Konstruktion, Fertigung und Inbetriebnahme eines Rundtisches (4.Achse): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Projekte]]
 
[[Datei:Baugruppe_Rundtisch.gif|600px|rechts|mini|Abbildung 1: Animierte Baugruppe des Rundtisches (4.Achse)]]
 
Dieses Teilprojekt des Projektes [[3-D-Bearbeitungsmaschine (Projekt des Schwerpunkts GPE im Studiengang MTR)]] im siebten Semester des Studiengangs [http://www.hshl.de/mechatronik/ Mechatronik] beinhaltet die Konzeptionierung, Konstruktion, Fertigung und erste Inbetriebnahme eines Rundtisches (4.Achse) im Rahmen des Praktikums der Produktionstechnik (GPE). Die Abbildung 1<ref name="[Abb1]"> Abbildung 1: ''eigene Quelle'' </ref> rechts zeigt eine animierte Baugruppenexplosion des Baugruppe Rundtisch - ein Arbeitsergebnis des Teilprojektes. Zu sehen sind unter Anderem sämtliche Bauteile und Schraubelemente die Bestandteil der Baugruppe sind.
Vorwort
<br/><br/>
 
Autoren:  [[Benutzer:Hendrik_Buchheister| Hendrik Buchheister]], [[Benutzer:Kai_Jakobs| Kai Jacobs]] <br/>
Definition Anforderungen
Betreuer: [[Benutzer:Mirekgoebel|Prof. Dr.-Ing. Göbel]]
Konzeptionierung
<br/>
Konstruktion
=Ausgangssituation und Problemstellung=
MEchatronik
[[Datei:XYZ-Achse.jpg|350px|mini|rechts|Abbildung 2: XYZ-Koordinaten einer CNC-Maschine]]
Beschaffung
'''Ausgangssituation:''' Eine einfache Fräsmaschine verfährt, wie in den Abbildung 2<ref name="[Abb2]"> Abbildung 2: ''https://h2oengineering.files.wordpress.com/2011/07/xyz.jpg, Zugriff am 02.01.2017, 15:03 Uhr'' </ref> rechts dargestellt, auf den XYZ-Achsen zur translatorischen Werkstückmanipulation.  
Fertigung
<br/>
Inbetriebnahme
<br/>
 
Die X-Achse verläuft in der Regel waagerecht. Die positive X-Achse verläuft (wenn man davor steht) nach rechts  und die negative X-Achse nach links. Die positive Y-Achse verläuft bei Maschinen mit senkrechter Arbeitsspindel, wenn man direkt vor der Maschine steht, vom Betrachter weg. Die negative Y-Achse verläuft zum Betrachter hin. Die Z-Achse ist die Achse der Arbeitsspindel. Der positive Bereich der Z-Achse liegt zwischen dem Werkzeug und dem Werkstück. Der negative Bereich liegt unterhalb des Werkstücknullpunkts in die entgegengesetzte Richtung.<ref name="[Ay17]"> vgl. Ay, Cengiz (2017): X-, Y- und Z-Achsen in der CNC-Technik, ''https://www.cnc-lehrgang.de/achsen-im-cnc-koordinatensystem/, Zugriff am 02.01.2017, 15:01 Uhr'' </ref>
Schlussbetrachtung
<br/>
 
Eine Drehbewegung des Werkstücks um die eigene Achse ist jedoch im gegebenen System nicht realisierbar. Die 4.Achse, je nach Ausführung auch Rund- oder Drehtisch genannt, ermöglicht eben diese rotatorische Werkstückbewegung. Der Rundtisch hat eine  waagrechte Drehachse, um das aufgespannten Werkstück gedreht werden kann, um Bearbeitungen in verschiedenen Positionen oder am drehenden Werkstück vorzunehmen. Der Drehtisch hingegen hat eine vertikale Drehachse, um welche das Werkstück rotieren kann.
'''''[[Kategorie:Projekte]]
<br/>
[[Datei:3_verkleidung.png|500px|rechts|Fahrzeug samt Verkleidung]]
<br/>
Das Projekt 27: Carolo-Cup des [[Fachpraktikum Elektrotechnik (WS 15/16)]] im fünften Semester des Studiengangs [http://www.hshl.de/mechatronik/ Mechatronik] dient der  
''Passende Beispielvideos zur 4-Achs-Bearbeitung findet man auf YouTube unter folgenden Links:''
<br/>  
*https://www.youtube.com/watch?v=oYdJZdeMTzE
ersten Planung und Entwicklung eines neuen autonomen Fahrzeugs. Hiermit wird eine solide Basis für die Teilnahme am [https://wiki.ifr.ing.tu-bs.de/carolocup/carolo-cup CaroloCup-Wettbewerb] geschaffen.
*https://www.youtube.com/watch?v=pJ3CoQfOOXo
<br/>  
*https://www.youtube.com/watch?v=N6nGgLzkwxs
<br/>
<br/>
Autoren: [[Benutzer:Hendrik_Buchheister| Hendrik Buchheister]], [[Benutzer:Gerhard_Dick| Gerhard Dick]], [[Benutzer:Kai_Jakobs| Kai Jacobs]], [[Benutzer:Rainer_Heither| Rainer Heither]], [[Benutzer:Pascal_Siekmann| Pascal Siekmann]]<br/>
'''Problemstellung:''' Eine rotatorische Werkstückbewegung ist für die Fertigung von vielen Bauteilen notwendig. Aktuell kann an der CNC-Fräsmaschine eben diese Werkstückmanipulation nicht durchgeführt werden. Es sind lediglich translatorische Bewegungen auf den Achsen X,Y und Z möglich. Eine 4.Achse würde aber zusätzlich viele weitere Fräsoperationen zulassen und die Einsatzmöglichkeiten der Fräsmaschine deutlich erweitern.
Betreuer: [[Benutzer:Ulrich_Schneider| Prof. Schneider]], [[Benutzer:Mirekgoebel|Prof. Göbel]]<br/>  <br/>
 
=Vorwort=
Das Projekt 27 in diesem Praktikum hatte das Ziel eine solide Grundlage für eine spätere Teilnahme am CaroloCup zu entwickeln.<br/>
Daher wurden sämtliche, bisher stattgefundene Aufbau- und Programmiermaßnahmen nach den [https://wiki.ifr.ing.tu-bs.de/carolocup/regelwerk-2016 Richtlinien des Wettbewerbes] durchgeführt.<br/>
Die Inhalte der Grundlagendefinition ist unter “Erwartungen an die Projektlösung" aufzufinden.
 
Für die Durchführung dieses Projektes stand ein neues RC-Serienfahrzeug als Abbild eines Porsche GT3 im Maßstab 1:10 zur Verfügung.<br/> 
<br/>
<br/>
=Übersicht der Gruppeneinteilung=
Das Projektteam 27 wurde von den Verantwortlichen in folgende, zwei Untergruppen unterteilt:
<br/>
<br/>


 
=Aufgabenstellung und Definition der Anforderungen=
==Team Arduino==
'''Aufgabenstellung:''' Aus der Problemstellung kann nun die Aufgabenstellung abgeleitet werden. Die Aufgabe ist es, eine geeignete 4.Achse für die Fräsmaschine in Betrieb zu nehmen. Dies setzt eine Konzeptionierung, eine Konstruktion sowie die Fertigung und Montage der einzelnen Bauteile des Rundtisches voraus. Die einzelnen Arbeitspakete gliedern sich wie folgt:
*[[Benutzer:Hendrik_Buchheister| Hendrik Buchheister]]
• '''Konzeptionierung:''' Unter Zuhilfenahme von Kreativitätstechniken soll ein geeignetes Lösungskonzept entwickelt werden.
*[[Benutzer:Kai_Jakobs| Kai Jacobs]]
• '''Konstruktion:''' Das Lösungskonzept ist als 3D-Modell zu realisieren. Technische Zeichnungen sind ebenfalls zu erstellen.
• '''Beschaffung:''' Bestellung fehlender Halbzeuge, Normteile oder sonstiger Zukaufteile zur Umsetzung des Lösungskonzeptes.
• '''Fertigung und Montage:''' Die Halbzeuge sind eigenständig nach den techn. Zeichnungen zu fertigen. Alle Teile der Baugruppe sind anschließend zu fügen.
• '''Inbetriebnahme:''' Durchführung erster Funktionstest mit elektrischer Ansteuerung.
<br/>
<br/>
 
'''Definition der Anforderungen:''' Folgende Rahmenbedingungen und Anforderungen wurden an die Projektlösung gestellt:
==Team Raspberry==
*[[Benutzer:Gerhard_Dick| Gerhard Dick]]
*[[Benutzer:Pascal_Siekmann| Pascal Siekmann]]
*[[Benutzer:Rainer_Heither| Rainer Heither]]<br/>
<br/>
<br/>
 
• Realisierung rotatorischer Werkstückbewegung
= Erwartungen an die Projektlösung =
• Konventioneller, simpler Aufbau
 
• Schnelle Montage und Demontage des Systems
Folgende Erwartungen wurden zusammen mit den Professoren abgestimmt:
• Gegenlager für lange Werkstücke
 
• Verwendung der Alu-Strukturprofile
*Raspberry 2 zur Bildverarbeitung
• Spanndurchmesser bis ca. 80 mm
*Implementierung einer Asus Xtion Kamera
• Budget bis maximal 500€
*Arduino Mega 2560 als IO Schnittstelle
• Bestellung/ Beschaffung rechtzeitig auslösen
*Hardwareaufbau auf RC-Chassis
• Lieferung bis Januar 2017
*Ansteuerung Lenk-Servo und Fahrtreiber
*Implementierung Fernbedienungs-Empfänger an Arduino
*Entwicklung der Kommunikationsschnittstelle zwischen Arduino und Raspberry 2<br/>
<br/>
<br/>


