ABB IRB1400 M98 - Bedienungsanleitung: Unterschied zwischen den Versionen

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== Kalibrierung ==
== Kalibrierung ==
[[Datei: Abbildung_ABB_IRB1400_Kalibrierposition.png | 500px | right | thumb | '''Abb. 3:''' ABB IRB1400 Kalibrierposition]]
[[Datei: Abbildung_ABB_IRB1400_Kalibrierposition.png | 500px | right | thumb | '''Abb. 3:''' ABB IRB1400 Kalibrierposition]]


Bei der Kalibrierung werden die Nullpositionen (Kalibrierpositionen) aller Achsen des Industrieroboters eingestellt und in der Robotersteuerung gespeichert. Die Nullpositionen der Achsen dienen als Grundlage für die Positionierung des Indsutrieroboters. Ist der Industrieroboter nicht oder falsch kalibriert, hat dies eine falsche bzw. ungenau Positionierung bei der Umsetzung von Handhabungsaufgaben zu folge.
Bei der Kalibrierung werden die Nullpositionen (Kalibrierpositionen) aller Achsen des Industrieroboters eingestellt und in der Robotersteuerung gespeichert. Die Nullpositionen der Achsen dienen als Grundlage für die Positionierung des Indsutrieroboters. Ist der Industrieroboter nicht oder falsch kalibriert, hat dies eine falsche bzw. ungenau Positionierung bei der Umsetzung von Handhabungsaufgaben zu folge.

Version vom 27. Oktober 2021, 20:59 Uhr

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Mirek Göbel
Autor: Martin Theine

Betriebs-/ Montageanleitung

Dieser Artikel ...

Einschaltvorgang der Roboterstation

Erläuterung ABB S4C Schaltschrank

Abb. 1: ABB S4C Schaltschrank

Die Angaben und Erläuterungen zum ABB S4C Schaltschrank beziehen sich auf die nebenstehende Abb. 1.

  1. Hauptschalter: Einschalten des Industrieroboters
  2. Not-Aus-Schalter: Bewegung des Industrieroboters wird unabhängig vom Betriebsmodus sofort gestoppt
  3. Motoren Ein: versetzen des Industrieroboter in den Zustand "Motoren Ein"
  4. Betriebsartenwahlschalter: Automatik, Einrichtbetrieb, Einrichtbetrieb mit voller Geschwindigkeit
    • Automatik: Betriebsart zum Ausführen fertiger Programme. Bewegn des Industrieroboters von Hand ist in diesem Modus nicht möglich
    • Einrichtbetrieb: Betriebsart zum Einrichten des Industrieroboter. Industrieroboter lässt sich nur mit reduzierte Geschindigkeit bewegen
    • Einrichtbetrieb mit voller Geschwindigkeit: Betriebsart zum testen des fertigen Programms mit voller Bewegungsgeschwindigkeit
  5. Betriebsstundenzähler: Anzeige der Betriebsstunden des Industrieroboters
  6. USB-Laufwerk: Zur Übertragung von Roboterprogrammen und Konfigurationsdatein (Systemparameter)
  7. Anschlussbuches-Teachpendant
  8. Anschluss Kabel-Robotersteuerung
  9. Anschluss Kabel-Robotersteuerung
  10. Anschluss Kabel-I/O-Schnittstelle
  11. Anschluss Spannungsversorgung

Erläuterung ABB S4C Teachpendant

Abb. 2: ABB S4C Teachpendant

Die nachfolgenden zum ABB S4C Teachpendant Angaben und Erläuterungen beziehen sich auf die Abb. 2.

