Zuführung der Legosteine mittels Vibrationswendelförderer
Hauptartikel:Automatische Legostein-Montieranlage
IN BEARBEITUNG!!!
Autor: Daniel Freitag, Markus Skrobol
Betreuer: Prof. Dr. Mirek Göbel
Einleitung
Dieser Artikel entstand im Rahmen des Produktionstechnik Praktikums im 7 Semester des Studiengangs Mechatronik. Ziel des Beitrags ist es, eine nachhaltige Dokumentation zu schaffen, welche das weitere Arbeiten am Projekt ermöglicht und die erreichten Ergebnisse festhält.
Dieser Artikel handelt über ein Teilprojekt des Hauptartikels:"Automatische Legostein-Montieranlage".
Aufgabestellung
Die Aufgabe dieser Projektgruppe war es, Legosteine lagerichtig zu orientiert ("Noppen" nach oben & lange Seite nach außen), zu transportieren und diese vereinzelt an die Gruppe "Förderung der Legosteine und Rücktransport in den Vibrationswendelförderer" zu übergeben.
Hierzu musste ein neuer Fördertopf entworfen und mittels 3D-Druckverfahren hergestellt werden. Des Weiter sollte die Abschaltung des Vibrationswendelförderers bei besetztem Förderband realisiert werden.
Vorbereitungen
Zu Beginn des Projektes mussten folgende Vorbereitungen getroffen werden:
- Absprache der Positionierung und Bauhöhe des Vibrationswendelförderers mit der Projektgruppe "Förderung der Legosteine und Rücktransport in den Vibrationswendelförderer".
- Festlegung der benötigten Bauteile.
- Der Bedarf an Ein- und Ausgängen für die SPS musste mit der Projektgruppe "Steuerung der automatischen Legostein-Montieranlage" abgestimmt werden.
- Anforderungen an die Konstruktion des neuen Fördertopfes festlegen.
Verwendete Bauteile
Nr.: | Artikel: | Artikelbeschreibung: | Menge in [Stück] | Datenblatt |
---|---|---|---|---|
1. | Vibrationswendelförderer & PiCo Regelgerät | Zum Befördern und ordnen der Legosteine | 1 | Datei:PiCo Regelgerät.PDF |
2. | M12 Sensorleitung | Zum Anschluss des Vibrationswendelförderers an die SPS | 1 | Datei:M12 Sensorleitung PVC 5-polig Stift gerade.pdf |
3. | Reflektion-Lichttaster | Zur Ermittlung ob das Förderband besetzt ist | 1 | Datei:Optoelektronischer Sensor CY-100.pdf |
Konstruktion
Anforderungen an die Konstruktion
Es wurden folgende Maße und Bedingungen, für die Konstruktion des Förderertopfes, festgelegt:
- maximale Höhe des Fördertopfrandbereiches: 230 mm
- Übergabehöhe der Auslaufbahn an das Förderband: 205 mm
- maximaler Durchmesser: 150 mm
- Auslaufposition der Lego-Bausteine: mittig, da die Rückführung der Bausteine über eine Linearachse realisiert werden sollte.
- Überstehende Bauteile sollten, wenn möglich mit 45° Schrägen unterstützt werden, um den 3D-Druck des Bauteils zu verkürzen.
Herausforderungen an die Konstruktion:
- Konstruktion des Topfes von innen nach außen.
- Durchführung einiger Änderungen, durch den Ausfall eines 3D-Druckers auf dem die ursprüngliche CAD-Datei ausgelegt wurde.
- Bahnbreitenauslegung in der Förderbahn innerhalb des Fördertopfes und der Auslaufbahn.
3D-Modellierung des Fördertopfes
An dieser Stelle sollen die wichtigsten Schritte zur Anfertigung eines Topfrohlings und der Auslaufbahn beschrieben werden.
Schritt.1: Neue Skizze auf einer beliebigen Ebene erstellen.
Schritt.2: Kreis aus dem Ursprung der Skizze zeichnen und mit dem gewünschten Durchmesser des Topfes bemaßen.
Schritt.3: Konstruktion der Helix
In die Feature Auswahl wechseln und anschließend rechts in der Werkzeugleiste "Kurven" daraus den Reiter "Helix und Spirale" auswählen.
In diesem Feature können nun unterschiedliche Einstellungen vorgenommen werde.