=Meilensteinplan=
=Konzeptionierung=
Der Projektverlauf lässt sich übersichtlich in einem Gantt-Chart/ Meilensteinplan darstellen.
[[Datei:Morphologischer_Kasten.png|800px|mini|rechts|Abbildung 3: Morphologischer Kasten]]
[[Datei:Gantt_Diagramm.jpg|1080px]]<br/>
Gemäß den technischen und kommerziellen Anforderungen sind durch einen Morphologischen Kasten (siehe Abbildung 3<ref name="[Abb3]"> Abbildung 3: ''eigene Quelle'' </ref>) die zwei Lösungskonzepte L1 und L2 entstanden. Die Grundidee der Kreativitätstechnik des Morphologischen Kastens ist es, verschiedene Kombinationen und Ausprägungen von möglichen Lösungen zu sammeln und zu untersuchen. Anhand der Auflistung aller Lösungsmöglichkeiten in einer Tabelle können nun durch die Auswahl einzelner Ausprägungen verschiedene Lösungskonzepte entstehen. Der Morphologische Kasten eignet sich besonders als Methode im Rahmen von Produktdefinitionen und Produktentwicklungen.<ref name="[Zec17]"> vgl. Zec, Marin (2017): Morphologischer Kasten'', http://kreativitätstechniken.info/morphologischer-kasten-bzw-morphologische-analyse/, Zugriff am 02.01.2017, 15:34 Uhr'' </ref>
<br/><br/>
===Lösungskonzept L1===
*Horizontal liegende 4.Achse mit Dreibackenfutter auf Strukturprofil-Schiene montiert.
*Antrieb über Schrittmotor PLUS Planetengetriebe und Kraftübertragung mittels Zahnriemen.
*Die Abtriebsachse ist mit Schrägkugellagern gelagert. Es erfolgt keine Winkelmessung.
<br/>
<br/>
 
===Lösungskonzept L2===  
==Hardware-Meilensteine==
*Horizontal liegende 4.Achse mit Dreibackenfutter auf Strukturprofil-Schiene montiert.
*Planung und Bestellung<br/>
*Antrieb über Schrittmotor OHNE Extra-Getriebe und Kraftübertragung mittels Zahnriemen.
*Entwicklung einer Kommunikationsschnittstelle<br/>
*Die Abtriebsachse ist mit Schrägkugellagern gelagert. Es erfolgt keine Winkelmessung.
*Konstruktion und Fertigung der Grundplatte<br/>
*Bau einer einfach demontierbaren Kamerahalterung<br/>
*Montage aller Komponenten auf dem Fahrzeug<br/>
*Verkabelung sämtlicher Komponenten<br/>
*Erste Ansteuerung der Lenk- und Fahrmotoren<br/>
<br/>
<br/>
 
=== Erläuterungen zu den Konzepten===  
==Software-Meilensteine==
*Eine Strukturprofilschiene wird in beiden Konzepten verwendet. Diese kann im vorhandenen System positions- und lagegerecht montiert werden. Durch den Aufbau der Drehachse und des Gegenlagers auf diese Schiene wird auch eine funktional einwandfreie Flucht der Achsen gewährleistet. Somit lässt sich das eingespannte Werkstück mit lediglich minimalsten Rundlauf-Abweichungen rotatorisch manipulieren.
*Planung und Bestellung<br/>
*Die Drehachse wird liegend ausgerichtet, da diese Ausrichtung für die vorhandenen Anwendungsszenarien die besseren Möglichkeiten zur Bearbeitung bietet.
*Entwicklung einer Kommunikationsschnittstelle<br/>
*Eine Implementierung der Winkelmessung überschreitet das vorhandene Budget und wird somit nicht weiter berücksichtigt.
*Umfangreiche Programmierarbeiten<br/>
*Die Werkstückaufnahme erfolgt mittels Dreibackenfutter. Durch den Spannvorgang in einem Dreibackenfutter ist das Werkstück auf der Drehachse ausgerichtet und kann sauber im Gegenlager befestigt werden.
*Sicherstellen und Einpegeln der Spannungsversorgung<br/>
*Durch die Lagerung mittels Schrägkugellager können zu den rotatorischen Kräften auch axiale Kräfte aufgenommen werden. Durch eine doppelte Lagerung ist ebenfalls der einwandfreie Rundlauf gewährleistet.
*Implementierung der Asus Xtion Kamera<br/>
*Konzept L1 verfügt über einen Schrittmotor MIT, Konzept L2 OHNE vorgeschaltetes Planetengetriebe.
*Implementierung des RC- Empfängers<br/>
*Erste Tests und Simulationen der Fahrspurerkennung<br/>
<br/>
<br/>
=== Konzeptentscheid===
Beide Konzepte sind bis auf die unterschiedlichen Schrittmotoren identisch. Gewählt wurde ein IGUS Nema 23 Schrittmotor. Die technischen Daten des Schrittmotors können durch Klicken [http://www.igus.de/wpck/7663/N11_6_14_2_Schrittmotor_NEMA23?C=DE&L=de/ HIER] eingesehen werden. Planetengetriebene Schrittmotoren haben den Vorteil ein höheres Haltemoment aufbringen zu können. Jedoch besteht das Risiko von Freilauf im Getriebe. Dadurch überträgt sich vorhandenes Spiel über den Zahnriemen direkt auf die Drehachse. Schrittmotoren ohne vorgeschaltetes Getriebe haben hingegen ein geringeres Haltemoment. Das mögliche Spiel im System ist bei diesem Konzept jedoch wesentlich geringer, da kein Getriebespiel vorgeschaltet ist. Es ist also eine Abwägung zwischen hohem Haltemoment und geringen Spiel notwendig gewesen.
Letztendlich wurde einstimmig entschieden, dass für die vorhandenen Anwendungsszenarien ein geringeres Spiel wichtiger als ein höheres Haltemoment ist.
Demnach fiel die Entscheidung auf Konzept L2.
<br/><br/>


=Schematische Übersicht=
=Konstruktion=
[[Datei:Konstruktionsprozess.jpg|700px|mini|rechts|Abbildung 4: Konstruktionsprozess]]
[[Datei:Baugruppe_Schnittansicht.JPG|600px|mini|rechts|Abbildung 5 Schnittansicht der Baugruppe]]
[[Datei:2017-01-04_NX-16200-A.JPG|600px|mini|rechts|Abbildung 6: Baugruppen-Modell]]


[[Datei:Übersicht.png||400px|Fahrzeugübersicht]]
===Modellierung===
 
Die Modellierung des ausgewählten Konzeptes L2 wurde in SolidWorks durchgeführt. Die Abbildung 4<ref name="[Abb4]"> Abbildung 4: ''eigene Quelle'' </ref> rechts zeigt die ersten Konstruktionsschritte am großen Gehäuse des Rundtisches. Zuerst wurde ein 3D-Objekt extrudiert und eine große Bohrung für den Einsatz der Welle geschaffen, sowie überflüssiges Material entfernt. Anschließend wurden Phasen gesetzt und seitliche Spannmöglichkeiten geschaffen. Darüber hinaus wurden die zum Einbau der Schrägkugellager notwendigen Passungsflächen konstruiert. Zum Abschluss wurden an der Unterseite des Gehäuses Nutenbahnen geschaffen, um die Baugruppe in Verbindung mit genormten Passfedern form- und lagegerecht auf der Aluminium-Strukturschiene auszurichten.
• Kamera erhält Input über Aufnahme der Umgebung
'''Im Rahmen der Konstruktion der Baugruppe Rundtisch sind folgende Modelle entstanden:'''
• Raspberry verarbeitet die Kameradaten und übergibt via UART/RS232-Schnittstelle relevante Daten zum Arduino
*Welle
• Arduino verarbeitet die erhaltenen Daten und wandelt diese in Lenk- und Fahrsignale für die Aktoren um
*Gehäuse
• Wird der RC-Modus aktiviert, erhält der Empfänger direkte Lenk- und Fahrsignale von der Fernbedienung, welche sofort an die entsprechenden Aktoren weitergeleitet werden
*Motorflansch
*Riemenabdeckung
*Planscheibe
*Zahnriemenrad (Abtriebsseite)
*Zahnriemenrad (Antriebsseite)
<br/>
'''Im Rahmen der Konstruktion der Baugruppe Gegenlager sind folgende Modelle entstanden:'''
*Zentrierspitze
*Gehäuse
*Grundplatte
<br/>
<br/>
 
Zum Schluss wurden die einzelnen Modelle zu zwei Baugruppen zusammengefügt und noch um Kugellager, Schrauben, Muttern etc. erweitert. Die Abbildung 5<ref name="[Abb5]"> Abbildung 5: ''eigene Quelle'' </ref> zeigt eine Schnittansicht durch das Rundtisch-Modell. In Abbildung 6<ref name="[Abb6]"> Abbildung 6: ''eigene Quelle'' </ref> ist die 4.Achse ohne Schnitt und mit verbautem Schrittmotor (schwarzes Objekt) gezeigt.
=Technische Übersicht=
Nachfolgend die technischen Daten und verbauten Komponenten des autonomen Fahrzeugs.<br/>
<br/>
<br/>


==Daten rund ums Fahrzeug==
===Passungswahl===


Die Wahl der verschiedenen Passungen der Bauteile wurde nach dem Prinzip der Einheitsbohrung durchgeführt. Dabei sollen sich die einzelnen Bauteile leicht fügen lassen. Am Beispiel der Lagerung der Welle wird dieses kurz erläutert: Die Kugellager werden mit Null-Lage angenommen. Die Welle soll sich leicht durch die Lager fügen lassen. Das heißt mit ein wenig Spiel, um eine einfache Montage zu ermöglichen. Hier bietet sich die Toleranzklasse f7 der Welle an, da diese eine leichte Untermaßigkeit gewährleistet. Dementsprechend wurde für die beiden Lagersitze der Welle eine Toleranz von 30f7 gewählt. Folgende Tabelle zeigt Passungen der Baugruppe:
{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
! Pos.
! Beschreibung
! Toleranz Welle
! Toleranz Nabe
! Nenndurchmesser in mm
! Spiel in mm
! Begründung
|-
|-
! Daten !! Wert
| 1
| Welle-Schrägkugellager
| f6
| H6
| 30
| 0,054-0,02
| Leichte Fügbarkeit
|-
|-
| Maßstab  || 1:10
| 2
| Schrägkugellager-Gehäuse
| h6
| F6
| 62
| 0,068-0,03
| Leichte Fügbarkeit - fester Sitz
|-
|-
| Abmessungen || L46xB19xH26 cm
| 3
| Welle-Zahnreimenrad
| f6
| H6
| 29
| 0,046-0,02
| Leichte Fügbarkeit
|-
|-
| Motorleistung || 149 Watt
| 4
| Rillenkugellager-Lagerblock
| h6
| F7
| 26
| 0,054-0,02
| Leichte Fügbarkeit - fester Sitz
|-
|-
| Akku-Kapazität  || 2200 mAh
| 3
| Zentriespitze-Rillenkugellager
| f7
| H6
| 10
| 0,037-0,013
| Leichte Fügbarkeit
|}
 