  1. Anzeige
  2. Menütasten: Ausführen der in der menüleiste angezeigten Kommandos
  3. Kontrast: Schnelleinstellung des Anzeigenkontrastes
  4. Zifferblock
  5. Bewegungseinheit: Umschalten zwischen Bewegung des Industrieroboters und sonstigen mechan. Achsen
  6. Bewegungstyp: Neuorientierung oder Linearbewegung
  7. Achsengruppe: Auswahl der Achsengruppe Achse 1-3 oder Achse 4-6
  8. Inkremetell: Schrittweises Bewegen ein bzw. aus
  9. Benutzerdefinierte Tasten (P1-P5): Freiprogramierbare Tasten, welche vom Benutze festlegen belegt werden können
  10. Zustimmungstatsen: Versetzen des Industrieroboters bei Betätigung bis zur Mittelstellung den Zustand "Motoren Ein"
  11. Steuerknüppel: Bewegung des Industrieroboters von Hand. Achsenweises Ansteuern möglich.
  12. Not-Aus-Taste: Bewegung des Industrieroboters wird unabhängig vom Betriebsmodus sofort gestoppt
  13. Navigationstasten: Bewegen des Cursors in den einzelnen Fenstern, Loschen, Eingabe und Wechseln zwischen Menüebenen
  14. Funktionstasten: Direktauswahl der in der Funktiuonsleiste angezeigten Kommandos
  15. Stop-Taste: Unterbricht das aktuell Ausgeführte Programm
  16. Andere Fenster: Anzeige weitere Fenster wie z.B. Systemparameter, Service, Produktion und Datei-Manager
  17. Ein-/Ausgänge: Fenster zur manuellen Manipulation der Ein- bzw. Ausgänge des Industrieroboters
  18. Programm: Fenster zum erstellen bzw. testen neure Roboterprogramme
  19. Bewegen: Fenster zur manuellen Bewegung des Industrieroboters mittels Steuerknüppel

Einschalten des Industrieroboters

Kalibrierung

Abb. 3: ABB IRB1400 Kalibrierposition

Bei der Kalibrierung werden die Nullpositionen (Kalibrierpositionen) aller Achsen des Industrieroboters eingestellt und in der Robotersteuerung gespeichert. Die Nullpositionen der Achsen dienen als Grundlage für die Positionierung des Indsutrieroboters. Ist der Industrieroboter nicht oder falsch kalibriert, hat dies eine falsche bzw. ungenau Positionierung bei der Umsetzung von Handhabungsaufgaben zu folge. Die Kalibrierung des Industrieroboters erfolgt in zwei aufeinander folgenden Stufen.

  1. Kalibrierung der Resolver (Feinkalibrierung): Alle Achsen des Industrieroboters werden in die Kalibrierposition bewegt und die aktuellen Resolverwerte werden abgespeichert.
  2. Aktualisierung der Umdrehungszähler: Definieren der Zähler für die Motorumdrehungen. Hierzu werden alle Achsen der Industriroboter in die Nähe der Kalibrierposition bewegt und die Umdrehungszähler aktualisiert.


Anzeigen des Zustandes der Kalibrierung

  1. Taste "Andere Fenster" am Teachpendant der Robotersteuerung drücken
  2. Auswahl von "Ansicht --> Kallibrierung" über die Menütasten am Teachpendant

In der Anzeige erscheint ein Fenster in dem der aktuelle Zustand aller mechanischen Einheit im Robotersystem angezeigt werden. Nachfolgende Zustände der Kalibrierung sind möglich:

  • synchrinisiert: Alle Achsen des Industrieroboters sind vollständig kalibriert und deren Position ist in der Robotersteuerung bekannt. Der Industrieroboter ist Betriebsbereit
  • Umdrehungszähler nicht aktualisiert: Die Achsen des INdustrieroboters sind "feinkalibriert", jedoch sind die Umdrehungszähler einer oder mehrere Achsen nicht aktualisiert. Vorgang "Umdrehungszähler aktualisieren" muss ausgeführt werden.
  • nicht kalibriert: Eine oder mehrere Achsen des Industrieroboters sind nicht "feinkalibriert". Vorgang "Kalibrieren (Feinkalibrieren)" muss durchgeführt werden. Wird in der Regel von einem Servicetechniker durchgeführt (Spezielles Messgrät erforderlich).
  • unsynchronisiert: Die Position mindestens einer externen mechan. Achse ist nicht bekannt. Externe mechan. Achse muss mittels Synch.-Schalters synchronisiert werden. Für den Betrieb der Roboterstation ABB IRB1400 M98 in der aktuellen Konfiguration nicht relevant. (Stand: 28.08.20)

Umdrehungszähler aktualisieren

Vorbereitung:

  1. Taste "Bewegen" am Teachpendant drücken um das Fenster "Bewegen von Hand" zu öffnen
  2. Nachfolgende Einstellungen vornehmen bzw. prüfen:
    • Koordinatensystem: Welt
    • Werkzeuge: tool()
    • Werkobjekt: wobj()
  3. Industrieroboter über den Steuerknüppel des Teachpendants in die Kalibrierposition bewegen (siehe Abb. 3)

Vorgehen:

