Messungen mit dSPACE ControlDesk

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Autor: Daniel Block

Dieser Artikel ist aus der Kategorie How-To's.

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Einleitung

Das Programm dSPACE ControlDesk® ist ein Engineering-Tool, das zum Beispiel mit einer dSPACE AutoBox eingesetzt werden kann. Es ist eine universelle Experimentiersoftware für die Entwicklung elektronischer Steuergeräte[1]. Im Rahmen des Praktikums des SDE-Schwerpunkts (Praktikum SDE) wird dieses Software-Tool zur Visualisierung und Steuerung des AMR verwendet.
In diesem Artikel soll die Verwendung von Recordern für Messungen mit dSPACE ControlDesk® erläutert werden. Dabei werden die einzelnen Schritte durch Screenshots unterstützt.

Projekt auswählen

Bevor wir zur eigentlichen Thematik kommen, wird zuerst der Aufruf eines bestehenden Projektes vorgestellt. Es wird davon ausgegangen, dass bereits ein ControlDesk®-Projekt besteht. Hier werden die einzelnen Schritte an dem im Praktikum SDE verwendeten Projekt Carolo Cup Fahrzeug mit dem Experiment Inbetriebnahme erläutert. Ein ControlDesk®-Projekt kann nämlich aus mehreren Experimenten bestehen.

1. Programmstart

Zuerst starten wir das Programm. Es wird hier ControlDesk® in der Version 5.0 verwendet.
So sieht das Startfenster von ControlDesk® aus.

ControlDesk® Startfenster (Originaldatei)

2. Projektauswahl

Mit der Schaltfläche Open Project + Experiment rufen wir das Dialogfenster Select a Project auf.

Dialogfenster Select a Project

Mit der gelben Schaltfläche neben dem Pfad können wir einen beliebigen Pfad aufrufen. Darunter sehen wir die zur Auswahl stehenden Experimente der Projektes.

Recorder erstellen

1. Aufruf des Measurement Configuration-Explorers

In der Abbildung Projekt geöffnet sehen wir ein mögliches erstes Bild des Projektes. Es wird hier das Layout angezeigt, das zuletzt geöffnet war. Andere Layouts können wir mit den entsprechenden Tabs aufrufen.

Projekt geöffnet (Originaldatei)

Links am Rand des Fensters sehen wir einige Tabs, die auf verschiedene Bereiche des Projekt-Explorers verweisen. Als zweites ist dort der Measurement Configuration-Explorer zu sehen. Durch einen Klick öffnet sich dieser, vgl. Abbildung Angedockter Projektexplorer.

Angedockter Projektexplorer (Originaldatei)

Mit dem "Stecknadel"-Symbol kann der Explorer dauerhaft angeheftet werden.

2. Neuen Recorder erstellen

Klicken wir mit der rechten Maustaste auf den Reiter Recorders steht uns im Kontextmenü der Befehl Create New Recorder zur Verfügung, vgl. Abbildung Einen neuen Recorder erstellen.

Dialogfenster Select a Project

Der neu erstellte Recorder erscheint in der Auflistung mit dem Namen RecorderX, wobei X für eine fortlaufende Nummer steht.

3. Recorder konfigurieren

Klicken wir auf den neu erstellten Recorder mit der rechten Maustaste, können wir das Fenster Properties aufrufen, das am rechten Fensterrand erscheint. Hier können wir den Recorder konfigurieren. Die Abbildung Recorder-Properties zeigt eine Auswahl der zur Verfügung stehenden Optionen.

Recorder-Properties (Originaldatei)

Folgende Einstellungen sollten nun vorgenommen werden:

  • Name - Wir wählen einen kurzen, aussagekräftigen Namen für den Recorder. Der Zweck der Messung oder die aufgezeichneten Signale sollten daraus deutlich werden.
  • File name prefix - Hieran erkennen wir später die gespeicherten Messungen, kann mit Recorder-Namen verwandt sein.
  • optional: Automatic naming: start index & Automatic naming: minimum digits - Hier kann die Anzahl der Stellen und der Start-Index festgelegt werden.
  • File name preview - Hier sehen wir den Namen der nächsten Messung, dient uns zur Kontrolle.
  • Automatic export - Durch die Aktivierung dieser Option sparen wir uns nachher den manuellen Export.
  • Automatic export: file name prefix - Name der exportierten Messdaten, vgl. File name prefix
  • Automatic export: file type - In unserem Fall arbeiten wir mit Matlab, exportieren daher ein *.mat-File.
  • Automatic export: file name preview - Zeigt uns den Namen des Exports der nächsten Messung, vgl. File name preview

4. Variablen auswählen

Nun müssen wir noch festlegen, welche Signale aufgenommen werden sollen. Diese können wir einfach im Variables-Explorer auswählen, vgl. Abbildung Variablen-Auswahl, und per drag-and-drop in das Fenster des konfigurierten Recorders kopieren.