===Technische Zeichnungen===
Zur Fertigungsüberleitung wurden aus den 3D-Modellen einzelne technische Zeichnungen mit umfangreicher Bemaßung und Werkstoffangabe erstellt. Nach DIN 199-1:2002-3 stellt eine Einzelteilzeichnung das Einzelteil ohne räumliche Zuordnung zu anderen Bauteilen dar<ref name="[DIN199]"> vgl. DIN 199-1:2002-3, Beuth Verlag, Berlin, 2002'' </ref>. Diese technischen Zeichnungen sind zusammen mit dem .STEP-Dateien der Modelle im SVN-Ordner des Praktikums einzusehen. Zusätzlich zu den Einzelteilzeichnungen wurden auch sogenannte Explosionszeichnungen erstellt. Dies ist eine Art der Darstellung bei Zeichnungen, die einen komplexen Gegenstand perspektivisch und in seine Einzelteile zerlegt zeigt. Die dargestellten Einzelteile oder Bauteile sind räumlich voneinander getrennt (als flögen sie nach einer Explosion auseinander).
<br/><br/>
'''Folgende technischen Zeichnungen sind Arbeitsergebnis des Teilprojektes:'''
{|
|Gehäuse
|(Rundtisch)
|[[Media:NX-16200-001-A.PDF]]
|-
|Welle
|(Rundtisch)
|[[Media:NX-16200-002-A.PDF]]
|-
|Motorflansch
|(Rundtisch)
|[[Media:NX-16200-003-A.PDF]]
|-
|Riemenabdeckung
|(Rundtisch)
|[[Media:NX-16200-004-A.PDF]]
|-
|Planscheibe
|(Rundtisch)
|[[Media:NX-16200-005-A.PDF]]
|-
|Zahnriemenrad
|(Abtriebsseite)
|[[Media:NX-16200-006-A.PDF]]
|-
|Zahnriemenrad
|(Antriebsseite)
|[[Media:NX-16200-007-A.PDF]]
|-
|Zentrierspitze
|(Gegenseite)
|[[Media:NX-16200-102-A.PDF]]
|-
|Gehäuse
|(Gegenseite)
|[[Media:NX-16200-101-A.PDF]]
|-
|Grundplatte
|(Gegenseite)
|[[Media:NX-16200-103-A.PDF]]
|-
|-
| Gewicht  || 1900 g
|Explosionszeichnung
|(Rundtisch)
|[[Media:NX-16200-000-A.PDF]]
|-
|-
| Extras  || Lanetracking, Remote Control
|Explosionszeichnung
|(Gegenseite)
|[[Media:NX-16200-100-A.PDF]]
|}
|}
<br/>
<br/>


==Komponentenliste==
===CAD-Daten===
Die sämtlichen CAD-Daten und weitere Projektdateien finden sich unter folgendem SVN-Link: [https://svn.hshl.de/svn/MTR_GPE_Praktikum/trunk/Fachthemen/Drehtisch/CAD/ CAD-Daten HSHL SVN]


• Maßstab 1:10 Porsche GT3 RS-Chassis
=Beschaffung=
• Asus Xtion Pro Live (Kamera)
'''Die nachfogend aufgeführten Zukaufteile wurden beschafft:'''
• Raspberry Pi 2 Model B
{| class="wikitable"
  • Arduino Mega 2560
! Pos.
• Arduino Prototyping Shield
! Beschreibung
• Hacker Skalar 10 21.5T (Fahrmotor)
! Anzahl
• Hacker Tensoric 10 (Fahrtreiber)
! Preis
• LPR R- 7030 (Lenkmotor)
! Link
• LiPo 11.1V 2200 mAh (Sekundärzelle)
|-
• Stepdown- Wandler
| 1
• Futaba R143 F 40 MHz RC- Empfänger
| Rillenkugellager 6000 2RS
• Futaba T4EXA 40 MHz (Fernbedienung)
| 2
| 0,92€
| [https://www.kugellager-express.de/rillenkugellager-6000-10x26x8-mm.html Link]
|-
| 2
| Schrägkugellager 7206 2RS
| 2
| 6,80€
| [https://www.kugellager-express.de/schraegkugellager-7206b-30x62x16-mm.html Link]
|-
| 3
| Passfeder DIN 6885 Form A 6 x 6 x 16
| 1
| 1,16€
| [http://www.maedler.de/article/61899120 Link]
|-
| 4
| Passfeder DIN 6885 Form A 10 x 8 x 25
| 2
| 5,42€
| [http://www.maedler.de/article/61899171 Link]
|-
| 5
| Zahnriemen HTD-3M 384
| 1
| 6,66€
| [http://www.maedler.de/product/1643/1616/970/zahnriemen-profil-htd-3m-breite-15-mm Link]
|-
| 6
| Zahnriemen HTD-3M 363
| 1
| 6,56€
| [http://www.maedler.de/product/1643/1616/970/zahnriemen-profil-htd-3m-breite-15-mm Link]
|-
| 7
| Zahnriemenrad HTD-3M 15 Zahn
| 1
| 9,18€
| [http://www.maedler.de/product/1643/1616/1001/zahnriemenraeder-htd-3m-fuer-riemenbreite-15-mm Link]
|-
| 8
| Zahnriemenrad HTD-3M 72 Zahn
| 1
| 24,06€
| [http://www.maedler.de/product/1643/1616/1001/zahnriemenraeder-htd-3m-fuer-riemenbreite-15-mm Link]
|-
| 9
| Harkenmutter DIN 1804 M28 x 1,5
| 1
| Aus Bestand
| -
|-
| 10
| Passscheiben DIN 988 30 x 42 x 1,5
| 10
| Aus Bestand
| -
|-
| 11
| Diverse Innensenchskantschrauben DIN 912
| -
| Aus Bestand
| -
|-
| 12
| 3 Backenfutter 80mm
| 1
| 49,58€
| [http://www.paulimot.de/rund-ums-drehen/drehbankfutter-din-6350/dreibackenfutter/125/3-backen-futter-80-mm-mit-3-loch-aufnahme Link]
|-
| 13
| Igus Schrittmotor Nema 23
| 1
| 117,98€
| [http://www.igus.de/wpck/7242/DryLin_NEMA_23 Link]
|}
<br/>
<br/>
 
'''Folgende Halbzeuge in angegebenen Maßen (inkl. Aufmaßen) wurden beschafft:'''
=Software=
{| class="wikitable"
Das Software-Team hat sich mit der Entwicklung eines einfachen Fahrspurerkennungs- und Verfolgungs-Algorithmus befasst.
! Pos.
Zusätzliche war der Aufbau einer Kommunikationsschnittstelle zwischen Raspberry und Arduino in Abstimmung mit dem anderen Team ein wichtiger Bestandteil.<br/>
! Teil
<br/>
! Material
 
! Abmessung
==Planung==
|-
Vor dem Start des Projektes erfolgten umfangreiche Recherchearbeiten zu dem Thema Fahrspurerkennung und –verfolgung. Hierbei wurden bereits entwickelte Algorithmen auf ihre Funktion untersucht, woraus sich ein allgemeines Vorgehen für die Fahrspurerkennung ableiten ließ. Anhand dieser Informationen wurde ein eigener, einfacher Algorithmus entwickelt, um erste Erfahrungen in der Thematik zu sammeln. Im Abschnitt Programmablauf wird der geplante Algorithmus näher erläutert.<br/>
| 1
 
| Gehäuse
Weil die Ansteuerung sämtlicher Hardware-Bauteile (Motoren, Sensoren, Fernbedienung) über einen Arduino Mega 2560 erfolgt, wurde zudem eine serielle Schnittstelle zur Kommunikation entwickelt. Diese Kommunikationsschnittstelle ist in der nachfolgenden Grafik einsehbar. Zeilenweise werden die im Byte codierten Informationen seriell übermittelt. <br/>
| EN-AW-5083
[[Datei:Schnittstelle.jpg|900px|Schnittstellenbeschreibung]]<br/>
| 155 x 100 x 100
<br/>
|-
 
| 2
==Raspberry Pi 2 Installation==
| Welle
Als Betriebssystem wurde eine Linux-Distribution namens „Debian“ auf dem Raspberry Pi 2 installiert. Zudem wurde OpenCV 3.0 installiert. Dabei handelt es sich um eine umfangreiche Ansammlung von Bildbearbeitungsbibliotheken in den Programmiersprachen C++ und Python. Die Wahl der Programmiersprache fiel auf Python, weil es sich dabei um eine leicht zu erlernende Skriptsprache mit umfangreichen Funktionen und einer großen Entwickler-Community handelt.<br/>
| S355J2G3 Blankgezogen
<br/>
| 150 x Ø50
 
|-
Nach einigen fehlgeschlagenen, beziehungsweise unvollständigen, Installationsversuchen der vorhandenen „Xtion Pro Live“-Tiefenbildkamera von Asus musste auf eine Alternativlösung auf Basis einer Webcam ausgewichen werden, um den weiteren Terminablauf des Projektes nicht zu gefährden.<br/>
| 3
<br/>
| Motorflansch
 
