Solarenergiegewinnung
Autoren: Niklas Reeker, Felix Neubauer
Einleitung
Im Studiengang "Business and Systems Engineering" wird in der Veranstaltung "System Design Engineering" der Energiehaushalt eines Hauses über ein Jahr simuliert. Dafür werden die einzelnen Komponenten eines Hauses auf die Gruppe aufgeteilt. In dieser Gruppe wird die Solarenergiegewinnung des Hauses simuliert.
Für die Simulation wurden drei verschiedene Systeme entworfen, die die Solarenergiegewinnung beinhaltet. Es wird zum einen der PV Strom erfasst der von der PV Anlage erzeugt wird. Die PV Anlage ist in unterschiedliche Module aufgeteilt, die jeweils eine andere Richtung aufweisen (Norden, Süden, Westen). Es befindet sich außerdem eine Solaranlage auf dem Dach. Diese erzeugt im Gegensatz zu der PV Anlage warmes Wasser. Hier muss die erreichte Wärmeleistung ausgegeben werden. Das letzte System, welches zu der Solargewinnung zählt, ist der Batteriespeicher. Hier wird erfasst, wie viel Strom gespeichert bzw. entladen wird. Im Anschluss wird der Ladezustand der Batterie ausgegeben.
Vorgehensweise nach dem V-Modell
Das V-Modell ist ein strukturierter Ansatz für die Systementwicklung, der in mehrere Phasen gegliedert ist. Jede Phase wird durch eine entsprechende Testphase auf der gegenüberliegenden Seite des "V" überprüft. Der Entwicklungsprozess beginnt mit der Definition der Anforderungen und setzt sich über die Programmierung bis hin zum abschließenden Abnahmetest fort. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass jede Komponente detailliert spezifiziert, entwickelt und getestet wird, bevor sie in das Gesamtsystem integriert wird.
Anforderungsdefinition
In der folgenden Excel-Tabelle wurden die nötigen Anforderungen an die Solarenergiegewinnung in Form eines Lastenheftes definiert. Diese Anforderungen sollten erfüllt werden um den Kunden zufrieden zustellen und um das Haus erfolgreich simulieren zu können.
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Abb. 3: Technischer Systementwurf [2]
Funktionaler Systementwurf/Technischer Systementwurf
Die Vorstellung und Diskussion fand in der Vorlesung von Prof.Dr. Göbel statt. Zur kurzen Erläuterung wird der Systementwurf und der technische Systementwurf kurz vorgestellt.
Technischer Systementwurf
Systementwurf
Komponentenspezifikation
In der Komponentenspezifikation werden die drei Hauptkomponenten der Solarenergiegewinnung detailliert dargestellt. Es wird ausführlich auf die Berechnungen innerhalb der Komponenten und der Funktion jeder einzelnen Komponente eingegangen.
Komponentenspezifikation der PV-Anlage:
Die PV-Anlage ist verantwortlich für die Stromerzeugung durch Sonneneinstrahlung. Folgende zeitlich veränderliche Parameter sind als Eingangsgrößen erforderlich:
- Sonneneinfallswinkel
- Sonnenintensität
- Außentemperatur
Diese Eingangsgrößen werden von der Gruppe HPU zur Verfügung gestellt und ermöglichen die Berechnung der elektrischen Leistung () als Ausgangsgröße der Komponente. Die verwendeten Abkürzungen und Einheiten der Formel werden zunächst erläutert. Alle weiteren in der Formel verwendeten Größen sind in den Konfigurationsparametern festgelegt und zeitlich unveränderlich.
= Gesamtfläche der Solarmodule in
= Temperaturkoeffizient der Leistung (immer 0,004)
= Aktuelle solare Einstrahlung in
= Aktuelle Leistung der Solaranlage in
= Nennleistung eines einzelnen Moduls unter Standard-Testbedingungen (STC) in
= Aktuelle Modultemperatur in
= Modultemperatur unter Standard-Testbedingungen (STC) in
Die Berechnung der aktuellen Leistung der Solaranlage erfolgt nach der folgenden Formel:
Komponentenspezifikation der Solaranlage:
Im Gegensatz zur PV-Anlage erzeugt die Solaranlage durch Sonneneinstrahlung warmes Wasser und keinen Strom. Für die Berechnung der Wärmeleistung der Anlage werden dieselben Eingangsgrößen wie bei der PV-Anlage benötigt:
- Sonneneinfallswinkel
- Sonnenintensität
- Außentemperatur
Diese Eingangsgrößen werden von der Gruppe HPU zur Verfügung gestellt und ermöglichen die Berechnung der Wärmeleistung () als Ausgangsgröße der Komponente. Die verwendeten Abkürzungen und Einheiten der Formel werden zunächst erläutert. Alle weiteren in der Formel verwendeten Größen sind in den Konfigurationsparametern festgelegt und zeitlich unveränderlich.
= Fläche des Solarkollektors in
= Aktuelle solare Einstrahlung in
= Wärmeverlustkoeffizient des Kollektors in
= Spezifische Leistung des Kollektors bei Standardbedingungen (1000 und 25) in
= Aktuelle Leistung des Solarkollektors in
= Aktuelle Temperatur des Solarkollektors in
= Aktuelle Umgebungstemperatur in
Die Berechnung der Wärmeleistung erfolgt nach der folgenden Formel:
Komponentenspezifikation des PV-Speichers
Der PV-Speicher speichert die von der PV-Anlage erzeugte Energie. Zusätzlich informiert er das Energiemanagement über den aktuellen Füllstand der Batterie. Folgende Eingangsgrößen sind hierfür erforderlich:
- Ladeleistung
- Entladeleistung
Die Berechnung des aktuellen Speicherladezustands erfolgt wie folgt:
Die Batteriekapazität wird in in der Konfigurationsdatei angegeben und dann in umgerechnet. Die verbrauchte Leistung bzw. die Ladeleistung, ausgedrückt in , ergibt sich aus der über die Zeit integrierten Leistung . Die Lade- und Entladeleistung wird mit einem Verlustfaktor von 0.8 multipliziert, der Innenwiderstand, Selbstentladung und Temperatur der Batterie berücksichtigt. Der aktuelle Ladezustand wird als Ladestand in % an das Energiemanagement weitergeleitet, das über die weitere Verwendung der gespeicherten Energie entscheiden.
