Projekt 35a: Energy Harvesting: Unterschied zwischen den Versionen

Aus HSHL Mechatronik
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Version vom 27. Januar 2015, 14:12 Uhr

Autoren: Oliver Borchert, Robert Maas
Betreuer: Prof. Schneider

der Electronic Harvester von Dennis Siegel
der Electronic Harvester von Dennis Siegel

Aufgabe

Unerschöpfliche Stromversorgung ohne Kabel und Batterie. Licht, Bewegung, Wärme, Strahlung – Energie umgibt uns in unterschiedlichen Formen. Sammeln Sie diese Energie ein und führen Sie diese einem technisch nützlichen Zweck zu, wie z. B. Akkus laden, Lichtschalter ohne Kabel oder Blinkschuhe mit Piezo-Harvester.

Erwartungen an Ihre Projektlösung

  • Einarbeitung in die Thematik
  • Darstellung der Theorie des Energy Harvesting
  • Aufbau eines Harvesting Devices
  • Anwendung: Die Funkuhr im Vorlesungssaal soll ohne Quelle mit „Energieernte“ auskommen.
  • Test und wiss. Dokumentation
  • Live Vorführung der Funktion der HSHL Energy Harvesting Radio Controlled Clock (EHRCC)
  • Gehen Sie neue Wege und vermeiden Sie die bereits erschöpfend erforschten Möglichkeiten wie beispielsweise Solarzellen

Schwierigkeitsgrad

Anspruchsvoll (***)

Beschreibung

Dieser Wiki-Eintrag ist eine Darstellung der Theorie des Energy Harvesting im Bereich der Piezoelektronik und enthält Grundlagen sowie erste Anleitungen zur möglichen Energieerzeugung und ihre Verwendung.

Vorgehen

1. Suche eines neuen Weges zur Energieerzeugung
2. Grundlagenforschung zum Thema Piezoeffekt
3. Beschaffung
4. Aufbau eines Harvesting Devices

Neue Wege zur Energieerzeugung

Es gibt viele Möglichkeiten Energie, die sich in unserer Umwelt befindet, dazu zu nutzen, elektrische Energie zu erzeugen. Jedoch eignen sich nicht alle Verfahren zu einer „unerschöpflichen Energiequelle“. Für dieses Projekt soll die Bewegungsenergie der menschlichen Schritte, welche täglich von Millionen von Menschen eingesetzt wird um sich fortzubewegen, in elektrische Energie umgewandelt und einem technisch nützlichen System (z.B. von LED-Warnleuchten) zugeführt werden.

Grundlagen zur Piezoelektrizität

Der Piezoeffekt, die mechanische Verformung von kristallinen Materialien zur Erzeugung von elektrischen Ladungen, wurde im Jahre 1880 von den Gebrüdern Curie entdeckt. Der Name Piezoeffekt stammt vom griechischen Wort „Piezo“, welches die Bedeutung „Druck“ oder „Pressen“ hat. Beim inversen Piezoeffekt werden die piezoelektrischen Elemente durch das Anlegen von elektrischen Feldern verformt.

Hauptsächlich Anwendung finden Piezoelemente in der Sensorik und Aktorik. Bei der Aktorik macht man sich die Eigenschaft des inversen Piezoeffektes zunutze, weitere Informationen zu den Grundlagen der Aktorik finden Sie hier. Um „Energie zu ernten“ wird der direkte Piezoeffekt genutzt, welcher nachfolgend näher erläutert wird.

Für die Nutzung des Piezoeffektes ist es von Bedeutung, dass das Piezoelemente aus einem Kristall mit einer Kristallsymmetrie besteht welches kein Symmetriezentrum besitzt. Da bei einem solchem Aufbau eines Kristalles sich der negative sowie positive Ladungsschwerpunkt, durch eine mechanische Belastung, verschiebt und eine elektrische Spannung erzeugt wird siehe Abbildung.

Die erzeugten elektrischen Spannungen können mit Hilfe von Elektroden, welche an den Piezoelementen angebracht sind, abgeleitet werden.

Beschaffung

Für die Beschaffung von Piezoelementen für die aktorische Anwendung gibt es zahlreiche Angebote, jedoch gibt es nur wenige Anbieter für die Piezoelemente aus dem Bereich der Sensorik. Einer der kompetentesten Anbieter von Piezoelementen in Deutschland ist die Physik Instrumente (PI) GmbH & Co. KG.

Modellierung eines Harvesting Devices




Mögliche Umsetzung

Das DemoKit

Der einfachste Weg die Bewegungsenergie in elektrische Energie umzuwandeln ist mit dem DemoKit von Physik Instrumente (PI) GmbH & Co. KG. Dieses ist bei dem Unternehmen käuflich zu erwerben. Das DemoKit beinhaltet alle wichtige Sachen die zum Aufbau eines Versuchs nötig sind, siehe Abbildung DemoKit. Das Modul wird mit Hilfe von den mitgelieferten Leitungen an dem DuraAct Flächenwandler angeschlossen und entsprechend der gewünschten Funktion geschaltet. Zur Hilfe dient der dazugehörige Schaltplan, siehe Abbildung.

Der Schaltplan

Ist alles korrekt verschaltet ist es möglich die LED, mithilfe von selbst erzeugter Energie, zum leuchten zu bringen. Dazu muss das Piezo Element angeregt werden, damit es anfängt zu schwingen. Wird das Element zehn mal z.B. mit dem Finger angeregt ist es möglich die LED fünf Sekunden lang leuchten zu lassen. Dafür wird das Piezo Element entsprechend der Abbildung in einer Halterung befestigt.

Beispiel Halterung







Dieses DemoKit ist lediglich für die Einführung und dem Umgang mit Energy Harvesting geeigent. Größere Projekte sind aufgrund der hohen Preise für die Piezo Elemente nicht wirtschafltich. Dennoch ist es möglich mittels der Angaben größere Projekte zu planen, wie z.B. die Beleuchtung zum Notausgang in einem Flugzeug. Sollte es in einer Maschine zum Absturz kommen und es ist dunkel, könnten die Piezo Elemente den Weg zum Notausgang zeigen, obwohl keine Energieversorgung mehr vorhanden ist. Durch die autarke Funktionsweise des Systems ist es ideal für solch einen Fall.

Fazit

Um Energy Harvesting wirtschaftlich Betreiben zu können wird es noch einige Jahre dauern. Zur heutigen Zeit ist es noch nicht möglich, weil kontinuierliche Vibrationen genutzt werden müssen. Aber selbst dabei sind die Energiemengen im µW Bereich und ist damit sehr gering. Zusätzlich sind die Piezo Elemnte relativ teuer, weil diese eine hohe Kraft, bis zu 70 kg, auf einer Fläche von ein paar Quadratzentimetern aushalten müssen. Dabei sollten sich das Quarz noch biegen lassen und gleichzeitig darf es nicht brechen. Das ist eine große Herausforderung und das ist bislang nur mit hochwertigem Material herstellbar.

Weiterführende Links


→ zurück zum Hauptartikel: Angewandte Elektrotechnik (WS 14/15)