Für die Konstruktion des verwendeten Fördertopfes wurden folgende Einstellungen verwendet:
- Steigungshöhe: 35 mm
- Umdrehungen: 1 (Skalierung der Höhe und des Auslaufübergabewinkels)
- Ausgangswinkel: 90 Grad (erleichtert die nachfolgenden Konstruktionsschritte)
- Verjüngung der Spirale: 0 Grad (Einfacher für den 3D-Druck)
Schritt.4: Konstruktion der Transportlaufbahn für die Lego-Bausteine mit Verknüpfung an die "Helix/Spirale"
Für diesen Schritt wurde die Förderbahnbreite mit folgender Kreisfunktion berechnet:
Benötigte Parameter für die Berechnung:
- Radius
- halbe Bauteillänge des Bauteils.
In diesem Fall:
Durch Einsetzen erhält die Berührungspunkte der Legosteinkanten am inneren Radius des Topfes.
Wegen der Steinlänge von 32 mm ergibt dies folgenden Punkte:
Die Höhe ist gleichzeitig auch die Distanz zwischen Baustein und dem 67 mm Radius.
Sodass gilt:
Daraufhin kann die Skizze erstellt und die gewünschte Geometrie (hier: 21 mm - 3 mm(geplante Wandstärke) = 18 mm Bahnbreite) konstruiert werden.
Anschließend wird als Feature "Rotationskörper" ausgewählt und als Rotationsform kann nun die Skizze ausgewählt und
als Orientierungskurve die zuvor erstellte Helix gewählt werden.
Schritt.5: Erstellen der Topfwand als Rotationskörper
Bei diesem Projekt wurde eine Wandstärke von 3 mm gewählt.
Schritt.6: "Wegschneiden" der überstehenden Förderbahn.
Hierfür muss eine neue Skizze auf der unteren Fläche der Wendelfördererwand erstellt und aus dem Ursprung ein Kreis mit dem Durchmesser des Topfes skizziert werden.
Daraufhin wird das Feature "Linear ausgetragener Schnitt" aus der Werkzeugleiste ausgewählt und die gewünschte Länge des Schnittes eingetragen und bestätigt.
Schritt.7 Konstruktion des Topfbodens
Hierzu wurde in einer neuen Skizze die Form des Bodens skizziert, in diesem Fall wurde eine Kegelform gewählt und als Rotationskörper
erstellt. Durch die gewählte Geometrie des Bodens werden die Bauteile nach dem Einfüllen in den Topf an den Randbereich, in dem sich
die Transportbahn für die Bauteile befindet, transportiert.
Hier finden Sie ein Rohling des Fördertopfes als Referenzbauteil:
Konstruktion der Auslaufbahn
Für die Konstruktion der Auslaufbahn wurden folgende Punkte beachtet:
- Bahnbreite ausreichend für zwei Bögen mit jeweils 90 Grad und unterschiedlichen Radien. Die Berechnung der Bahnbreite wurde äquivalent zur Berechnung der Transportlaufbahnbreite durchgeführt.
- Übergabepunkt an das Förderband in Flucht zur Förderertopfmitte.
Podest für den Vibrationswendelförderer
Um die Übergabe Höhe zu erreichen wurde in diesem Projekt zusätzlich ein Podest, was vorher ebenfalls in CAD konstruiert wurde, aus Pressspannplatten angefertigt. Um eine flexible Positionierung auf dem Montagetisch zu gewährleisten, wurden Langlöcher für die Befestigung mithilfe einer Oberfräse in die Grundplatte gefräst.
Hier finden Sie das, in diesem Projekt hergestellte, CAD-Model des Wendelförderertopfes mit der dazugehörigen Auslaufbahn. Datei:Vibrationswendelförderertopf+Auslauf.zip
Montage der Auslaufbahn
Der Auslauf wurde oberhalb des Förderbandes eingespannt, sodass die Legosteine auf das Förderband fallen. An der Verbindungsstelle des Fördertopfes und des Auflaufs wurde der Auslauf, von einem Winkel unterstützt, mit einer Dämpfungslage schwingend vor den Fördertopfausgang befestigt. Dies geschah Aufgrund der Schwingungsverlagerung ans ende des Auslaufes bei verschraubter Auslaufbahn.
Lagerichtige Orientierung der Lego-Bausteine
Wie bereits in der Aufgabenstellung beschrieben, sollten die Legosteine lagerichtig orientiert werden. Um diese Orientierung der Lego-Bausteine realisieren zu können, wurden hierzu zwei Schikanen, wie in Abb.10 dargestellt, an den Fördertopf angebracht.