| EN-AW-5083
==Programmablauf==
| 205 x 20  x 80
Im Folgenden wird der Ablauf des entwickelten Fahrspurerkennungs-Algorithmus näher erläutert.
|-
[[Datei:Ablaufplan_Raspberry_Pi_2.png|thumb|600px|left|Ablaufplan der Fahrspurerkennung]]
| 4
 
| Riehmenabdeckung
 
| PVC
====Umwandlung in Graustufenbild====
| 205 x 30  x 80
Für die weitere Verarbeitung wird das RGB-Farbbild der Fahrspuzr zunächst in ein Graustufenbild umgewandelt. Dies ist für die weitere Verarbeitung mit dem Canny-Edge-Detection-Algorithmus sowie dem Hough-Line-Transform-Algorithmus erforderlich. Zudem spart dieser Vorgang wertvolle Rechenzeit auf dem Raspberry Pi ein. Die zu verarbeitende Bilddatenmenge wird dabei um den Faktor 2/3 reduziert.
|-
 
| 5
 
| Planscheibe
====Bildbereiche isolieren====
| S355J2G3 Blankgezogen
Im Anschluss wird das Bild in 2 Einzelbereiche (ROI – Regionsof Interest) isoliert, welche im nachfolgenden Prozess einzeln verarbeitet werden. Der Horizont, welcher für die weitere Isolierung der Fahrspurinformationen nicht notwendig ist, wird entfernt und das verbleibende Bild in linke und rechte Bildhälfte unterteil. Auf diesen Einzelbildern suchen die nachfolgenden Algorithmen jeweils nach Fahrspurinformationen für die linke und rechte Fahrspur.
| 15  x Ø85
 
|-
 
| 6
[[Datei:Canny_links.jpg|thumb|200px|Linke Fahrspur nach CannyEdge-Algorithmus]]
| Lagerblock
[[Datei:Canny_rechts.jpg|thumb|200px|Rechte Fahrspur nach CannyEdge-Algorithmus]]
| EN-AW-5083
====Canny-Edge-Detection====
| 45  x 40  x 65
Die im Vorfeld erzeugten Graustufen-Einzelbilder werden im Anschluss auf Kantenübergänge untersucht. Dieser Vorgang dient als Vorverarbeitung für den nachfolgenden Hough-Line-Transform. Kantenübergänge zwischen hellen und dunklen Bildbereichen werden hierbei detektiert. Die Bildpunkte der Kantenübergänge werden hierbei in einer binären Bildmatrix gespeichert.
|-
 
| 7
 
| Zentrierspitze
====Hough-Line-Transform====
| S355J2G3 Blankgezogen
Im Anschluss untersucht der Hough-Line-Transform die binäre Bildmatrix auf gerade Linien. Im Idealfall, also ohne Lichtspiegelungen oder weiteren Störfaktoren, spiegeln die zuvor ermittelten Kantenübergänge die Kanten der Fahrspur wider. Je isolierten Bildbereich wird die längste dieser Linien als Position und Richtung der Fahrspur angenommen.
| 40  x Ø20
Um Störfaktoren oder sprunghaften Richtungsänderungen entgegen zu wirken, glättet ein Tiefpassfilter die gewonnen Fahrspurinformationen.
|-
 
| 8
 
| Grundplatte
[[Datei:Detektierte_Fahrspur.jpg|thumb|200px|Detektierte Fahrspur, Rot: IST-Fahrtrichtung, Blau: SOLL-Fahrtrichtung]]
| EN-AW-5083
====Richtung des Fahrspurverlaufs ermitteln====
| 155 x 40  x 20
Der Schnittpunkt zwischen den beiden detektierten Fahrspurlinien spiegelt annähernd die Richtung der Fahrspur wider. Auf geraden Streckenabschnitten ist diese Richtungsangabe genauer als auf kurvigen Streckenabschnitten. Die Differenz zwischen der Ist-Richtung und der Soll-Richtung wird für den weiteren Verlauf als Lenkwinkel angenommen und an den Arduino übergeben.
|}
 
 
====Datenübertragung an Arduino====
Die Datenübertragung an den Arduino erfolgt seriell mit einer Baudrate von 9600 Baud über die RS232-Schnittstelle. Vor der Datenübertragung wird die Soll-Geschwindigkeit des Fahrzeuges in Abhängigkeit vom Soll-Lenkwinkel ermittelt. Die Übertragung erfolgt in einem 32 Byte großen Datensatz, in welchem Platz für zukünftige Datensätze bereits eingeplant ist (siehe Schnittstellenbeschreibung).
<br/>
<br/>


==Weiteres==
=Fertigung und Montage=
[[Datei:testaufbau.jpg|thumb|links|600px|Testaufbau auf der Abschlussmesse]]
[[Datei:Welle_Fraesen.jpeg|210px|mini|rechts|Abbildung 8: Bohrungen fräsen]]
 
<div class="tright" style="clear:none">[[Datei:Welle_Drehen.jpeg|mini|ohne|250px|Abbildung 7: Längs-Runddrehen]]</div>
===Testaufbau===
[[Datei:Fertiger_Rundtisch.jpeg|380px|mini|rechts|Abbildung 9: Komplett montierter Rundtisch mit Gegenlager]]
Zu Testzwecken sowie Konfiguration der Parameter erfolgte ein Testaufbau. Für diesen wurde ein Video einer Autobahnfahrt auf einem Bildschirm abgespielt und das Fahrzeug davor platziert. Mit einem, an den Raspberry Pi angeschlossenen, Bildschirm erfolgte die Auswertung und Parametrierung des implementierten Fahrspurerkennungs-Algorithmus.
Die Zerspanung und das weitere Bearbeiten der Bauteile und Halbzeuge wurde in der heimischen Werkstatt vorgenommen. Zur Bearbeitung wurde unter Anderem eine CNC-Fräsmaschine sowie eine konventionelle Drehmaschine eingesetzt. Mit diversen Spiralfräsern, Schneidplatten und einem Messerkopf wurden die Bauteile nach den zuvor selbst erstellten technischen Zeichnungen zerspant. Die durchgeführten Arbeiten wurden mit einem digitalen Messschieber sowie mit verschiedenen Prüflehren auf Richtigkeit untersucht.
Die Abbildung 7<ref name="[Abb7]"> Abbildung 7: ''eigene Quelle'' </ref> rechts zeigt dabei die Abtriebswelle im ersten Bearbeitungsschritt, dem Längs-Runddrehen. Die Abbildung 8<ref name="[Abb8]"> Abbildung 8: ''eigene Quelle'' </ref> zeigt einen Fräsen bei der Bearbeitung der zuvor gedrehten Welle. Hier werden gerade die Bohrungen zur Aufnahme des Backenfutters gefertigt.
<br/><br/>
'''Die Montage der Baugruppe Rundtisch wurde in folgender Reihenfolge durchgeführt:'''
*Lager einsetzen
*Welle durch die Lager Schieben
*Passscheiben aufsetzen
*Passfeder einsetzen
*Zahnriehmenrad aufschieben
*Wellenmutter aufschrauben
*Lagerung vorspannen und Sichern
*Motorflansch montieren
*Schrittmotor aufsetzen
*Zahnriehmenrad montieren
*Zahnriehmen aufzeihen und spannen
*Zahnriemenabdeckung aufsetzen
*Passfeder einsetzen
<br/>
<br/>
 
'''Die Montage der Baugruppe Gegenlager wurde in folgender Reihenfolge durchgeführt:'''
===Besondere Herausforderungen===
*Lager einsetzen
Als besonders große Herausforderung stellte sich die Installation der Tiefenbildkamera von ASUS heraus. Nach Installation der OpenNI-Bibliotheken liessen sich zwar Tiefenbildinformationen auslesen, jedoch wurde die RGB-Kamera nicht als solche im Linux-System erkannt. Nach einigen fehlgeschlagenen Installationsversuchen und manuellen Treiber-Kompilierungen wurde auf eine Lösung via Webcam zurückgegriffen um den Projektablauf nicht zu gefährden.<br/>
*Zentrierspitze einfügen und Sichern
*Grundplatte befestigen
*Passfeder einsetzen
<br/>
<br/>
In Abbildung 9<ref name="[Abb9]"> Abbildung 9: ''eigene Quelle'' </ref> ist dann die fertig montierte Baugruppe Rundtisch inklusive Gegenlager abgebildet. Zur fluchtenden Ausrichtung der beiden Drehachsen wird die Passfeder in die Schiene gesetzt und beide Baugruppen in die selbe Richtung gegen den Anschlag gedrückt. Anschließend sind die Innensechskantschrauben handfest anzuziehen. Mit dem Backenschlüssel kann das Futter geöffnet und geschlossen werden.


=Hardwareaufbau=
=Inbetriebnahme=
[[Datei:4_hardware.png|thumb|200px|rechts|Hardwareaufbau auf Fahrzeug]]
[[Datei:Rundtisch_Testlauf.gif|600px|rechts|mini|Abbildung 10: Funktionstest des Rundtisches]]  
 
Die erste Inbetriebnahme wurde in einen mechanischen und einen elektrischen Funktionstest unterteilt. Die Abbildung 10<ref name="[Abb10]"> Abbildung 10: ''eigene Quelle'' </ref> zeigt die vor- und zurücklaufende Achse beim elektrischen Funktionstest.
===Planung===
Damit ist der Aufgabenumfang des Teilprojektes erfüllt. Als Arbeitsergebnis liegt nun eine einsatzbereite 4.Achse zur Montage auf der CNC-Fräsmaschine vor.
 
