MTR Multisensorsysteme: Komplementärfilter

Aus HSHL Mechatronik
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Dozent: Prof. Dr.-Ing. Schneider
Modul Multisensorsysteme (Wahlpflichtprofil „Systems Design Engineering“), Wintersemester
Modulbezeichnung: MTR-B-2-7.10
Modulverantwortung: Ulrich Schneider
Lehrveranstaltung: Praktikum Multisensorsysteme
Lektionen: 12,13 - Komplementärfilter

Komplementärfilter zur Neigungswinkelschätzung

Abb. 1: Ergebnis der Neigungswinkelschätzung
  • Kippen Sie Ihr Handy über die kurze Seite.
  • Zeichnen Sie dabei Gyro- und Acc-Daten mit der MATLAB®-App auf.
  • Berechnen Sie ThetaGyro (θG) aus der Integration der passenden Gierrate (z. B. GyroX).
  • Berechnen Sie ThetaAcc (θA) aus den passenden Beschleunigungswerten θA=atan(AyAz).
  • Filtern Sie ThetaAcc mittels Tiefpass.
  • Filtern Sie ThetaGyro mittels Hochpass.
  • Fusionieren Sie beide Werte mittels Komplementärfilter.
  • Stellen Sie das Ergebnis graphisch dar.
  • Diskutieren Sie Ihr Ergebnis.

Ergebnisdiskussion

  • θA zeigt Rauschen. Daher wird dieses Signal mit einem Tiefpass gefiltert.
  • θG zeigt eine Drift um 2° in 10 s. Daher wird dieses Signal mit einem Hochpass gefiltert.
  • Das Ergebnis des Komplementärfilters θKF zeigt weder Offset noch Rauschen.
  • Die Filterung war erfolgreich bei τ=0.25s.

Komplementärfilter zur Kurswinkelschätzung

  • Legen Sie das Handy flach auf den Tisch (Ruhezustand).
  • Drehen Sie das Handy langsam um die Z-Achse um 360°
  • Zeichnen Sie dabei Gyro- und Magnetometer-Daten mit der MATLAB®-App auf.
  • Berechnen Sie PsiGyro (ΨG) aus der Integration der passenden Gierrate (z. B. GyroX).
  • Berechnen Sie PsiMag (ΨM) aus den Magnetometerwerten.
  • Filtern Sie PsiMag mittels Tiefpass.
  • Filtern Sie PsiGyro mittels Hochpass.
  • Fusionieren Sie beide Werte mittels Komplementärfilter.
  • Stellen Sie das Ergebnis graphisch dar.
  • Diskutieren Sie Ihr Ergebnis.

Komplementärfilter zur Koppelnavigation

Aufgabe: Schreiten Sie ein Quadrat fester Größe ab und zeichnen Sie dieses aus.

  • Bestimmen Sie die Schrittlänge aus der Beschleunigung.
    • Messung der vertikalen Beschleunigung az(t).
    • Filterung (Tiefpassfilter), um Rauschen zu reduzieren.
    • Integration v(t) über die Zeit für Strecke
    • Maximaerkennung in der Beschleunigung (Hoch/Tal für jeden Schritt).
    • Verwende Schrittlängenmodell z. B. Weinberg-Formel
  • Komplementärfilter
    • Beschleunigungssensor: liefert Höhe/Vertikalbeschleunigung → stabil über längere Zeit
    • Gyroskop: liefert Winkelgeschwindigkeit → schnelle Bewegungen erkennen

Tips

  • amag=ax2+ay2+az2
  • Schrittlänge: L=kAMaxAMin40,7m
  • k : Kalibrierungsfaktor (typischerweise 0,4–0,45 für Erwachsene)



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