen konkretisiert. Zudem ist hier eine Skizze für die geplante Optokopplerschaltung erstellt worden. Technischer Systementwurf (3 Bilder) einfügen

Aufbau

Anschließend galt es, den Hardwareaufbau fertig zu stellen und das beschaffte Kommunikationsmodul in das Board zu integrieren und anzuschließen, um eine RS232-Kommunikation zu ermöglichen. Das Kommunikationsmodul und das zugehörige Bussockelmodul, mit welchem die interne Busverbindung aufgebaut wird, konnten mittels eines Push-In-Anschlusses in das Board integriert werden. Mit Hilfe der im Datenblatt vorgegebenen Pinbelegung (Bild Pinbelegung) konnten die benötigten Datenleitungen zur RS232-Kommunikation (RxD, TxD, CTS, DTR, GND) in die jeweiligen Pins im Kommunikationsmodul platziert werden. Mit einem Nullmodelkabel konnte dann der Anschluss an den PC hergestellt werden. Nach der Fertigstellung des Aufbaus ist es zu einem internen Kommunikationsfehler (Busfail) innerhalb der SPS gekommen. Es bestand laut Fehlermeldung keine Kommunikationsverbindung der Module untereinander. Als erste Maßnahme wurde das komplette Board nochmals auseinandergebaut und die internen Verbindungen der Bussockelmodule überprüft. Nach dem erneuten Zusammenbau trat das Problem allerdings weiterhin auf. Als nächste Maßnahme wurde die SPS mittels des Reset-Buttons auf Werkseinstellungen zurückgesetzt. Somit konnte das Problem gelöst werden. Hilfreich bei Problemen mit der SPS ist insbesondere das Datenblatt ABC, in welchem mögliche Fehlermeldungen erklärt werden.

Zudem sollte wie bereits erwähnt eine Optokopplerschaltung entworfen und gebaut werden, um die Schrittmotortreiber ansteuern zu können. Die Planung hierzu erfolgte gemeinsam mit der Gruppe Siemens, da diese eine solche Schaltung ebenfalls benötigt. Der Aufbau und Test der Schaltung erfolgte durch die Siemens-Gruppe, da diese im Projekt bereits weiter fortgeschritten war. Eine ausführliche Erläuterung sowie der Aufbau der Schaltung ist im Artikel SIEMENS zu finden.

Einarbeitung in PCWorx

Weil es zu Projektbeginn einige Schwierigkeiten bei der Verbindungsherstellung zwischen PCWorx und der SPS gab, erfolgt hier ein Tipp.
Nutzt nicht den PC_WORX_Quichstart.pdf da dieser sehr komplex ist und nur zu Verwirrungen führen kann, sondern nutzt den Artikel: Erstellen eines Projekts in PC Worx. Hierbei wird kurz und knapp auf das nötigste wie Einstellung und erzeugen eines Projekts eingegangen.

Hilfestellung für Studenten die sich gar nicht mit einer SPS auskennen:
Erstellt zunächst ein Projekt in PCWorx und geht dort die alten Digitaltechnik-Aufgaben oder das Quickstart_Lauflicht (SVN) von Phoenix Contact durch, um ein Gefühl für PCWorx und der SPS zu entwickeln.

Entwicklung

Funktionsbaustein zur seriellen Datenübertragung

Da eine Datenübertragen über RS-232, bei der 3-D Bearbeitungsmaschine, gewünscht war bestand das Problem wie dieses in PCWorx zu realisieren ist. Phoenix Contact stellt glücklicherweise zwei Beispiel-Funktionen kostenlos zu verfügen (welche auch auf SVN zu Verfügung stehen).
Beide Funktionen sind sehr unterschiedlich aufgebaut, mit Hilfe des Supports von Phoenix Contact würde für das geplante Projekt dieses vorgeschlagen.

Abb.X:Funktionsbaustein RS-232

Die Beispiel-Funktion enthält jeweils ein Block zum Senden (RS232_SEND), Empfangen (RS232_RECEIVE) und zum Initiieren (RS232_INIT) der Daten.
Außerdem gibt es noch die Parameterungs-Einstellungsfeld (oben rechts), um die Daten in dem gewünschten Format zu senden dies wird dann in der Bibliothek befindliche COMSerial_V1_11 verändert.

Probleme:
Die Idee war erst den ONBOARD_INPUT_BIT0 per Schalter ein HIGH zu geben, um die Daten zu Initiieren und dann per HTerm eine Nachricht zu senden und auf dem gleichen weg zu empfangen. Dies klappe soweit nicht. Man konnte evtl. eine Nachricht verschicken () aber nicht empfangen.
Somit haben war die nächste Idee jeweils nur den RS232_SEND und den RS232_RECEIVE Block zu betrachtet. Indem man an den jeweiligen DATA_COUNT auf einen Ausgang setzt um zusehen ob eine Nachricht auch wirklich versendet bzw. empfangen wird. Dies klappe nur bedingt. Bei dem SEND block wurden die Nachrichten mit dem gewünschten Feedback gesendet und bei dem RECEIVE Block wurden hingegen nicht alle Nachrichten aufgefasst.

Zusammenfassung

Insgesamt lässt sich festhalten, dass das Projekt eine interessante und sehr herausfordernde Aufgabe war für uns war. Da das Projekt erstmals durchgeführt wurde, gab es keine Vorarbeiten vorheriger Jahrgänge, weshalb eine lange und intensive Einarbeitungsphase benötigt wurde, um die Phoenix Contact AXC 1050 SPS und ihre dazugehörigen notwendigen Module zu verstehen. Die größte Herausforderung stellte für uns der Kommunikationsaufbau über RS232 dar, hier konnte keine fehlerfreie Kommunikation aufgebaut werden. Die Aufgabenstellung des Projekts konnte somit nicht vollständig erfüllt werden, nachfolgende Gruppen finden allerdings einen fertigen Hardwareaufbau sowie eine angefangene Programmierung und einen Programmablaufplan vor. Das Projekt kann von nachfolgenden Gruppen insofern fortgeführt werden, dass sie eine funktionsfähige RS232 Kommunikation aufbauen, sodass Strings fehlerfrei eingelesen und verarbeitet werden können. Zudem steht noch die Berechnung der Verfahrwege sowie das entsprechende Schalten der Ausgänge aus.


→ zurück zur Übersicht: 3-D-Bearbeitungsmaschine (Projekt des Schwerpunkts GPE im Studiengang MTR)