Vor Beginn der Tätigkeiten wurde ein Konzept des Autonomen Fahrzeuges ausarbeitet, dies beinhaltet die Systemkomponenten wie Arduino Mega 2560 und Raspberry Pi 2, Aktorik wie den Lenk-Servo und Fahrtreiber und Sensorik, wie der Fernbedienungsempfänger, Fahrencoder und Infrarot Abstandssensoren. Bei der Übertragungsphysik der Schnittstelle zwischen Arduino und Raspberry bieten sich verschiedene Möglichkeiten:<br/> Neben dem I²C Bus steht auch eine UART Schnittstelle zur Verfügung. Aufgrund der Erfahrungen bei vorangegangen Projekten und der einfacheren Software-Implementierung auf beiden Seiten wurde die UART-Schnittstelle als Übertragungshartware gewählt. Die Spannungsversorgung des Raspberry sowie des Arduino soll über eine USB Powerbank realisiert werden, die Versorgung des Antriebes aus einem RC-Batterypack. Der Arduino soll in diesem Konzept als IO-Schnittstelle fungieren, der Raspberry soll die Auswertung der Kamera durchführen und die gesamte Regelung des Fahrzeuges übernehmen.
<br/>
[[Datei:Halterung2.jpeg|thumb|200px|rechts|KFZ-Nagivationssystem Halterung]]
 
===Aufbau und Grundplatte===
Zur Befestigung der Bauteile wurde eine Trägerplatte konstruiert und gefertigt. Die Montage der Kamera sollte ebenfalls auf dieser Platte erfolgen. Die Kunstoffplatte ist die Basis des Fahrzeugaufbaus. Gefertigt wurde die Grundplatte aus PVC in einer Stärke von 5mm im zerspanenden Verfahren. Die Aufnahme der Kunstoffplatte wurde an die vorhandenen Bohrungen des RC-Fahrzeuges angepasst. Somit ist diese sehr leicht mit Abstandsbolzen montierbar ohne das Fahrzeug selbst zu verändern. Die Grundplatte trägt alle neuen Komponenten des Carolo-Cup-Fahrzeuges. Die Kamera ist dabei auf einem kleinen Turm befestigt. Um ein leichtes Aufsetzen der Fahrzeughaube zu ermöglichen, wird die Kamera mit einem KFZ-Navigationssystem Halterung Clip befestigt. Diese ermöglicht das leichte und dabei zugleich wiederholgenaue Abnehmen der XTion Kamera. Als Position für die Kamera-Halterung wurde eine Montage in der Nähe des Differentials vorgesehen. Dadurch ist die Kamera weniger Störungen durch Antriebs- und Lenkeinflüsse ausgesetzt und das Kamerabild damit deutlich stabiler, als bei einer Positionierung über der Vorderachse. Die Abbildung "Hardwareaufbau" rechts zeigt alle montierten Komponenten.
<br/>  
[[Datei:Stepdown.jpeg|thumb|200px|rechts|Einheitliches Spannungslevel herstellen mit Stepdown-Wandler]]
 
===Verdrahtung der Komponenten===
 
Die Sensorik und Aktorik des Fahrzeuges erfolgt über den Arduino. Um eine leichtere Verdrahtung sowie die Spannungsversorgung und die Beschaltung der Komponenten zu ermöglichen wurde ein Prototyping-Shield für den Arduino Mega 2560 eingesetzt. Auf dem Prototyping-Shield wurden auch 2 Debug LEDs sowie ein Spannungsteiler zum Aufnehmen der Akkuspannung des Fahrmotors aufgebaut. Die am Anfang geplante Spannungsversorgung des Arduino und des Raspberry mittels Powerbank wurde aufgrund Verdrahtungs und Leistungsproblemen auf eine Versorgung von dem Fahrakku mittels Step-Down Wandler umgestellt. Dieser ermöglich eine stabilisierte Spannungsversorgung mit konstanten 5V-DC Spannung bei einer maximalen Leistung von 50W→→10A. Die Anschlüsse der Aktorik wurde in Stecker-Bauweise ermöglich um ein leichtes Arbeiten an Einzelkomponenten und die Demontage der Trägerplatte zu ermöglichen. So viele Stecker mit dem Poka-Yoke-System wurden verwendet, um ein falsches Anschließen durch fachfremde Personen zu vermeiden..
<br/>
<br/>
===Fernsteuerung===
Beim Einschalten der 40 MHz Fernbedienung (2.4 GHz sind nach CaroloCup-Regelwerk nicht zulässig) springt der Arduino sofort in eine Remote-Control-Schleife und verarbeitet nur noch die am 40 MHz Empfänger eingehenden Signale, ohne dabei die Lenk- und Steuersignale der Schnittstelle zu verarbeiten. Der RC-Modus ist ebenfalls vorgeschrieben und dient dazu, bei Problemen mit dem Programm schnell ein möglicherweise zur Gefahr werdendes Fahrzeug unter Kontrolle zu bringen oder sauber zu manövrieren.
<br/>
<br/>
 
'''Mechanischer Funktionstest:'''
===Besondere Herausforderungen===
*Überprüfung der Passungen (die Wellen sollte ohne spürbares Spiel gelagert werden)
 
*Drehen des Futters von Hand (es sollte mit wenig Anstrengung zu drehen sein und sollte bei Loslassen nicht nachlaufen)
Die im nachhinein festgestellte Betriebsspannungs-Differenz zwischen Arduino und Raspberry 5V←→3,3V wurde mittels eine universellem Pegelwandler gelöst. Auch der RC-Fernbedienungsempfänger, der zwar eine Betriebsspannung von 5V hat, aber leider ein Signalpegel von 3,1 V aufweist wurde mit so einem Pegelwandler, erfolgreich an den Arduino angebunden. Weitere besondere Herausforderungen waren die kompakte Positionierung der Hardwarekomponenten, damit die Porsche-Verkleidung immer aufsetzbar bleibt. Zusätzlich wurde auf eine neutrale, im besten Falle 50:50 Gewichtsverteilung geachtet, um beste Fahreigenschaften gewährleisten zu können. Durch die niedrige Montage des LiPo-Akkus und der Aktoren erhalten wir einen sehr tiefen Schwerpunkt, also eine sichere, sportliche Straßenlage. Zusammen mit der genauen und präzisen Ansteuerung der Motoren bietet das Fahrzeug nun eine gute bis sehr gute Grundlage, um in Zukunft an dem CarloloCup-Wettbewerb teilnehmen zu können.<br/>
*Betrachtung des Zahnriemen-Antriebes (der Zahnriemen sollte mittig auf den Rädern laufen und ausreichend gespannt sein)
*Öffnen und Schließen des Futters mit dem dazugehörigen Werkzeug
*Montage des Rundtisches und des Gegenlagers auf der Strukturschiene
<br/>
<br/>
 
'''Elektrischer Funktionstest:'''
=Aktueller Projektstand=
*Ansteuerung des Schrittmotors mit Steuersignalen zum Verfahren der 4.Achse in beide Richtungen
Im 1. Quartal 2016, also mit Endes des GET-Fachpraktikums WS2015/2016, hat diese autonome Fahrzeug nun folgende technische Eigenschaften.
*Prüfen des Haltemoments unter Strom (bei Einschalten des Motors sollte das Drehen von Hand mit mehr Anstrengung verbunden sein als)
Das Auto kann über eine Kamera empfangene Bilddaten auswerten und Abweichungen vom Soll-Wert direkt in Steuersignale umwandeln. Ein echter Regelkreis ist noch nicht implementiert. Die Steuerbefehle werden ausgeführt, also setzen die Motoren die Räder in Bewegung bzw. sorgen für Lenkeinschläge. Über Eingriffe durch die Fernbedienung ist das Fahrzeug frei vom Bediener aus steuerbar. Die Hardware ist verkabelt, dass Umbaumaßnahmen schnell und unkompliziert durchgeführt werden können. Das Auto ist als fahrbereit (ohne Regelung) zu bezeichnen, wobei von einer Fahrt über Kameradaten abzuraten ist, da je nach Oberfläche/ Reflexion der Wagen schnell zur Gefahr werden kann. Eine Steuerung über die Fernbedienung ist jederzeit möglich.<br/>
<br/>
<br/>


=Ausblick=
=Technische Daten der Baugruppe Rundtisch (4.Achse)=


===Hardwareseitig===
• Übersetzungsverhältnis: 4,8
*Fahrmotor-Encoder einbinden<br/>
• Auflösung Motor: 200 Schritte
*Spur-/Sturz des Fahrwerks einstellen<br/>
• Auflösung Welle: 960 Schritte
*Stoßdämpfer abstimmen<br/>
• Max. Haltemoment: 9,6Nm
*Aktuelle Geschwindigkeit/ Umdrehungen einlesen<br/>
• Nennstrom: 4,2A<ref name="[Igu171]"> vgl. Igus GmbH (2017): Technische Daten, ''http://www.igus.de/wpck/7663/N11_6_14_2_Schrittmotor_NEMA23?C=DE&L=de, Zugriff am 04.01.2017, 17:34 Uhr''</ref>
*Infrarot-Abstandssensoren implementieren<br/>
• Nennspannung: 24-48V<ref name="[Igu172]"> vgl. Igus GmbH (2017): Technische Daten, ''http://www.igus.de/wpck/7663/N11_6_14_2_Schrittmotor_NEMA23?C=DE&L=de, Zugriff am 04.01.2017, 17:34 Uhr''</ref>
*Fahrzeugbeleuchtung einbauen<br/>
• Gewicht: ca.6kg (inkl. Alu-Schiene und Gegenlager)
• Möglicher Spanndurchmesser am Futter: 80mm
<br/>
<br/>


===Softwareseitig===
=Schlussbetrachtung=
*Implementierung der AsusXtion Pro Live
'''Reflexion:'''<br/>
*Optimierung des Fahrspurerkennungs-Algorithmus
Schlussendlich war es die Aufgabe, eine 4.Achse eigenständig zu entwickeln, zu fertigen und in Betrieb zu nehmen. Die Zielsetzung wurde vollumfänglich erreicht. Als Arbeitsergebnis des Praktikums bleibt eine fertig montierte und einsatzbereite 4.Achse zurück. Das Projekt verlief planmäßig. Uns hat es vor allem sehr viel Spaß bereitet, unsere eigene Konstruktion auch selbst zu fertigen und in Betrieb zu nehmen. <br/>
*Sensorwerte einlesen und auswerten
*Regelungskreis implementieren
*Filter optimieren (z.B. Kalman-Filter)
*Verteilung der Arbeitslast auf mehrere Prozessorkerne
*Kamera-Kalibrierung
*Optimierung der Fahrspurerkennung auf kurvigen Streckenabschnitten<br/>
<br/>