  1. Taste "Andere Fenster" auf Teachpendant der Robotersteuerung drücken und anschließend "Service" auswählen
  2. Auswahl von "Ansicht --> Kallibrierung" über die Menütasten am Teachpendant
  3. Einheit "IRB" mittels Navigationstasten des Teachpendants auswählen
  4. Anwählen einzelner oder alle Achsen des Industrieroboters über die Funktionstasten des Teachpendants
  5. Ausgewählte Achsen durch drücken von "OK" betsätigen
  6. Durchführen der aktualisierung der Umdrehungszähle durch auswahl von "Kalib: Umdr.Zähler aktualisieren"
  7. "IRB synchroniesiert" wird angezeigt

Programmier- und Simulationsumgebeung in RoboDK

1. Schritt 2. Schritt 3. Schritt
Abbildung
Vorgehen
  • RoboDk über Desktop-Verknüpfung oder Startmenü öffnen
  • Öffnen der RoboDK-Vorlage: "ABB_IRB1400_Station_Robotiklabor_blanko.rdk"
  • RoboDK-Datei über "Speichern unter" mit neuem Dateinamen im entspr. SVN-Ordner speichern
  • Erstellen eines Programms mit dem Namen "haupt" über die Grafische-Programmieroberfläche
  • Nach Fertigstellung aller Unterprgramme, wird dem Programm "haupt" das Aufrufen aller Unterprogramme in der Reihenfolge in der diese Ausgeführt werden sollen hinzugefügt
  • Erstellen des Roboterprogramms mittels Grafischer-Programmieroberfläche in RoboDK (siehe Abbildung rote Makierung)
  • Alternativ stellt RoboDK verschiedene APIs zu Verfügung um die Programmierung dirket in Quelltext umzusetzen
  • RoboDK APIs:
    • Matlab
    • C# und C++
    • Python
Bemerkung Wichtig: RoboDK-Vorlage der Roboterstation ABB IRB1400 M98 (Dateiname: ABB_IRB1400_Station_Robotiklabor_blanko.rdk) nicht überschreiben!

siehe RoboDK-Vorlage im SVN:
Roboterstation ABB IRB1400 M98 - blanko

Dieser Schritt ist zwingend erforderlich, damit im weitern Verlauf ein komplettes Roboterprogramm mit dem in RoboDK integriertem RAPID-Compiler erzeugt werden kann. siehe RoboDK Dokumentation im Web:
RoboDK-Basic Guide

RoboDK-API Documentation

Erstellen der Roboterprogramme und Übertragung auf die Robotersteuerung

1. Schritt 2. Schritt 3. Schritt
Abbildung
Vorgehen
  • Rechte Maustaste auf den entspr. Roboter und im Pop-Up-Menü "Postprozessor wählen" anklicken
  • Im Pop-up-Fesnster "ABB RAPID S4C" auswählen
  • Rechte Maustaste auf das Programm "haupt" und im Pop-up-Menü "Roboterprogramm generieren auswählen
  • Roboterprogramm wird anschließen automatisch generiert
  • Im Programmreiter das entspr. Unterprogramm auswählen
  • Name der "PROC" in Name des Unterprogramms ändern (siehe Abbildung links rot unterstrichener Bereiche)
  • Komplettes "MODULE" des Unterprogramms(siehe Abbildung rechts grün unterstrichener Bereich) aussschneiden und in Programm "haupt.prg" an entspr. Stelle einfügen (siehe Abbildung links)
Bemerkung Falls Unterprogramm ohne die Grafische-Programmieroberfläche erstellt wurden, so müssen diese separat generiert werden. Ist dies nicht der Fall können die Schritte 3 und 4 übersprungen werden. Dieser Schritt muss für alle Unterprogramme durchgeführt werden, welche nicht mit der Grafischen-Programmieroberfläche erstellt wurden. "PERS tooldata ..." nur bei bedarf mit kopieren, wenn diese nicht bereits im Programm "haupt.prg" vorhanden sind.


4. Schritt 5. Schritt 6. Schritt
Abbildung
Vorgehen
  • Überprüfung der Struktur des Programms "haupt.prg" welches das Hauptprgramm darstellt
  • Ändern des Werkzeuggewichts von 20 kg auf max. 5 kg (siehe Abbildung rot unterstrichener Bereich
Bemerkung Das Programm "haupt.prg" sollte die in der Abbildung dargestellte Struktur aufweisen.
  • Roter Bereich: Werkzeugdaten und erforderliche Frames (Koordinatensysteme)
  • Grüner Bereich: Alle Unterprogramme in form von Prozeduren ("PROC")
  • Blauer Bereich: Hauptprozedur "PROC main()" in der alle Unterprozeduren aufgerufen werden
Dieser Schritt ist zwingend erforderlich, da es sonst zur Fehlermeldung beim beim Ausführen des Roboterprogramms kommt.

