Projekt 35b: Energy Harvesting: Unterschied zwischen den Versionen

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Autoren: Keck, Spenst <br/>
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Version vom 21. Januar 2015, 12:00 Uhr

Autoren: Robert Keck, Alexander Spenst
Betreuer: Prof. Schneider


der Electronic Harvester von Dennis Siegel
der Electronic Harvester von Dennis Siegel

Aufgabe

Aufgabe des Projektes ist es, elektromagnetische Strahlung (z.B. aus Radiowellen oder WLAN) aufzufangen und einem technisch sinnvollen Zweck (z.B. Betrieb eines Gerätes oder Laden eines Akkus zuzuführen.

Einführung

Als Energy Harvesting (zu Deutsch: Energie-Ernten) bezeichnet man die Verwertung von elektrischer Energie in kleinen Mengen aus der direkten Umgebung elektronischer Geräte. Dabei kann mithilfe sogenannter Nanogeneratoren ungenutztes Energiepotential genutzt werden, welches andernfalls verloren geht. Je nach Verwendungszweck gibt es verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten für eine Energy-Harvesting-Anwendung. Bei der Gewinnung elektromagnetischer Strahlen mithilfe von Antennen können Geräte drahtlos und ohne Batterien mit geringen Strommengen versorgt werden. Die Idee hinter dem Energy Harvesting ist die sinnvolle Nutzung verlorener Energie für den Betrieb von Geräten mit geringem Energiebedarf. Im Zuge der Energiewende ist dies einer der Ansätze für die nachhaltige und umweltschonende Erzeugung von Strom. Aufgrund der geringen Energiemengen, die mithilfe von Energy Harvesting gewonnen werden, wird das Prinzip nach heutigem Stand der Technik noch nicht serienmäßig für den Betrieb von Geräten genutzt. Ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt ist die Weiterentwicklung von Energy-Harvesting-Methoden für eine noch effektivere Energieaufnahme und eine effizientere Umwandlung der Energie in elektrischen Strom. Mögliche Anwendungsgebiete sind beispielsweise die Aufladung von Batterien und Akkumulatoren für tragbare Geräte wie Mobiltelefone, MP3-Player und Funkuhren.

Hinter dem Sammelbegriff „Energy Harvesting“ stehen diverse verschiedene Umsetzungsmethoden, bei denen man verschiedene Energieformen in elektrischen Strom umwandeln kann. Beim Piezoelektronischen Energy Harvesting nutzt man mechanische Kraft, die auf einen sogenannten Piezokristall einwirkt und diesen elastisch verformt (z.B. zusammendrücken). Durch die elastische Verformung entstehen elektrische Spannungen in den Piezokristallen, welche als Energie genutzt werden können. Eine weitere Möglichkeit ist Aufnahme elektromagnetischer Strahlung mithilfe von Antennen. Die bekannteste Anwendung sind passive RFIDs (radio-frequency identification). Dieses Prinzip wird im nachfolgenden Kapitel etwas ausführlicher erläutert. Mithilfe von Thermoelektrischen Generatoren nutzen Energie, die durch Temperaturunterschiede entsteht zur Erzeugung von elektrischem Strom. Dabei steigt die Menge an nutzbarem Strom mit der Differenz der genutzten Temperaturen. Solche Generatoren werden u.a. in Petroleumlampen bzw. Petroleum-Gasbrennern sowie Holzkohlegrills verbaut. Beim Photovoltaik wird Lichtenergie, in der Regel aus Sonnenlicht, gewonnen und mittels Solarzellen direkt in elektrisch nutzbare Energie umgewandelt. Ein neuer und bislang nur in Prototypen umgesetzter Ansatz ist das Osmosekraftwerk. Dabei wird der Unterschied im Salzgehalt verschiedener Wasserlösungen genutzt, um durch Osmose (eine Diffusion durch eine semipermeable Membran) Energie zu gewinnen. Wird diese Energie umgewandelt (z.B. durch Brennstoffzellen), können damit elektrische Ströme erzeugt werden.


Elektromagnetisches Energy-Harvesting

Die Nutzung von elektromagnetischer Strahlung gehört zu den am häufigsten angewendeten Methoden des Energy Harvesting. Als Energiequelle können dabei alle im alltäglichen Leben gebräuchlichen Elektrogeräte dienen, die elektromagnetische Strahlen erzeugen (Kaffemaschinen, Smartphones, W-LAN-Router etc.). Dabei können sowohl Wellen im niedrigen Frequenzbereich (50/60 Hz) ebenso genutzt werden wie Radiowellen im Megahertzbereich oder Hochfrequenzwellen von WLAN- und Blootooth-Strahlung (> 2 MHz) verwertet werden. Physikalische Grundlage des elektromagnetischen Energy Harvesters ist das Faradaysche Gesetz. Danach erzeugt ein zeitlich verändertes Magnetfeld in einer Spule eine Induktionsspannung. Aus dieser Induktionsspannung kann mittels einer Spule wiederum ein Strom erzeugt werden. Da bei diesem Prinzip ausschließlich verloren gegangene Energie genutzt wird, entsteht für die Stromquelle keine zusätzliche Belastung. Ob der gewonnene Strom ausreicht, um ihn sinnvoll nutzen zu können, hängt von der Bauweise des Energy Harvesters und der genutzten Energiequelle ab. Mit bereits realisierten Prototypen konnten immerhin Akkumulatoren von Smartphones innerhalb eines Tages mit einem solchen Energy Harvester vollständig aufgeladen werden. Aufgrund des großen Potentials wird daran geforscht, elektromagnetische Energy Harvester so zu konstruieren, dass die aufgenommene Energie noch effizienter genutzt werden können. Ziel ist es dabei, Elektrogeräte zukünftig ohne Stromversorgung durch Netzkabel oder Batterien zu betreiben.


Weiterführende Links



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