= Lernerfolge=
'''Lessons learned:'''<br/>
Im Praktikum haben wir gelernt ein Projekt von Anfang bis Ende eigenständig durchzuführen. Von der ersten Idee, über die Konstruktion und Fertigung bis zur Inbetriebnahme wurden alle Schritte eigenständig durchgeführt. Zusätzlich haben wir erfahren, wie wichtig die Kommunikation im Projekt intern und extern ist. Nur durch Abstimmung und dem Festlegen von neuen Teilzielen mit dem Betreuer und in Kontakt mit den Arbeiten von anderen Gruppen konnte ein erfolgreicher Projektverlauf gewährleistet werden. Wir haben unsere Kenntnisse der Produktentwicklung und Konstruktion erweitert. Darüber hinaus konnten wir unsere Fertigkeiten im Umgang mit den Bearbeitungsmaschinen auffrischen und im Bereich des CNC-Fräsens erweitern.<br/>


*Programmierung mit Arduino/ Python
'''Ausblick:'''<br/>
*Planung komplexer Systeme
In Zukunft kann nun im Rahmen eines neuen Projektes in die Programmierung zur Ansteuerung der Achse durchgeführt und die Baugruppe stationär in der CNC-Fräsmaschine verkabelt werden. Allgemein sind künftig erste Fräsversuche erstrebenswert, um zu erfahren, welche Fräsoperationen nun in der Realität in Kombination mit dem gegebenen Maschinensystem möglich sind. Auch denkbar ist es eine Konstruktion zu schaffen, die die Baugruppe Rundtisch vertikal einspannt, damit auch die Fertigungsmöglichkeiten eines Drehtisches genutzt werden könnten.<br/>
*Verarbeitung von Kamera-Bilddaten
*Individuelle Problemlösungsstrategien
*Erweiterte Löt-Kenntnisse
*Erweiterte Kenntnisse der Signaltechnik
*Bedienung der Linux-Konsole<br/>
<br/>
<br/>


= Gesamtfazit=
=Quellen=
Nachdem nun dieses Projekt als abgeschlossen zählt, ist es angebracht noch ein Fazit zu ziehen, um Leser und Leserinnen die spannenden und interessanten, aber auch herausfordernden Anteile dieses Projektes vorzustellen.
<references />
Im Gegensatz zu vielen anderen Gruppen, wurde dieses Team vor ein neues Projekt gestellt. Es gab nur wenige Möglichkeiten, Verknüpfungen zu anderen Projekten herzustellen und diese als Ressource zu nutzen. Dies war aber auch zugleich das Interessante und Spannende an diesem Thema, da man selber etwas erschafft, was identisch zu dem sein wird, wie man es selbst geplant hat. Man ist für sein Projektziel 100% selbst als Team verantwortlich, ohne Einflüsse von Vorgängern. Ein wesentlicher Vorteil war, dass man sich nicht in das Gedankengut einer vorherigen Gruppe einarbeiten musste und Stunde um Stunde investieren musste, um das Schema zu verstehen. Herausfordernd war natürlich das breite Spektrum an Aufgaben. Projektmanagement, Löten, Zerspanen, Programmieren, Signaltests etc. sind hierfür beispielhaft zu nennen. Durch eine gute Gruppenorganisation konnten die Projektziele aber erfolgreich erreicht werden. Wir blicken nun auf ein sauber konzipiertes Fahrzeug, welches eine gute Grundlage für den Wettbewerb bietet.
Die Intention dieses Projektes ist definitiv, dieses nicht in einem Schrank stehen zu lassen, damit es gut aussieht, sondern, dass effektiv Studenten dran arbeiten und, wie diese Gruppe auch, viel Freunde und Interesse an Mechatronik haben.<br/>
<br/>
<br/>


= YouTube-Video=
= Sonstiges =
 
Autoren:  [[Benutzer:Hendrik_Buchheister| Hendrik Buchheister]], [[Benutzer:Kai_Jakobs| Kai Jacobs]] <br/>
Das Projektvideo in YouTube ist durch Klicken erreichbar: https://youtu.be/S2Wc1OVaf88<br/>
Betreuer: [[Benutzer:Mirekgoebel|Prof. Dr.-Ing. Göbel]]
<br/>
<br/>
= Schwierigkeitsgrad =
Anspruchsvoll (****)<br/>
<br/>
<br/>
 
Sprungmarke zur Projektübersicht [[3-D-Bearbeitungsmaschine (Projekt des Schwerpunkts GPE im Studiengang MTR)]].
=Quellen=
http://ceng.anadolu.edu.tr/cv/LaneDetection/LaneDetection.htm<br/>
http://de.mathworks.com/help/vision/examples/lane-departure-warning-system.html<br/>
http://hompi.sogang.ac.kr/fxlab/paper/45.pdf<br/>
http://www.cse.iitd.ernet.in/~pkalra/csl783/canny.pdf<br/>
http://www.massey.ac.nz/~mjjohnso/notes/59731/presentations/img_proc.PDF<br/>
http://cvpr.uni-muenster.de/teaching/ws12/ComputerVisionMustererkennungWS12/script/CVME-07-Segmentation-Hough.pdf<br/>
http://web.ipac.caltech.edu/staff/fmasci/home/astro_refs/HoughTrans_lines_09.pdf<br/>
----
→ zurück zum Hauptartikel: [[Fachpraktikum_Elektrotechnik_(WS_15/16)|Fachpraktikum Elektrotechnik (WS 15/16)]]

Aktuelle Version vom 3. Februar 2017, 13:50 Uhr

Abbildung 1: Animierte Baugruppe des Rundtisches (4.Achse)

Dieses Teilprojekt des Projektes 3-D-Bearbeitungsmaschine (Projekt des Schwerpunkts GPE im Studiengang MTR) im siebten Semester des Studiengangs Mechatronik beinhaltet die Konzeptionierung, Konstruktion, Fertigung und erste Inbetriebnahme eines Rundtisches (4.Achse) im Rahmen des Praktikums der Produktionstechnik (GPE). Die Abbildung 1[1] rechts zeigt eine animierte Baugruppenexplosion des Baugruppe Rundtisch - ein Arbeitsergebnis des Teilprojektes. Zu sehen sind unter Anderem sämtliche Bauteile und Schraubelemente die Bestandteil der Baugruppe sind.

Autoren: Hendrik Buchheister, Kai Jacobs
Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Göbel

Ausgangssituation und Problemstellung

Abbildung 2: XYZ-Koordinaten einer CNC-Maschine

Ausgangssituation: Eine einfache Fräsmaschine verfährt, wie in den Abbildung 2[2] rechts dargestellt, auf den XYZ-Achsen zur translatorischen Werkstückmanipulation.

Die X-Achse verläuft in der Regel waagerecht. Die positive X-Achse verläuft (wenn man davor steht) nach rechts und die negative X-Achse nach links. Die positive Y-Achse verläuft bei Maschinen mit senkrechter Arbeitsspindel, wenn man direkt vor der Maschine steht, vom Betrachter weg. Die negative Y-Achse verläuft zum Betrachter hin. Die Z-Achse ist die Achse der Arbeitsspindel. Der positive Bereich der Z-Achse liegt zwischen dem Werkzeug und dem Werkstück. Der negative Bereich liegt unterhalb des Werkstücknullpunkts in die entgegengesetzte Richtung.[3]
Eine Drehbewegung des Werkstücks um die eigene Achse ist jedoch im gegebenen System nicht realisierbar. Die 4.Achse, je nach Ausführung auch Rund- oder Drehtisch genannt, ermöglicht eben diese rotatorische Werkstückbewegung. Der Rundtisch hat eine waagrechte Drehachse, um das aufgespannten Werkstück gedreht werden kann, um Bearbeitungen in verschiedenen Positionen oder am drehenden Werkstück vorzunehmen. Der Drehtisch hingegen hat eine vertikale Drehachse, um welche das Werkstück rotieren kann.

Passende Beispielvideos zur 4-Achs-Bearbeitung findet man auf YouTube unter folgenden Links:


Problemstellung: Eine rotatorische Werkstückbewegung ist für die Fertigung von vielen Bauteilen notwendig. Aktuell kann an der CNC-Fräsmaschine eben diese Werkstückmanipulation nicht durchgeführt werden. Es sind lediglich translatorische Bewegungen auf den Achsen X,Y und Z möglich. Eine 4.Achse würde aber zusätzlich viele weitere Fräsoperationen zulassen und die Einsatzmöglichkeiten der Fräsmaschine deutlich erweitern.

Aufgabenstellung und Definition der Anforderungen

Aufgabenstellung: Aus der Problemstellung kann nun die Aufgabenstellung abgeleitet werden. Die Aufgabe ist es, eine geeignete 4.Achse für die Fräsmaschine in Betrieb zu nehmen. Dies setzt eine Konzeptionierung, eine Konstruktion sowie die Fertigung und Montage der einzelnen Bauteile des Rundtisches voraus. Die einzelnen Arbeitspakete gliedern sich wie folgt:

Konzeptionierung: Unter Zuhilfenahme von Kreativitätstechniken soll ein geeignetes Lösungskonzept entwickelt werden.
• 	Konstruktion: Das Lösungskonzept ist als 3D-Modell zu realisieren. Technische Zeichnungen sind ebenfalls zu erstellen.
•	Beschaffung: Bestellung fehlender Halbzeuge, Normteile oder sonstiger Zukaufteile zur Umsetzung des Lösungskonzeptes.
•	Fertigung und Montage: Die Halbzeuge sind eigenständig nach den techn. Zeichnungen zu fertigen. Alle Teile der Baugruppe sind anschließend zu fügen.
•	Inbetriebnahme: Durchführung erster Funktionstest mit elektrischer Ansteuerung.