Sicherheitskreis und Schutzraum

Schnittstelle zum Einbinden externer Sicherheitseinrichtungen

Abb. 4: Sicherheitsschnittstelle ABB S4C Robotersteuerung

Bei der Einbindung von externen Sicherheitseinrichtungen wird zwischen zwei Arten von Sicherheitseinrichtungen unterschieden.

  • Allgemeine Sicherheitsgeräte (GS)
  • Sicherheitseinrichtungen bei Automatikbetrieb (AS)

Beide Arten von Sicherheitseinrichtungen werden über die A81 Panel Unit der ABB S4C Robotersteuerung eingebungen (siehe Abb. 4 roter Rahmen und/oder techn. Daten im SVN der HSHl). Der Anschluss GS ist zum einbinden von externen Verriegelungseinrichtungen wie z.B. Lichtschranken oder eines Sicherheits-Laserscanners. Dieser Anschluss ist in allen Betriebsarten aktiv. Zum einbinden von externen Verrieglungseinrichtungen, welche nicht im Handbetrieb aktiv sein sollen ist der Anschluss AS vorgesehen. Somit ist der Anschluss AS lediglich im "Automatikbetrieb" aktiv.

Wichtig:
Die Einbiundung externe Sicherheitseinrichtungen (z.B. Sicherheits-Laserscanner, Lichtschranken, etc.) muss laut Hersteller der Industrieroboter immer zweikanalig ausgeführt werden! Dies bedeutet das ein Anschluss von externen Sicherheitseinrichtungen über die Schraubklemmenleiste X3 und X4 der A81 Panel Unit (siehe Abb. 4 roter Rahmen) erfolgen muss.

Um das außer Kraft setzen der externen Sicherheitseinrichtungen durch einen Kabelbruch o.Ä. zu verhindern, ist die Unterbrechung des Sicherheitskreises der ABB S4C Robotersteuerung immer als "Öffner" auszuführen. Im Falle des eingebundenden Leuze Sicherheits-Laserscanners RSL410 erfolgt dies über zwei Relais des Herstellers Finder, welche so angeschlossen sind, dass diese als "Öffner" fungieren (siehe techn. Dokumentation im SVN der HSHL)

Einbinden des Sicherheits-Laserscanners
siehe Schaltplan im SVN
...

Starten von Sensor-Studio

1. Schritt 2. Schritt 3. Schritt 4. Schritt
Abbildung
Vorgehen
  • Starten von Sensor Studio der Firma Leuze über Verknüpfung auf dem Desktop oder dem Startmenü
  • Auswählen von "Geräteauswahl mit Gerätesuche und Verbindungsaufbau (Online)"
  • Bestätigung der Auswahl durch anklicken von "Weiter>"
  • Gerät RSL 400 durch anklicken der entspr. Zeile auswählen
  • Bestätigung der Auswahl durch anklicken von "Weiter>"
  • Gerätesuche entsprechend der Abbildung über die Pull-down-Menüs konfigurieren
  • 1. Schnittstelle --> 2. Adapter --> 3. "Starten" -->
    4. gefuindenes Gerät auswählen
  • Bestätigung der Auswahl durch anklicken von "Weiter>"
  • Warten bis Sensor Studio vollständig gestartet ist
  • Ändern der Berechtigungsebene über das Icon "Berechtigungsebene ändern" (in der Abbildung rot unterstrichen)
  • Einstellungen im Pop-up-Fenster nach Passwort-Datei festlegen
  • Anschließend kann der Sicherheits-Laserscanner und das Schutzfeld der Roboterstation über den Reiter "Konfigiration" und die entsprechenden Icons (in der Abbildung grün unterstrichen) konfiguriert werden
Bemerkung Soll nicht direkt eine Verbindung zum Sicherheits-Laserscanner hergestellt werden, so kann alternativ "Geräteauswahl ohne Kommunikationsverbindung (Offline)" angewählt werden. Wird kein Gerät während der Suche gefunden, Spannungsversorgung der Sicherheits-Laserscanners und Ethernet-verbindung zum PC überprüfen. siehe Passwort-Datei im SVN:
Passwort Leuze-RSL410

siehe Bedienungsanleitung im SVN:
Bedienungsanleitung Leuze-RSL410


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