Variablen-Auswahl

Nun ist unser Recorder soweit fertig, es könnte aussehen wir in der Abbildung Fertiger Recorder.

Fertiger Recorder

Recorder verwenden

1. Messung beginnen

Wollen wir nun eine Messung machen, wählen wir den erstellten Recorder aus, vgl. Abbildung Recorder starten.

Recorder starten (Originaldatei)

Nachdem wir durch den Klick auf die Schaltfläche Go Online die Verbindung zu der Hardware hergestellt haben, können wir mit den Schaltflächen im oberen Rand des Recorder-Explorers eine Messung (engl. Recording) beginnen. Dabei haben wir die Wahl zwischen einer getriggerten (2. Schaltfläche) und einer direkten (1. Schaltfläche) Aufnahme. ControlDesk® lässt auch einen Start des Recordings zu, wenn die Verbindung nicht hergestellt wurde, dies macht aber in der Regel keinen Sinn.

2. Aktiver Recorder

In der Abbildung Aktiver Recorder sehen wir, dass durch den Start der Messung automatisch der Status Measuring aktiviert wurde (obere Menüleiste, Reiter Status Control).

Aktiver Recorder (Originaldatei)

In der unteren Statusleiste und im oberen Rand des Recorder-Explorers wird durch die rote Einfärbung die aktive Messung signalisiert. Des Weiteren wird die Gesamtzeit der Messung angezeigt.

3. Messung beenden

Wollen wir die Messung beenden, klicken wir auf die Schaltfläche Stop Recording, vgl. Abbidlung Aktiver Recorder. Würde man zuerst auf einer der Schaltflächen Stop Measuring oder Go Offline klicken, käme eine Nachfrage, ob die Messung auch beendet werden soll. Der saubere Weg ist: Stop Recording --> Stop Measuring --> Go Offline.

4. Gespeicherte Messung

Da die Konfiguration so eingerichtet wurde, wurden die Messungen automatisch gespeichert. Im Project-Explorer, vgl. Abbildung Gespeicherte Aufnahme, sehen wir die Messung im dSPACE eigenen Format *.idf in der Rubrik Measurement Data.

Gespeicherte Aufnahme (Originaldatei)

Die exportierte Datei finden wir im Editor unter dem Pfad der Messdaten, vgl. Abbildung Exportierte Aufnahme. Der Pfad der exportierten Dateien kann bei der Konfiguration unter der Option Automatic export: folder festgelegt werden, vgl. Abbildung Recorder-Properties.

Exportierte Aufnahme (Originaldatei)

5. Recorder aktivieren

Die erstellten Recorder können auch aktiviert bzw. deaktiviert werden. Wählen wir den Reiter Recorders im Measurement Configuration-Explorer, sehen wir eine Übersicht aller im Experiment verfügbaren Recorder. Die Abbildung Recorder aktivieren zeigt die Auswahl-Boxen, mit denen die einzelnen Recorder aktiviert werden können. Hier stehen die Schaltflächen Start All Recorder zur Verfügung.

Recorder aktivieren (Originaldatei)

Das Aktivieren der Recorder ist auch in den Properties unter der Option Active möglich, vgl. Abbildung Recorder-Properties.

Vorgehen bei Programmabsturz

Falls aus irgendeinem Grund während einer Messung ControlDesk® abgestürzt ist, sollte beim Neustart in der Konfiguration vor der nächsten Messung der Startindex (Automatic naming: start index) auf den nächsten noch nicht verwendeten geändert werden. Dieser Index wird nämlich beim Abschluss des Programms im Projekt gespeichert, stürzt es ab, fängt die Zählung bei dem früher gespeicherten Index an. Die Messungen werden aber separat gespeichert, sodass diese im Absturzfall nicht verloren gehen.
Nimmt man diese manuelle Änderung nicht vor, wird man bei den folgenden Messungen gefragt, ob die vorherige überschrieben werden soll, da bereits eine Datei mit demselben Namen existiert.


Literaturverzeichnis

  1. [1] dSPACE: ControlDesk® Next Generation. Website von dSPACE (22.01.2015)


Korrektur/Rückmeldungen

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