Umsetzung
Die Umsetzung der Komponenten und die Simulation des gesamten Hauses wurde mit dem Tool MATLAB-Simulink durchgeführt. Simulink ist sehr gut geeignet für solch komplexe Simulationen. Hier werden verschiedene Blöcke die man zusammensetzt zu einem funktionierenden System graphisch dargestellt. Dies macht die Programmierung sehr anschaulich und vereinfacht das Programmieren.
Im folgenden Stellen wir unsere Lösung aus MATLAB Simulink für unsere drei Komponenten vor. Diese Komponenten werden dann in ein großes Modell eingesetzt und tragen zu der Simulation des Hauses bei (vgl. Abb.1).
Für eine detaillierte Erklärung der einzelnen Komponenten müssen diese ausgeklappt werden.
PV_Stromerzeugung:
Die Komponente PV_Stromerzeugung berechnet anhand der oben angegebenen Parameter die aktuelle elektrische Leistung die die PV-Anlage erzeugt.
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Abb. 4: Komponente PV_Stromerzeugung [5]
Dabei unterteilt sich die Komponente in verschiedene Untergruppen auf, die in der Grafik durch unterschiedliche Hintergrundfarbei kenntlich gemacht wurden:
- Berechnung des Korrekturfaktor der Sonnenintensität
- Berechnung des Korrekturfaktor der Temperatur
- Berechnung des Korrekturfaktoren der Sonnenwinkel zu den einzelnen PV-Flächen
- Berechnung der Modulleistung
Berechnung des Korrekturfaktor der Sonnenintensität:
Zur Berechnung des Korrekturfaktors für die Sonnenintensität muss diese laut der oben genannten Formel lediglich durch 1000 geteilt werden.
Berechnung des Korrekturfaktor der Temperatur:
Die Berechnung des Korrekturfaktors für die Temperatur erfolgt durch die Formel:
Dabei ist:
= Temperaturkoeffizient der Leistung (immer 0,004)
= Aktuelle Modultemperatur in
= Modultemperatur unter Standard-Testbedingungen (STC) in
Berechnung des Korrekturfaktoren der Sonnenwinkel zu den einzelnen PV-Flächen:
Um die korrekte Ausrichtung der Sonnenstrahlen zur Dachneigung zu berechnen, werden feste Korrekturfaktoren verwendet:
- Für die Südneigung wird ein Korrekturfaktor von 0° hinzugefügt.
- Für die Westneigung wird ein Korrekturfaktor von 90° hinzugefügt.
- Für die Ostneigung wird ein Korrekturfaktor von -90° hinzugefügt.
Die resultierenden Winkel, die die Differenz zwischen dem korrigierten Sonnenwinkel und der Dachneigung darstellen, müssen in Bogenmaß umgerechnet werden. Diese Umrechnung ist notwendig, da trigonometrische Funktionen wie der Cosinus in Bogenmaß arbeiten:
Nachdem die Differenzen in Bogenmaß umgerechnet wurden, wird der Cosinus dieser Winkel berechnet. Der Cosinuswert gibt an, wie stark die Sonnenstrahlen auf die PV-Module treffen. Höhere Cosinuswerte bedeuten eine bessere Ausrichtung und somit eine höhere Energieausbeute:
Es ist wichtig zu beachten, dass bei negativen Sonnenwinkeln, wenn die Sonne unter dem Horizont steht, kein Strom erzeugt wird. In diesen Fällen trifft keine Sonnenstrahlung auf die PV-Anlage, und die Leistung fällt auf Null. Dieser Umstand wird im Modell berücksichtigt, indem solche Winkel ausgeschlossen oder auf einen Wert von null gesetzt werden.
Berechnung der Modulleistung:
Zur Berechnung der Modulleistung werden die einzelnen Korrekturfaktoren mit der Modulleistung und der Fläche der PV-Anlage multipliziert. Dies geschieht für jede einzelne Dachfläche einzeln. Anschließend werden die Einzelleistungen aufsummiert um die Gesamtleistung zu errechnen. Die Einzelleistungen als auch die Gesamtleistung werden auf den Bus gelegt um am Ende der Simulation aussagekräftige Plots zu erzeugen.
PV_Speicher:
test
Solar_Wärmeerzeugung:
test
Ergebnis
Zusammenfassung
Arbeitsergebnisse
Die vollständigen Unterlagen zu der Durchführung befinden sich im SVN in folgendem Ordner:
Literaturverzeichnis
- ↑ Eigenes Dokument
- ↑ Eigenes Dokument
- ↑ https://gruenes.haus/photovoltaik-solaranlage-leistung/, abgerufen am 13.07.2024
- ↑ https://www.viessmann.ca/content/dam/public-brands/ca/pdfs/solar/vitosol_200-t_spe_tdm.pdf/_jcr_content/renditions/original./vitosol_200-t_spe_tdm.pdf , abgerufen am 13.07.2024
- ↑ Eigenes Dokument
- ↑ Eigenes Dokument
- ↑ Eigenes Dokument
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