Definition der Anforderungen: Folgende Rahmenbedingungen und Anforderungen wurden an die Projektlösung gestellt:

•	Realisierung rotatorischer Werkstückbewegung
• 	Konventioneller, simpler Aufbau
•	Schnelle Montage und Demontage des Systems
•	Gegenlager für lange Werkstücke
•	Verwendung der Alu-Strukturprofile
•	Spanndurchmesser bis ca. 80 mm
•	Budget bis maximal 500€
•	Bestellung/ Beschaffung rechtzeitig auslösen
•	Lieferung bis Januar 2017


Konzeptionierung

Abbildung 3: Morphologischer Kasten

Gemäß den technischen und kommerziellen Anforderungen sind durch einen Morphologischen Kasten (siehe Abbildung 3[4]) die zwei Lösungskonzepte L1 und L2 entstanden. Die Grundidee der Kreativitätstechnik des Morphologischen Kastens ist es, verschiedene Kombinationen und Ausprägungen von möglichen Lösungen zu sammeln und zu untersuchen. Anhand der Auflistung aller Lösungsmöglichkeiten in einer Tabelle können nun durch die Auswahl einzelner Ausprägungen verschiedene Lösungskonzepte entstehen. Der Morphologische Kasten eignet sich besonders als Methode im Rahmen von Produktdefinitionen und Produktentwicklungen.[5]

Lösungskonzept L1

  • Horizontal liegende 4.Achse mit Dreibackenfutter auf Strukturprofil-Schiene montiert.
  • Antrieb über Schrittmotor PLUS Planetengetriebe und Kraftübertragung mittels Zahnriemen.
  • Die Abtriebsachse ist mit Schrägkugellagern gelagert. Es erfolgt keine Winkelmessung.


Lösungskonzept L2

  • Horizontal liegende 4.Achse mit Dreibackenfutter auf Strukturprofil-Schiene montiert.
  • Antrieb über Schrittmotor OHNE Extra-Getriebe und Kraftübertragung mittels Zahnriemen.
  • Die Abtriebsachse ist mit Schrägkugellagern gelagert. Es erfolgt keine Winkelmessung.


Erläuterungen zu den Konzepten

  • Eine Strukturprofilschiene wird in beiden Konzepten verwendet. Diese kann im vorhandenen System positions- und lagegerecht montiert werden. Durch den Aufbau der Drehachse und des Gegenlagers auf diese Schiene wird auch eine funktional einwandfreie Flucht der Achsen gewährleistet. Somit lässt sich das eingespannte Werkstück mit lediglich minimalsten Rundlauf-Abweichungen rotatorisch manipulieren.
  • Die Drehachse wird liegend ausgerichtet, da diese Ausrichtung für die vorhandenen Anwendungsszenarien die besseren Möglichkeiten zur Bearbeitung bietet.
  • Eine Implementierung der Winkelmessung überschreitet das vorhandene Budget und wird somit nicht weiter berücksichtigt.
  • Die Werkstückaufnahme erfolgt mittels Dreibackenfutter. Durch den Spannvorgang in einem Dreibackenfutter ist das Werkstück auf der Drehachse ausgerichtet und kann sauber im Gegenlager befestigt werden.
  • Durch die Lagerung mittels Schrägkugellager können zu den rotatorischen Kräften auch axiale Kräfte aufgenommen werden. Durch eine doppelte Lagerung ist ebenfalls der einwandfreie Rundlauf gewährleistet.
  • Konzept L1 verfügt über einen Schrittmotor MIT, Konzept L2 OHNE vorgeschaltetes Planetengetriebe.


Konzeptentscheid

Beide Konzepte sind bis auf die unterschiedlichen Schrittmotoren identisch. Gewählt wurde ein IGUS Nema 23 Schrittmotor. Die technischen Daten des Schrittmotors können durch Klicken HIER eingesehen werden. Planetengetriebene Schrittmotoren haben den Vorteil ein höheres Haltemoment aufbringen zu können. Jedoch besteht das Risiko von Freilauf im Getriebe. Dadurch überträgt sich vorhandenes Spiel über den Zahnriemen direkt auf die Drehachse. Schrittmotoren ohne vorgeschaltetes Getriebe haben hingegen ein geringeres Haltemoment. Das mögliche Spiel im System ist bei diesem Konzept jedoch wesentlich geringer, da kein Getriebespiel vorgeschaltet ist. Es ist also eine Abwägung zwischen hohem Haltemoment und geringen Spiel notwendig gewesen. Letztendlich wurde einstimmig entschieden, dass für die vorhandenen Anwendungsszenarien ein geringeres Spiel wichtiger als ein höheres Haltemoment ist. Demnach fiel die Entscheidung auf Konzept L2.

Konstruktion

Abbildung 4: Konstruktionsprozess
Abbildung 5 Schnittansicht der Baugruppe
Abbildung 6: Baugruppen-Modell

Modellierung

Die Modellierung des ausgewählten Konzeptes L2 wurde in SolidWorks durchgeführt. Die Abbildung 4[6] rechts zeigt die ersten Konstruktionsschritte am großen Gehäuse des Rundtisches. Zuerst wurde ein 3D-Objekt extrudiert und eine große Bohrung für den Einsatz der Welle geschaffen, sowie überflüssiges Material entfernt. Anschließend wurden Phasen gesetzt und seitliche Spannmöglichkeiten geschaffen. Darüber hinaus wurden die zum Einbau der Schrägkugellager notwendigen Passungsflächen konstruiert. Zum Abschluss wurden an der Unterseite des Gehäuses Nutenbahnen geschaffen, um die Baugruppe in Verbindung mit genormten Passfedern form- und lagegerecht auf der Aluminium-Strukturschiene auszurichten. Im Rahmen der Konstruktion der Baugruppe Rundtisch sind folgende Modelle entstanden:

  • Welle
  • Gehäuse
  • Motorflansch
  • Riemenabdeckung
  • Planscheibe
  • Zahnriemenrad (Abtriebsseite)
  • Zahnriemenrad (Antriebsseite)


Im Rahmen der Konstruktion der Baugruppe Gegenlager sind folgende Modelle entstanden:

  • Zentrierspitze
  • Gehäuse
  • Grundplatte


Zum Schluss wurden die einzelnen Modelle zu zwei Baugruppen zusammengefügt und noch um Kugellager, Schrauben, Muttern etc. erweitert. Die Abbildung 5[7] zeigt eine Schnittansicht durch das Rundtisch-Modell. In Abbildung 6[8] ist die 4.Achse ohne Schnitt und mit verbautem Schrittmotor (schwarzes Objekt) gezeigt.

Passungswahl

Die Wahl der verschiedenen Passungen der Bauteile wurde nach dem Prinzip der Einheitsbohrung durchgeführt. Dabei sollen sich die einzelnen Bauteile leicht fügen lassen. Am Beispiel der Lagerung der Welle wird dieses kurz erläutert: Die Kugellager werden mit Null-Lage angenommen. Die Welle soll sich leicht durch die Lager fügen lassen. Das heißt mit ein wenig Spiel, um eine einfache Montage zu ermöglichen. Hier bietet sich die Toleranzklasse f7 der Welle an, da diese eine leichte Untermaßigkeit gewährleistet. Dementsprechend wurde für die beiden Lagersitze der Welle eine Toleranz von 30f7 gewählt. Folgende Tabelle zeigt Passungen der Baugruppe:

Pos. Beschreibung Toleranz Welle Toleranz Nabe Nenndurchmesser in mm Spiel in mm Begründung
1 Welle-Schrägkugellager f6 H6 30 0,054-0,02 Leichte Fügbarkeit
2 Schrägkugellager-Gehäuse h6 F6 62 0,068-0,03 Leichte Fügbarkeit - fester Sitz
3 Welle-Zahnreimenrad f6 H6 29 0,046-0,02 Leichte Fügbarkeit
4 Rillenkugellager-Lagerblock h6 F7 26 0,054-0,02 Leichte Fügbarkeit - fester Sitz
3 Zentriespitze-Rillenkugellager f7 H6 10 0,037-0,013 Leichte Fügbarkeit

Technische Zeichnungen

Zur Fertigungsüberleitung wurden aus den 3D-Modellen einzelne technische Zeichnungen mit umfangreicher Bemaßung und Werkstoffangabe erstellt. Nach DIN 199-1:2002-3 stellt eine Einzelteilzeichnung das Einzelteil ohne räumliche Zuordnung zu anderen Bauteilen dar[9]. Diese technischen Zeichnungen sind zusammen mit dem .STEP-Dateien der Modelle im SVN-Ordner des Praktikums einzusehen. Zusätzlich zu den Einzelteilzeichnungen wurden auch sogenannte Explosionszeichnungen erstellt. Dies ist eine Art der Darstellung bei Zeichnungen, die einen komplexen Gegenstand perspektivisch und in seine Einzelteile zerlegt zeigt. Die dargestellten Einzelteile oder Bauteile sind räumlich voneinander getrennt (als flögen sie nach einer Explosion auseinander).