Für die Anfertigung der Schikanen wurden zwei Blechstreifen, mit den Abmessungen 50 mm x 10 mm, aus einem Zinkblech mit einer Stärke von 1 mm ausgeschnitten und anschließend umgeformt. Mit einem Rundschleifer und mit Zangen wurden die Schikanen so weit bearbeitet, bis eine zufriedenstellende Aussortierung gewährleistet werden konnte.
Die Schikane Nr.1 sortiert hochkant bzw. auf der Seite liegende Bausteine aus. Anschließend werden über die Schikane Nr.2 die Bausteine mit "Noppen" nach unten aussortiert.
Vibrationswendelförderer
Im folgenden Abschnitt wird auf die Verwendung, des im Artikel "Vibrationswendelförderer mit PiCo Regelgerät NA/B.4/65.3-bi-V1" beschriebenen Vibrationswendelförderers und des PiCo Regelgeräte, eingegangen.
Mögliche Änderungen am Vibrationswendelförderer
1. Änderung der Amplitude:
- Die Amplitude kann über den Luftspalt zwischen dem Elektromagnet und der Förderrinne eingestellt werden (Siehe Abb.12, "blauer Rahmen"), hierzu müssen die vier Verschraubungen des Elektromagneten gelöst werden (Siehe Abb.12, rote Kreise). Nun kann der Luftspalt mit einer Fühlerlehre eingestellt werden.
- Eine Verstärkung der Vibration kann ebenfalls durch das Entfernen von zwei Flachfedern realisiert werden. (Siehe Abb.13)
2. Änderung der Förderrichtung:
- Die Förderrichtung kann durch eine Richtungsänderung der Flachfedern geändert werden (siehe Abb.13).
Wichtig: Die Förderrichtung ist entgegengesetzt der Einbaurichtung der Flachfedern.
Ansteuerung des Vibrationswendelförderers bei besetztem Förderband
Für die Ansteuerung des Vibrationswendelförderers wurde das Regelgerät über den Steuereingang (Siehe Abb.14) mit der "M12 Sensorleitung PVC 5-polig Stift gerade" an die SPS angeschlossen.
Die Gruppe "Steuerung der automatischen Legostein-Montieranlage" übernahm die Programmierung. Hierbei schaltet die SPS den Vibrationsförderer ein, wenn sich kein Lego Stein im Messbereich des Reflektion-Lichttasters befindet.
Die nachfolgende Abbildung zeit die Anschlussbelegung des Steuereingangs:
Herausforderungen und Lösung
1. Eins der größten Herausforderungen dieses Projektes war es, das der Kunststoff "PLA" aus dem der Fördertopf gefertigt wurde die vom Vibrationswendelförderer erzeugte Schwingung schluckte.
- Um diese Herausforderung zu lösen, wurden wie in Abschnitt: 2.2.1 "Mögliche Änderungen am Vibrationswendelförderer" erläutert, zwei Fachfedern entfernt und die Amplitude durch Änderung des Luftspalts zwischen Förderrinne und Elektromagnet verstärkt, da durch konnte die Vibration so weit verstärkt werden, dass die Legosteine eine Vorwärtsbewegung erfuhren.
2. Durch das Verstärken der Vibration viel auf, das die Legosteine in die falsche Richtung gefördert werden.
- Die Umkehrung der Förderrichtung konnte durch die Einbaurichtung der Flachfedern wie im Abschnitt: 2.2.1 "Mögliche Änderungen am Vibrationswendelförderer" beschrieben, geändert werden.
Schnittstellen zu anderen Projektteams
- Förderung der Legosteine und Rücktransport in den Vibrationswendelförderer
- Steuerung der automatischen Legostein-Montieranlage
Fazit
Mit Hilfe eines solchen Systems können je nach Geometrie des Fördertopfes und der angebundenen Komponenten unterschiedlichste Bauteile gespeichert, gefördert und vereinzelt werden.
Der Transport der Bauteile in einer lagerichtigen Position sowie die Übergabe an das Förderband, mit den hier vorgestellten Komponenten, funktioniert.
Ausblick
Verbesserung:
- Feinere Materialoberfläche von Vorteil = Minimierung der Verkantungsmöglichkeiten
- Schikanen Konstruktion könnte verfeinert werden
- Fördertopfvolumen kann erhöht werden um die Bausteinmenge zu erhöhen
- Verbindungstelle zwischen Fördertopf und Auslauf kann noch modifiziert werden
Dateiverzeichnis
Hauptartikel:Automatische Legostein-Montieranlage