Folgende technischen Zeichnungen sind Arbeitsergebnis des Teilprojektes:

Gehäuse (Rundtisch) Media:NX-16200-001-A.PDF
Welle (Rundtisch) Media:NX-16200-002-A.PDF
Motorflansch (Rundtisch) Media:NX-16200-003-A.PDF
Riemenabdeckung (Rundtisch) Media:NX-16200-004-A.PDF
Planscheibe (Rundtisch) Media:NX-16200-005-A.PDF
Zahnriemenrad (Abtriebsseite) Media:NX-16200-006-A.PDF
Zahnriemenrad (Antriebsseite) Media:NX-16200-007-A.PDF
Zentrierspitze (Gegenseite) Media:NX-16200-102-A.PDF
Gehäuse (Gegenseite) Media:NX-16200-101-A.PDF
Grundplatte (Gegenseite) Media:NX-16200-103-A.PDF
Explosionszeichnung (Rundtisch) Media:NX-16200-000-A.PDF
Explosionszeichnung (Gegenseite) Media:NX-16200-100-A.PDF


CAD-Daten

Die sämtlichen CAD-Daten und weitere Projektdateien finden sich unter folgendem SVN-Link: CAD-Daten HSHL SVN

Beschaffung

Die nachfogend aufgeführten Zukaufteile wurden beschafft:

Pos. Beschreibung Anzahl Preis Link
1 Rillenkugellager 6000 2RS 2 0,92€ Link
2 Schrägkugellager 7206 2RS 2 6,80€ Link
3 Passfeder DIN 6885 Form A 6 x 6 x 16 1 1,16€ Link
4 Passfeder DIN 6885 Form A 10 x 8 x 25 2 5,42€ Link
5 Zahnriemen HTD-3M 384 1 6,66€ Link
6 Zahnriemen HTD-3M 363 1 6,56€ Link
7 Zahnriemenrad HTD-3M 15 Zahn 1 9,18€ Link
8 Zahnriemenrad HTD-3M 72 Zahn 1 24,06€ Link
9 Harkenmutter DIN 1804 M28 x 1,5 1 Aus Bestand -
10 Passscheiben DIN 988 30 x 42 x 1,5 10 Aus Bestand -
11 Diverse Innensenchskantschrauben DIN 912 - Aus Bestand -
12 3 Backenfutter 80mm 1 49,58€ Link
13 Igus Schrittmotor Nema 23 1 117,98€ Link


Folgende Halbzeuge in angegebenen Maßen (inkl. Aufmaßen) wurden beschafft:

Pos. Teil Material Abmessung
1 Gehäuse EN-AW-5083 155 x 100 x 100
2 Welle S355J2G3 Blankgezogen 150 x Ø50
3 Motorflansch EN-AW-5083 205 x 20 x 80
4 Riehmenabdeckung PVC 205 x 30 x 80
5 Planscheibe S355J2G3 Blankgezogen 15 x Ø85
6 Lagerblock EN-AW-5083 45 x 40 x 65
7 Zentrierspitze S355J2G3 Blankgezogen 40 x Ø20
8 Grundplatte EN-AW-5083 155 x 40 x 20


Fertigung und Montage

Abbildung 8: Bohrungen fräsen
Abbildung 7: Längs-Runddrehen
Abbildung 9: Komplett montierter Rundtisch mit Gegenlager

Die Zerspanung und das weitere Bearbeiten der Bauteile und Halbzeuge wurde in der heimischen Werkstatt vorgenommen. Zur Bearbeitung wurde unter Anderem eine CNC-Fräsmaschine sowie eine konventionelle Drehmaschine eingesetzt. Mit diversen Spiralfräsern, Schneidplatten und einem Messerkopf wurden die Bauteile nach den zuvor selbst erstellten technischen Zeichnungen zerspant. Die durchgeführten Arbeiten wurden mit einem digitalen Messschieber sowie mit verschiedenen Prüflehren auf Richtigkeit untersucht. Die Abbildung 7[10] rechts zeigt dabei die Abtriebswelle im ersten Bearbeitungsschritt, dem Längs-Runddrehen. Die Abbildung 8[11] zeigt einen Fräsen bei der Bearbeitung der zuvor gedrehten Welle. Hier werden gerade die Bohrungen zur Aufnahme des Backenfutters gefertigt.

Die Montage der Baugruppe Rundtisch wurde in folgender Reihenfolge durchgeführt:

  • Lager einsetzen
  • Welle durch die Lager Schieben
  • Passscheiben aufsetzen
  • Passfeder einsetzen
  • Zahnriehmenrad aufschieben
  • Wellenmutter aufschrauben
  • Lagerung vorspannen und Sichern
  • Motorflansch montieren
  • Schrittmotor aufsetzen
  • Zahnriehmenrad montieren
  • Zahnriehmen aufzeihen und spannen
  • Zahnriemenabdeckung aufsetzen
  • Passfeder einsetzen


Die Montage der Baugruppe Gegenlager wurde in folgender Reihenfolge durchgeführt:

  • Lager einsetzen
  • Zentrierspitze einfügen und Sichern
  • Grundplatte befestigen
  • Passfeder einsetzen


In Abbildung 9[12] ist dann die fertig montierte Baugruppe Rundtisch inklusive Gegenlager abgebildet. Zur fluchtenden Ausrichtung der beiden Drehachsen wird die Passfeder in die Schiene gesetzt und beide Baugruppen in die selbe Richtung gegen den Anschlag gedrückt. Anschließend sind die Innensechskantschrauben handfest anzuziehen. Mit dem Backenschlüssel kann das Futter geöffnet und geschlossen werden.

Inbetriebnahme

Abbildung 10: Funktionstest des Rundtisches

Die erste Inbetriebnahme wurde in einen mechanischen und einen elektrischen Funktionstest unterteilt. Die Abbildung 10[13] zeigt die vor- und zurücklaufende Achse beim elektrischen Funktionstest. Damit ist der Aufgabenumfang des Teilprojektes erfüllt. Als Arbeitsergebnis liegt nun eine einsatzbereite 4.Achse zur Montage auf der CNC-Fräsmaschine vor.

Mechanischer Funktionstest:

  • Überprüfung der Passungen (die Wellen sollte ohne spürbares Spiel gelagert werden)
  • Drehen des Futters von Hand (es sollte mit wenig Anstrengung zu drehen sein und sollte bei Loslassen nicht nachlaufen)
  • Betrachtung des Zahnriemen-Antriebes (der Zahnriemen sollte mittig auf den Rädern laufen und ausreichend gespannt sein)
  • Öffnen und Schließen des Futters mit dem dazugehörigen Werkzeug
  • Montage des Rundtisches und des Gegenlagers auf der Strukturschiene


Elektrischer Funktionstest:

  • Ansteuerung des Schrittmotors mit Steuersignalen zum Verfahren der 4.Achse in beide Richtungen
  • Prüfen des Haltemoments unter Strom (bei Einschalten des Motors sollte das Drehen von Hand mit mehr Anstrengung verbunden sein als)


Technische Daten der Baugruppe Rundtisch (4.Achse)

•	Übersetzungsverhältnis: 4,8
•	Auflösung Motor: 200 Schritte
•	Auflösung Welle: 960 Schritte
•	Max. Haltemoment: 9,6Nm
•	Nennstrom: 4,2A[14]
•	Nennspannung: 24-48V[15]
•	Gewicht: ca.6kg (inkl. Alu-Schiene und Gegenlager)
•	Möglicher Spanndurchmesser am Futter: 80mm


Schlussbetrachtung

Reflexion:
Schlussendlich war es die Aufgabe, eine 4.Achse eigenständig zu entwickeln, zu fertigen und in Betrieb zu nehmen. Die Zielsetzung wurde vollumfänglich erreicht. Als Arbeitsergebnis des Praktikums bleibt eine fertig montierte und einsatzbereite 4.Achse zurück. Das Projekt verlief planmäßig. Uns hat es vor allem sehr viel Spaß bereitet, unsere eigene Konstruktion auch selbst zu fertigen und in Betrieb zu nehmen.

Lessons learned:
Im Praktikum haben wir gelernt ein Projekt von Anfang bis Ende eigenständig durchzuführen. Von der ersten Idee, über die Konstruktion und Fertigung bis zur Inbetriebnahme wurden alle Schritte eigenständig durchgeführt. Zusätzlich haben wir erfahren, wie wichtig die Kommunikation im Projekt intern und extern ist. Nur durch Abstimmung und dem Festlegen von neuen Teilzielen mit dem Betreuer und in Kontakt mit den Arbeiten von anderen Gruppen konnte ein erfolgreicher Projektverlauf gewährleistet werden. Wir haben unsere Kenntnisse der Produktentwicklung und Konstruktion erweitert. Darüber hinaus konnten wir unsere Fertigkeiten im Umgang mit den Bearbeitungsmaschinen auffrischen und im Bereich des CNC-Fräsens erweitern.

Ausblick:
In Zukunft kann nun im Rahmen eines neuen Projektes in die Programmierung zur Ansteuerung der Achse durchgeführt und die Baugruppe stationär in der CNC-Fräsmaschine verkabelt werden. Allgemein sind künftig erste Fräsversuche erstrebenswert, um zu erfahren, welche Fräsoperationen nun in der Realität in Kombination mit dem gegebenen Maschinensystem möglich sind. Auch denkbar ist es eine Konstruktion zu schaffen, die die Baugruppe Rundtisch vertikal einspannt, damit auch die Fertigungsmöglichkeiten eines Drehtisches genutzt werden könnten.

Quellen

  1. Abbildung 1: eigene Quelle
  2. Abbildung 2: https://h2oengineering.files.wordpress.com/2011/07/xyz.jpg, Zugriff am 02.01.2017, 15:03 Uhr
  3. vgl. Ay, Cengiz (2017): X-, Y- und Z-Achsen in der CNC-Technik, https://www.cnc-lehrgang.de/achsen-im-cnc-koordinatensystem/, Zugriff am 02.01.2017, 15:01 Uhr
  4. Abbildung 3: eigene Quelle
  5. vgl. Zec, Marin (2017): Morphologischer Kasten, http://kreativitätstechniken.info/morphologischer-kasten-bzw-morphologische-analyse/, Zugriff am 02.01.2017, 15:34 Uhr
  6. Abbildung 4: eigene Quelle
  7. Abbildung 5: eigene Quelle
  8. Abbildung 6: eigene Quelle
  9. vgl. DIN 199-1:2002-3, Beuth Verlag, Berlin, 2002
  10. Abbildung 7: eigene Quelle
  11. Abbildung 8: eigene Quelle
  12. Abbildung 9: eigene Quelle
  13. Abbildung 10: eigene Quelle
  14. vgl. Igus GmbH (2017): Technische Daten, http://www.igus.de/wpck/7663/N11_6_14_2_Schrittmotor_NEMA23?C=DE&L=de, Zugriff am 04.01.2017, 17:34 Uhr
  15. vgl. Igus GmbH (2017): Technische Daten, http://www.igus.de/wpck/7663/N11_6_14_2_Schrittmotor_NEMA23?C=DE&L=de, Zugriff am 04.01.2017, 17:34 Uhr


Sonstiges

Autoren: Hendrik Buchheister, Kai Jacobs
Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Göbel

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